"Hast du eine Ahnung wie spät es ist", höre ich auf meinen Kopfhörern und ich schaue auf die Uhr. "Sorry", murmle ich entschuldigend in das Mikrofon. "Warum bist du schon wach, es sind Ferien auch wenn du gestern einen solchen Kurs belegen musstest." Ricky tönt so verschlafen, dass ich beinahe ein schlechtes Gewissen kreige, aber nur beinahe. "Du hast gesagt ich soll schauen, ob er heute auf dem Bus ist und das tue ich. Ich muss ihn erst heute Abend vergessen", meine ich und zucke frech mit den Schultern, obwohl mir bewusst ist, dass sie diese Geste nicht sehen kann. Ich höre wie sie klagend seufzt: "Du hast zu viele Romane gelesen, ich dachte du kannst um fünf oder wann dieser Bus gefahren ist noch einmal vorbeischauen. Willst du jetzt den ganzen Tag Busfahren?"
Ja es kann gut sein, dass ich zu viele Romane gelesen habe, aber aufgeben werde ich nicht. Nicht vor heute Abend. "Ich warte in der Stadt, vielleicht klappt es ja."- "ROSE", ruft Ricky in den Hörer und ich zucke aus meinen Fantasien des Treffens heraus. "Mhm", brummle ich in der Erwartung, dass sie jetzt tausende Argumente bringt, warum dies nie klappen wird. Aber entgegen meiner Erwartungen meint sie nur: "Du spinnst, du spinnst komplett." Dann lacht sie leise auf: "Du weisst das diese Aktion kompletter Bullshit ist oder? Aber ja, als deine beste Freundin muss ich dich in dem natürlich unterstützen. Aber nicht morgens um sieben. Ich kommen Mittags zu dir, mit Essen. Bitte lass dich nicht zu sehr verletzen okay?" Mit Tränen in den Augen und einem Lächeln auf den Lippen flüstere ich: "Du bist die Beste, danke." "Ich gehe jetzt schlafen, melde mich. Machs gut Rose." Dann kommt ein regelmässiges Piepsen an meinem Ohr.
Ich stecke mein Handy ein und lehne mich zurück. Eine Stunde und elf Minuten, alles für ihn. Für diesen Songwriter. Sofort erscheint das Bild von ihm vor meinem Auge und ich sehe, wie er auf diesem Sitz gesessen ist und mich angegrinst hat. Es tut weh, diese Vorstellung tut weh, vorallem, dass sie verschwindet sobald ich blinzle. Aber für einen Augenblick ist alles real, alles wird gut.
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The highlight of my lowlife
Teen FictionDunkle Augen, breite Schultern und ein Lächeln, welches einen Moment an mich gerichtet war. Da ist noch viel mehr, da muss mehr sein. Ich bin eine Träumerin, eine die wohl nie warhaben wird, dass das Leben kein Roman mit Happy End ist. Während ich n...