Ricky erkenne ich sofort, sie sticht aus der Menge heraus, gut ja sie trägt auch eine leuchtend blaue Regenjacke, aber auch sonst, keine Ahnung warum. Sie hat mich gesehen und kommt gerade auf mich zu. "Hey Rose", ruft sie und legt ihre Arme um meinen Oberköper, bevor sie sich neben mich auf die Bank quetscht. "Er war nicht hier", stellt sie fest und streckt mir einen Cheesburger vom Mc Donalds entgegen. Dankend nehme ich an und beisse hinein. Wärme durchströmt meinen Magen und sofort fühle ich mich ein wenig besser. "So ein Arsch", schimpft Ricky und schüttelt den Kopf und sofort will ich diesen fremden Jungen verteidigen, doch ich lasse es und esse schweigend und beobachtend mein Mittagessen. Normalerweise überlasse ich in solchen Situatuionen Ricky das Sprechen, obwohl ich selbst auch so viel reden kann, dass kaum jemand mitkommen kann.
"Ich bleibe bei dir bis vier Uhr und dann kommst du auch mit nach Hause. Wir haben heute Abend etwas vor." Jetzt hat sie meine fast volle Aufmerksamkeit. "Silversterpläne?", frage ich neugierig. "Du weisst ja das meine Eltern mehrere Familien eingeladen haben undteranderem auch euch. Und du musst dich ablenken." Ich schaue sie an, sie denkt definitv realistischer als ich. "Was wenn er noch kommt", hacke ich leise nach, weil ich selbst weiss wie dumm diese Hoffnung ist. "Ach Rose", sie nimmt mich in den Arm und ich stecke meine Hände in meine Jackentaschen. "Er wird nicht kommen", stelle ich realistisch und schmerzerfüllt fest. Sie sagt nichts und aus einem Augenwinkel rollt eine einsame Träne über meine Wange und tropf in meinen dicken Wollschal. "Warum gibt es im echten Leben nicht auch so tolle Wendungen wie in den Liebesfilmen", murmle ich, wobei meine von tränen erstickte Stimme vom Schal gedämpft wird. "Ich weiss es nicht Rose", flüstert Ricky und in diesem Moment bin ich einfach froh, dass sie hier ist.
Das hier war wohl meine erste 'Liebe'. Klar ich bin 16 und habe auch schon geküsst und ich hatte auch schon einen Freund. Aber dieses Kribbeln? Das gab es nur bei diesem einen Jungen im Bus. Eine salzige, kalte Träne rollt über die Wunde an meiner Wange und es gibt einen bittersüssen Schmerz. Aber dieses Brennen ist kein Vergleich zu dem Schmerz, welchen ich auf dem Rückweg versprüre als mir klar wird, dass es wirklich vorbei war. Ich hatte gekämpft. Und verloren. „Komm wir gehen", flüstert Ricky, hällt meinen Rücken fest und führt mich in den Bus.
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The highlight of my lowlife
Teen FictionDunkle Augen, breite Schultern und ein Lächeln, welches einen Moment an mich gerichtet war. Da ist noch viel mehr, da muss mehr sein. Ich bin eine Träumerin, eine die wohl nie warhaben wird, dass das Leben kein Roman mit Happy End ist. Während ich n...