Der Lockenkopf

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Nala ist in einem Fahrstuhl stecken geblieben, der Roman hat die Spannung aufgebaut und dann sieht Nala den Jungen, welcher mit ihr im Fahrstuhl ist. Sie beschreibt ihn als Lockenkopf.
Sofort knalle ich das Buch zu und lege den Kopf in den Nacken. Das Bild ist wieder da, das Bild von dem Jungen im Bus. Ich muss mit einem jetzt holperigem Herzschlag feststellen, dass Rickys Idee bisher funktioniert hat, ich dachte nicht an meinen Fremden. Tränen steigen mir in die Augen, bloss nicht heulen, das ganze Make-up würde mich verraten. Ich blinzle ein paar mal beschwörerisch gegen meine Tränen an und ziehe dann mein Handy hervor. Mit einem schwer schlagenden Traurigen Herzen öffne ich die Fotos und das Bild von ihm. Ich werde ihn nie wieder sehen, er ist weg. In diesem Moment gewinnen die Tränen und sie rollen mir verräterisch über die Wangen.

Mit gebrochenem und sehnsüchtigem Herzen lege ich mich auf die schmale Bank und schaue in den Sternenhimmel. Es ist wohl etwa acht Uhr abends. Noch vier Stunden bis zum neuen Jahr. Und in diesem neuen Jahr muss ich ihn vergessen. Aber das geht nicht. Ich schniefe undamenhaft und tupfe mir unter den Augen durch. Dann kommt mir die Melodie seines Songs in den Kopf. Ich schliesse langsam die Augen und erlaube es mir, seine Bewegungen und Berührungen noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Es überwältigt mich regelrecht, denn es war so unfassbar perfekt. Dann kommt die Szene in meinem Kopf: „Vergiss mich nicht", hat er gesagt. Wow. Ich kann ihn nicht vergessen, ich werde es nicht tun. Ohne es zu merken, tropfen wieder salzige Tränen auf die Bank. Warum bin ich nicht ausgestiegen? Man.
Mein kleines Herz schlägt zerbrochen langsam. Ich atme tief die kalte Luft ein und fröstele. Logisch. Ich trage zerrissene Jeans und eine dünne Jeansjacke. Noch einmal Blinzeln, tief ein und ausatmen. Die Tränen bleiben wo sie sein sollen, tief versteckt. Aufbewahrt. Alleine.

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