The highlight of my lowlife

Seinen Namen

Ricky schliesst unsere Wohnungshälfte auf und ich klopfe meine Stiefel ab. „Machen wir es uns richtig gemütlich", finde ich und Ricky ist sofort dabei. Während ich meine Jacke aufgänge schlägt sie vor: „Wir könnten die Decke auf den Boden legen und die Kissen darauf verteilen." „Perfekt", stimme ich ihr zu und ziehe unsere zwei schweren Bettdecken auf den Boden. „Hier", ich schmeisse ihr die Kissen zu und suche dann nach meiner kleinen Musikbox. Triumphierend strecke ich sie in die Höhe: „Ich habe sie, hast du schöne Musik", frage ich in Rickys Richtung und diese ruft mir ihr Handy zu: „Es hat eine schöne Playlist auf Spotify, such dir etwas aus." Ich verbinde meine Box mit dem Handy und lasse die Playlist: ‚Chiller Abend' von Rickys Sammlung aus.

Es klopft an der Tür und Ricky schreit laut, dass sie hereinkommen sollen. Ich schaue auf und sehe wie ihre Haare voller Schneeflocken sind. Sie klopfen sich den neuen Schnee von den Jacken und Schuhen und kommen dann grinsend herein. „Seit ihr in eine Lawine gekommen", erkundigt sich Ricky und ich lächle, es sieht wirklich so aus. „Es schneit extrem stark", antwortet Mirco, während er sich die Haare wie ein Hund schüttelt. Ricky dimmt das Licht ein wenig und die starke Spiegelung im Fenster verschwindet, so dass man hinaussehen kann. Tatsächlich, es schneit so extrem, dass man das Panorama nicht mehr sehen kann. „Krass", hauche ich und die Jungs lassen sich auf unsere Decken fallen. Ich knie mich zwischen Mirco und Ricky und für einen kurzen Moment ist es still. Dieser eine Moment, der Schneesturm, die Musik. Für einen Bruchteil der Sekunde denke ich an meinen Fremden, wie er wohl auch immer heisst.

„Schaut hier", Ricky setzt sich als letzte zu uns und schmeisst eine Packung Chips in die Mitte. „Danke", jubelt Manu und reisst das Pack auf. Ich bin plötzlich weg, irgendwo an einem schönen Ort. Irgendwo mit ihm. Diesem Fremden, den ich zu gerne kennenlernen würde. Wenn ich bloss wüsste, wie er heisst.