Der letzte Ton

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Das Lied neigt sich dem Ende zu und bis zum Schluss verliert es nicht die Eigenschaft, mein Herz höher schlagen zu lassen. Das Schlagzeug und weitere undefinierbare INstrumente setzen aus und nur noch die Gitarre und die Stimme sind zu hören. Ich zwinge mein verwirrtes Gehirn den englischen Text zu übersetzen: "Just laying on the ground, just waiting for you", ist der letzte Satz von dem Lied. Eine wiederholung von den Worten und eine Veränderung der Tonlage. Gänsehaut. Tränen hinter den geschlossenen Augenliedern. Ich schlucke leer und als es komplett still ist öffne ich blinzelnd die Augen und schaue ihn strahlend an. "Das ist wunderschön", hauche ich, als hätte ich Angst die schöne Stimmung zu zerstören. Wieder ist dieses verschwörerische Grinsen auf seinem Gesicht und eins steht fest, wenn das hier flirten sein sollte, dass ist es verdammt gut. 

"Ich habe den Song geschrieben", gesteht er mir und zieht seine rechte Augenbraue erwartungsvoll hoch. "Wirklich", ich bin ehrlich erstaunt. "Ja wirklich", antwortet er und ich höre die leise Belustigung in seiner Stimme. Seine Stimme tönt ähnlich wie die des Sängers: "Du hast es auch gesungen", frage ich nach und streiche mir eine Haarsträhne hinters Ohr. "Habe ich", ist seine Antwort. "Ich schreibe schon lange Songs, aber irgendwie schaffe ich den Durchbruch nicht, ich kriegen diesen einen ganz speziellen Song nicht hin." Ich blicke ihm direkt in die dunkelbraunen Augen und bemerke dieser kleine Hauch an Verzweiflung darin. Es schmerzt mich, obwohl ich ihn nicht kenne und ich wünschte ich hätte gerade die richtigen Worte um ihm zu helfen. Ich wünschte mir das wirklich sehr.

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