The highlight of my lowlife

Einen ruhigen Ort

Mirco lässt mich runter und ich entschuldige mich: „Ich brauche meine Ruhe, ich gehe nach hinten, ich habe das Handy laut." Zuerst brauche ich eine ziemlich lange Zeit bis ich sie überreden kann, dass sie mich nicht begleiten müssen, schliesslich schaffe ich es und so stampfe ich durch die Menge hindurch, am Riesenrad vorbei bis ich hinter einem Container meine Ruhe finde, ich hasse diese Menschen und ich hasse was geschehen ist. Habe ich nicht alles gegeben, was ich kann?

Langsam lasse ich mich an der dünnen Metallwand hinuntersinken und setzte mich in das stachlige Gras. Den Kopf in den Nacken gelegt beginne ich zu weinen. Die Verzweiflung übernimmt mich und ich weiss nicht mehr weiter. Ich kann ihn nicht vergessen aber ich kann ihn auch nicht kennenlernen. Ich versuche alles was geht aber er ist unerreichbar für mich. Wie aus einer Reaktion heraus fasse ich mir an die kleine Narbe auf meiner Wange, sie ist kaum noch sichtbar, aber man sie berührt fühlt man die kleine Ausbuchtung. Meine Gesicht ist von den Tränen durchnässt und langsam wird es dunkel. Ich schaue zu, wie der grosse runde Mond aufgeht. Ich schliesse die Augen und höre zu wie die Musik leise im Hintergrund spielt und wie die Menschen jubelnd zu hören sind.

Was wenn das hier die letzte Chance war, die letzte Chance ihn zu sehen? Ist es jetzt endgültig vorbei? Muss ich wirklich wieder halblebend weitermachen? Wird meine Freude wieder verfliegen und ich werde dieses Herzklopfen nie wieder fühlen. Ich schnappe mir mein Handy und öffne Instagram, ich öffne sein Konto. Ich sehe mir seine Bilder an und drücke das kleine Gerät an meine Brust. Es schmerz mich unfassbar, das alles hier. Die ganze zerstörte Hoffnung und seine Tränen. Er hat wirklich kurz Tränen geweint. Wegen mir. Wir vermissen uns, zwischen uns waren nur wenige Meter. Aber solange er mich nicht sieht werden diese Meter eine Mauer sein, welche nicht zu überwinden ist.