The highlight of my lowlife

Die Hoffnung bleibt

Warum sollte ich es nicht versuchen, mit der Angst abgewiesen zu werden beginne ich einen Kommentar unter das Video zu schreiben. "Ich bin das Busmädchen, ich wünschte ich wäre bei dir." Ganz simpel, ganz einfach. Aber etwas besseres fällt mir nicht ein, obwohl ich es möchte, ich möchte dass er mich nicht ignoriert und ich möchte, dass er mich bemerkt. Ich drücke auf kommentieren und schaue wie mein Kommentar unter hundert anderen aufblitzt. Hundert andere?! Ich aktualisiere die Seite und der Song, mein Song, hat bereits mehrere Tausend Aufrufe. Verzweifelt lasse ich die Schultern sinken und seufze, wie sollte er mich zwischen so vielen Anderen erkennen. 

Langsam scrolle ich durch die vielen Kommentare unter dem Video, Jeder dritte besteht daraus, dass jemand behauptet, dass sie das Mädchen vom Bus ist. Ich schniefe, ich habe keine Chance. Ich bin klein und beinahe unsichtbar zwischen all diesen Menschen. Ich bin unsichtbar, unscheinbar klein. Es ist ein Kommentar unter vielen Gleichen, mit einem kleinen Unterschied, meiner ist wahr. Aber wie sollte er dies wissen? Verzweifelt lasse ich mich auf die Matratze fallen und starre an meine Zimmerdecke, ich kann es versuchen. Ich habe diesen einen Anhaltspunkt, mehr kann ich nicht machen. Ich lasse den Song nochmals spielen und sofort entspannt sich alles in mir. Selbst wenn das alles hier so unfassbar unmöglich scheint, dieses Lied, diesen Text ist für mich. Er denkt noch an mich. Er vermisst mich! Ich bin nicht alleine. Und sollte schlussendlich im Leben nicht die Liebe siegen? Oder ist das nur Kitsch und gefake Happy-Ends? Ich möchte das nicht glauben. 

Plötzlich stelle ich mir vor, wie er sich fühlen muss. Wie er an seinem Pult sitzt und diesen Song für mich schreibt. Er weiss weder meinen Namen noch irgendwas. Für ich bin ich nur das Busmädchen. Mehr weiss er nicht. Ein Gefühl drückt mir auf die Brust und ich atme tief ein. Ich möchte ihn umarmen und seinen Körper an meinem fühlen. 'Vergiss mich nicht', geht es mir durch den Kopf. Es tönt wie ein Versprechen, wenn ich ihm Zeit gebe, wird alles gut. Und an diesem Versprechen möchte ich festhalten und ich werde festhalten. Ich könnte ihn auch nie vergessen, das ist sowieso unmöglich.