wichtigste Person in meinem Leben

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"Ach und viel Glück", zwinkerte mir Jona noch einmal zu, nachdem wir das Interview bereits beendet hatten und er wieder verschwand. Verwirrt sahen ich, als auch Tim unsrem Kapitän hinterher. "Weißt du, was er damit gemein hat?", fragte mich mein Kollege, woraufhin ich nur ratlos mit den Schultern zuckte.
Das Interview mit ihm war eigentlich ganz gelassen, was bestimmt auch an seiner ruhigen Art liegt. Zum Glück hat er auch ausreichend geantwortet, so dass ich nicht erst nachfragen musste, um mehr aus unsrem Verteidigungs-Boss heraus zu bekommen.

"Da kommt Sam! Auf geht's!", riss mich Tim schon wieder aus meinen Gedanken, als der nächste in die Mixed-Zone trat. War ja klar, dass mein 'Freund' Mal wieder am längsten Zeit benötigen würde. Nachdem mein Arbeitskollege Schrecki alles erklärt hatte, nahm er auch schon seine kamera bei hand, was mein Zeichen war, die Fragen zu stellen. Auch dieses Interview ging zügig vorbei. Dem Blondschopf war deutlich anzumerken, wie froh er war, endlich nach mehreren Monaten, wieder auf dem Platz gestanden und sein Debüt gegeben zu haben. Zwar musste man manchmal noch etwas nachhaken, damit Sam auch genug erzählte, aber letztendlich war es auch ganz einfach.
"Kai müsste gleich kommen", zwinkerte auch Sam mir zu, woraufhin ich - als auch Tim - auch ihm verwirrt hinter sahen. "Was ist denn mit denen heute los?", fragte mein Arbeitskollege erneut, doch schon wieder konnte ich nur mit den Schultern zucken, da ich den selben blassen Schimmer wie er hatte.

"Na du, Glückwunsch zum Tor. Bock auf noch ein Interview?", hörte ich Tim auf einmal sagen und sah, als ich mich zu diesem herum drehte sofort in diese grünen Augen, welche mich jedes Mal fesselten. Genau aus diesem Grund sah ich schnell weg, nicht, dass es hier noch zu einer komischen Situation kommt, welche ich anschließend erklären hätte müssen. "Klar, wieso nicht", hörte ich Kai sagen, während mein heutiger Kameramann auch schon wieder sein Arbeitsgerät zur Hand nahm.
Möglichst seriös versuchte ich zu Kai aufzuschauen, da dieser aber bloß wie blöd grinste, konnte ich nicht anders, als auch zu lächeln. "Erstmal Glückwunsch zum Tor! Wie hast du das Spiel gesehen und besonders dein Tor?", stellte ich erstmal eine Basic Frage, welche mein Interview-Partner - ebenso seriös, trotz des Grinsens auf dem Gesicht, - beantwortete. "Du hast heute ja einen Jubel gezeigt, welchen man schon lange nicht mehr von dir gesehen hat. Hatte dieser eine spezielle Bedeutung bzw willst du uns verraten, an wen er gerichtet war?", stellte ich nach Kais Antwort bereits die nächste Frage, um noch einmal aufs Tor einzugehen. Ich könnte deutlich seine Blicke auf mir spüren, was meine Nervosität sofort steigerte, obwohl ich ja eigentlich gar keinen Grund dazu hatte, nervös zu sein, oder?
"Ja, dieser Jubel hatte wirklich eine sehr spezielle Bedeutung. Er war an die wichtigste Person in meinem Leben gerichtet. Genauer möchte ich darauf aber nicht eingehen.", lächelte er mich schließlich an, woraufhin sich auch direkt ein breites Lächeln auf dem meinem Gesicht bildete. Wow. Ich hätte jetzt mit allem möglichen gerechnet - dass er erzählen würde, es wäre für die Fans, den Support, seine Eltern. Aber mit sowas. Klar, konnte man jetzt denken, seine Mum, sein Dad, seine Großeltern oder seins Geschwister sind die wichtigsten Personen in seinem Leben, aber allein sein Blick, welcher die gesamte Zeit auf mir ruhte, brachte all' diese Gefühle rüber, welche Worte niemals hätten ausdrücken können.
"Gut. Dann wollen wir nochmal auf die nächsten Spiele schauen. Was meinst du, solltet ihr im Hinblick auf das nächste Spiel in Berlin verbessern oder gar ändern?", fuhr ich mit meinen Fragen fort, nachdem ich mich wieder gefangen hatte. Diese Antwort hatte mich wirklich mehr aus dem Konzept gebracht, als ich es hätte vermuten können.

