Weltbeste Stalkerin

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Zwei Schokoladenmilch und einige Wuttränen später liege ich erschöpft auf dem Bett. "Kannst du etwas herausfinden", frage ich hoffnungsvoll und nenne ihr die Haltestelle. Sie lächelt mich an: "Ich werde alles versuchen, es geschieht ja nicht alle Tage, dass sich meine Rose verliebt." Scheu nicke ich, es stimmt. Ich hatte zwar bereits einen Freund, aber ich kam mit 11 Jahren mit ihm zusammen und habe ihn zugegebenermassen nie wirklich geliebt. "Danke", hauche ich ihr zu und sie steht auf um zum Fenster zu gehen. "Weisst du", flüstere ich mehr zu mir als zu ihr: "Ich hoffe dass ich ihn noch ein Mal im Bus sehe." Sie dreht sich vor meiner Balkontür um und lächelt mir ermutigend zu: "Das hoffe ich auch für dich, aber dann fragst du ihn bitte um seinen Namen, dass würde das ganze um einiges vereinfachen." 

Nun stehe auch ich auf und öffne die Tür, welche zu meinem Lieblingsort führt, die Dachterasse. Die vielen kleinen Lichter der noch aufgehängten Weihnachtsdekorationen und der vielen Häuser flackern hell durch die Dunkelheit. Es ist kurz nach Weihnachten und somit bereits um fünf Uhr Abends dunkel. Die Stimmung ist romantisch und sofort schaltet mein Gehirn die Realität aus. Während ich mich auf das alte, rote Sofa setze und mich so zurücklehne, dass ich die vielen Sterne sehen kann, beginnt mein Kopf sich alle möglichen Szenarien vorzustellen. Was wäre, wenn er jetzt zum Beispiel einfach unten stehen würde, so wie in Romeo und Julia. "Erde an Rose", meine Freundin schüttelt meinen Arm nicht gerade zaghaft. "Sorry", murmle ich und sofort verschwindet der Junge aus meinen Vorstellungen und Träumereien. Ricky lacht: "Du bist sagenhaft, ich erkläre dir wie wir vorgehen und du bist nicht mal anwesend." Ich verziehe den Mund zu einem zerknirschten 'Entschuldigungslächeln', was sie nur noch mehr zum kichern bringt.

"Also nochmal", beginnt sie und schaut mir in die Augen. Ich befehle mir, dass ich zuhören muss, schliesslich geht es um Ihn. "Ich versuche heute noch, etwas über ihn herauszufinden. Es wird unglaublich schwer, da wir nichts wissen, aber er ist im öffnetlichen Leben und vielleicht haben wir eine Chance. Darf ich mir deinen Laptop ausleihen? Ich habe eine Idee." Schon ist sie aufgesprungen und durch die kleine Balkontür in mein Zimmer gehuscht.

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