Einfach weg

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Wir fuhren die Piste mehrmals, entdeckten neue Wege und zweigten jedes Mal anders ab, es war der reine Wahnsinn. Der glizernde Schnee und die Sonne, welche einem auf die Wangen brennt. Der kalte Wind und die Musik, welche Manu wieder dabei hatte. Das hier wären die Stunden, die ich in unseren Ferien als perfekt bezeichnen würde, es war so schwerelos. Ich dachte weder an den Fremden noch an meine Mam und diese ganze Sache mit Mirco. Ich genoss es einfach, wie ein kleines Kind. Es fühlt sich an als könnte man von allem fliehen, einfach weg. Irgendwohin.

"Abendessen um halb sieben Uhr, bitte seid pünktlich", bekommen alle von uns eine Whatsapp von der Feriengruppe, welche eigentlich ziemlich unnötig war. "Ich muss noch duschen", teile ich den anderen mit und da Ricky auch noch muss, entscheiden wir uns zurück ins Apartement zu gehen. Auf dem Weg zurück, falle ich dank diesen unbequemen Skischuhen wieder zurück. "Hey", Mirco bleibt stehen und ich beschleunige meine Schritte um ihn nicht zu lange warten zu lassen. "Wie geht es deiner Wunde", seine Frage ist fürsorglich und süss gemeint, aber sofort bekomme ich die Erinnerung an den Fremden. "Der an der Wange geht es gut", antworte ich möglichst gleichgültig.

 "Aber?" Mirco kent mich einfahc zu gut, muss ich feststellen und während wir langsam auf die Haustür zugehen, antworte ich. "Naja, ich wünschte", ich breche ab und beginne noch einmal: "Ich vermisse ihn, diesen misteriösen Fremden und ich will ihn kennenlernen. Und die Narbe erinnert mich an ihn." Mirco nickt verständlich, als mir einfällt, dass ich nicht einmal weiss, wie es ihm geht. "Und Lara", frage ich vorsichtig. "Ich vermisse sie auch", versucht er selbstbewusst zu sagen, als ihm die Stimme bricht. In genau diesem Moment, könnte ich dieses Mädchen schlagen, weil sie ihm solche Schmerzen zufügt. Und plötzlich verstehe ich, warum er gestern ausgerastet ist. Ich verstehe ihn. 

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