Mirco geht um das Auto herum, öffnet zuerst Ricky und dann mir die Autotür, um mir die Hand zu reichen damit ich aussteigen kann. Als könnte ich das nicht selbst, aber ich liebe diese charmanten Gesten einfach zu seh und bin ihm gegenüber zu verkrampft um einen coolen Kommentar auszusprechen. Zu dritt gehen wir zur Haustür und dann kommt der übliche ‚Hallo', zusammen Spruch, damit man nicht überall hingehen und die Hand schütteln muss. Und das hier sind viele Leute. Rickys Familie hat ein grosses Haus und das ist beinahe gefüllt. Meine Freundin packt mich und Mirco am Handgelenk und schleppt uns an den Tisch mit dem Appero, nur um dann mit den frechen Worten: „Ich bin dann mal weg, ihr kommt sicher alleine klar", zu verschwinden.
Kaum ist sie in der Menge untergetaucht, schaue ich mich hektisch umher. „Wir haben uns lange nicht gesehen", versucht Mirco einen Gesprächsbeginn und da ich meiner wohl zitternden Stimme nicht vertraue, nicke ich zustimmend. Gerade als ich den Mut fasste doch mit ihm zu sprechen, kommt ein anderer Junge in Mircos alter und die beiden umarmen sich stürmisch. Sofort beginnen die eine Unterhaltung zu führen und ich fühle mich sofort unnötig. Also packe ich die Gelegenheit und verschwinde unbemerkt Richtung Treppe mit dem Ziel, in Rickys Zimmer ein Buch zu schnappen, welches ich hier liegengelassen habe. Leichtfüssig, schliesslich bin ich hier der wohl einzige weibliche Gast mit Turnschuhen, springe ich die Treppe hoch und gehe in Rickys chaotisches Zimmer. Ich schaue auf und unter dem Bett nach, finde den Roman schlussendlich auf einem hüfthohen Regal. Dann steige ich noch einmal die Treppen hoch und setze mich auf die kalte aber ruhige Dachterasse. Ich hasse fremde Leute und ich bin wütend das mich Ricky alleine mit Mirco gelassen hat. Da unten sind zu viele Leute. Mindestens jemand ist zu viel. Ich. Und deswegen werde ich mir jetzt eine Auszeit geben und lesen.
Es geht vielleicht zwei Seiten, biss ich in die Figur von Nala geschlüpft bin. Jetzt erlebe ich ihre Geschichte und ihre Gefühle, mein Herzschlag ist identisch mit ihrem.
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The highlight of my lowlife
Teen FictionDunkle Augen, breite Schultern und ein Lächeln, welches einen Moment an mich gerichtet war. Da ist noch viel mehr, da muss mehr sein. Ich bin eine Träumerin, eine die wohl nie warhaben wird, dass das Leben kein Roman mit Happy End ist. Während ich n...