Nachdem mein 'Probe-Freund' auch diese Frage artig beantwortet hatte, entliesen wir auch ihn. "Ich geh schonmal hoch, nh?", fragte Kai noch einmal schnell nach, was ich mit einem Nicken bestätigte, bevor er auch schon in den VIP-Bereich verschwand. Da er mit dem Bus her gekommen war, hatte er mich bereits heute Vormittag gefragt, ob ich ihn nach dem Spiel nach hause bringen könnte, was ich selbstverständlich bejahte.
"Was meinst du, an wen war sein Jubel gerichtet?", fragte schließlich der Blondschopf hinter mir, während wir das Kamera-Equipment wieder zusammen packten. Erneut bekam er nur ein Schulterzucken als Antwort: "Woher soll ich das wissen?", stellte ich schließlich eine Gegenfrage. "Naja, ihr seid doch schließlich gut miteinander. Du nimmst ihn ja auch gleich noch mit nach Hause?", stellte Tim seine Vermutung auf, was mich schmunzeln ließ. Er hatte wirklich keinen blassen Schimmer, was zwischen mir und Kai lief. Gut so.
"Ich hab wirklich keine Ahnung Tim und will ihn damit auch nicht nerven. Ich muss dann auch wieder. Bis übermorgen!", verabschiedete ich mich schließlich von meinem Arbeitskollegen mit einer Umarmung, bevor ich auch schon wieder ins VIP ging. Der Trainer hatte der Mannschaft für morgen frei gegeben, was auch für den Großteil der Angestellten 'freier Tag' bedeutete, so dass wir erst Sonntag wieder antreten mussten.

Direkt als ich die großte Tür zum abgesonderten Bereich betrat, konnte ich auch schon erkennen, wie Kai Pauli dabei half ihre Jacke anzuziehen, obwohl ich genau wusste, dass sie dies schon ganz gut alleine konnte. Grinsend beobachtete ich weiterhin, wie er das gleiche anschließend noch bei Mo vollzog und beiden ihre Mützen aufsetzte. "Auch Mal da?", lachte schließlich Kai, was mich zum Grinsen brachte. "Jaja, können sich die beiden wohl nicht mehr alleine anziehen?", fragte ich schließlich, während ich auf die Zwillinge deutete, die wie zugestellt und nicht abgeholt aussahen. "Es ist schon spät. Lieber gleich ihre Wünsche erfüllen, anstatt dass sie rumningeln", grinste mich der größere an, während er mir auch meine Jacke reichte. "Wow, das hätte mir echt Mal 6 Jahre früher einfallen müssen..", grübelte ich geschauspielert, woraufhin auch der dunkelhaarige Grinsen musste. "Du, ich hab vorhin beim Interview übrigens was vergessen.", lächelte er mich an, nachdem ich mir meine dicke Winterjacke übergezogen hatte. Verwirrt sah ich zu ihm auf, da ich keine Ahnung hatte, was er denn vergessen haben sollte, als er schließlich noch einen Schritt zu mir machte, so dass nahezu nichts mehr zwischen uns passte. "Was hast du de-", weiter kam ich nicht, da er mir - Mal wieder - ins Wort fiel: "Das hier", mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, legte er seine rauen Lippen sanft auf die meine, was ich nur all zu gerne erwiederte. Bereits nach diesen 2 Wochen, in welchen wir uns nur Nahe kamen, wenn wir Mal zu zweit waren - und dies war nur selten der Fall, war ich schon wieder richtig abhängig von diesem jungen geworden. Das ist kaum vorstellbar, aber war. Auch, wenn es nur eine "Probe-Beziehung" ist, konnte ich mir jetzt schon das Leben ohne ihm nicht mehr vorstellen und das, obwohl es die letzten 7 Jahre auch ohne ihn ging. "Du grübelst schon wieder zu viel", grinste mich der Größere an, als er sich von mir löste und seine Stirn an die meine legte. Erst jetzt bemerkte ich wieder, wo wir überhaupt waren..




awww ist der Kai nicht niedlich 🥺
Und ups, da haben sie wohl vergessen, dass sie nicht unter sich sind 🤷🏻‍♀️
Wat meint ihr, ist Mal wieder Zeit für Drama oder soll erstmal noch alles ruhig und friedlich bleiben?

"Von einem auf den anderen Tag" | Kai Havertz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt