Es gibt noch einen Song, eine Zugabe und dann der tosende Applaus. Kyle geht begleitet von seiner Band von der Bühne. "Schnell", ruft Ricky Mirco zu, welcher mich irgendwie von seinen Schultern hieft und mich auf den Boden stellt. Ich laufe ohne zu verstehen, was los ist ihnen nach. Wir dängen uns zwischen den eng stehenden Menschen durch und laufen ausserhalb der Fläche vor der Bühne zu der Abschrankung. "Fuck", ruft Mirco, als er bemerkt wie hundert andere auch auf diese Idee gekommen sind. Jetzt verstehe auch ich, sie wollten Kyle abfangen. "Komm noch einmal hoch", ruft Mirco und dann kniet er sich vor mich hin, damit ich hochklettern kann.
Kyle läuft durch, nur etwa zwei Meter von mir entfernt. "Kyle", schreie ich, wobei mir im Moment alle Scham abfällt. Doch andere schreien auch und er geht nach einem kurzen Blick weiter. NOch einmal dreht er sich, hinter den Gitterstäben und zwischen Bodyguards um und verzieht das Gesicht. "Wir haben noch eine Chance", meint Ricky und ich werde wie auf einem Tier mitgetragen, soe sehe ich zumindest etwas, obwohl ich mir ein wenig Sorgen um seinen Rücken mache. Aber momentan möchte ich einfach Kyle sehen, oder bessergesagt, ich möchte, dass er mich sieht. Er hat geweint für mich, vor allen. Ein Stich in meinem Herzen signalisiert mir, dass dies hier vielleicht die einzige Chance ist, ihn zu sehen.
Während wir Rose hinterhergehen, kann ich nur raten, wohin es jetzt geht. Die Menschen sind jetzt grösstenteils zumindest angetrunken und die Dämmerung setzt ein. Ich ignoriere die gute Musik, welche auf einer anderen Bühne gepielt wird und schaffe es auch die anderen Leute auszublenden. Ich schliesse kurz die Augen und rufe mir in Erinnerung, wie er damals meine Hand gehalten hat, dieses Gefühl von Sicherheit. Ich hätte ihn da am liebsten umarmt oder so. Aber ich war zu schüchtern, ich meine schüchtern bin ich immer noch. Aber jetzt würde ich alles geben für eine Umarmung...
DU LIEST GERADE
The highlight of my lowlife
Teen FictionDunkle Augen, breite Schultern und ein Lächeln, welches einen Moment an mich gerichtet war. Da ist noch viel mehr, da muss mehr sein. Ich bin eine Träumerin, eine die wohl nie warhaben wird, dass das Leben kein Roman mit Happy End ist. Während ich n...