KAPITEL XIV

907 42 5
                                        

Annabeth 

„Ich will keine Zeit verschwenden, immerhin weiß ich, dass ihr alle Aufgaben erledigen müsst.", begann sie. „Das Wichtigste zuerst: Percy ist jetzt auf seiner Mission. Er befindet sich momentan in der Vergangenheit und versucht, die Spur nach dem Dolch der Meere wiederaufzunehmen.", sie hielt kurz inne, um die Worte sacken zu lassen. „Jetzt müssen wir uns noch mehr um die Verteidigung mit der Verteidigung des Camps auseinandersetzen. Wir müssen einen Plan erstellen, welche Hütte wann den Dienst übernimmt und die Grenzen sichert. Wir haben beschlossen, dass alle Camper ab zwölf Jahren dazu verpflichtet sind, die Jüngeren helfen nur mit, wenn wirklich ein absoluter Notstand herrscht. Ich weiß, dass wird anstrengend, aber ich will nicht, dass die Kleinen dort draußen von den Monstern abgeschlachtet werden, denn noch wissen wir nicht, wie Pontos zuschlagen wird. Außerdem ist auch Camp Jupiter und Neu-Rom in Alarmbereitschaft, das heißt auch, dass die Veteranen der Stadt notfalls auch eingreifen und uns helfen können. Momentan stehen wir mit Reyna Ramirez-Arrellano und Frank Zhang in Kontakt, um zu regeln, ob sie uns nicht jetzt schon Verstärkung schicken können, weil wir das Camp sind, das direkt am Meer liegt.", beendete sie ihren Bericht. „Habt ihr Fragen?", sie sah auffordernd in die Runde, doch niemand meldete sich, sie sah das als Zeichen, dass alle mit den Bestimmungen einverstanden waren.

Die restliche Zeit verbrachte sie damit, die Wachpläne und verschiedenen Aktivitäten zu koordinieren, es dauerte länger, als Annabeth zuerst eingeplant hatte, doch letztendlich war es getan. Des weiteren hatte sich Chris dazu bereit erklärt, Percys Unterricht bis aufs weitere zu übernehmen.

Diese Veränderung versetzte ihr einen kleinen Stich im Herzen, doch sie setzte eine tapfere Miene auf und tat so, als wäre nichts.

Letztendlich war sie zufrieden mit dem, was sie geleistet hatten. Sie hatte zumindest das Gefühl, ihr Bestes zu geben und etwas zu tun. Annabeth wusste natürlich nicht, ob das alles reichen würde, aber das hatten sie die letzten Male auch nicht gewusst. Sie musst einfach hoffen, dass die Camps so lange durchhielten, bis es eine Möglichkeit gab, Pontos zu besiegen.

Es dämmerte bereits, als sie das Hauptgebäude wieder verließ. Die Luft war nicht mehr so stickig warm wie noch vorher, vielmehr fast ein wenig frisch, es schien eine Spannung in der Luft zu liegen, die ihr das Gefühl gab, als würden ihre Haare zu Bergen stehen.

Sie hatte gerade ein paar Schritte zurückgelegt, da hörte sie, wie jemand auf sie zu rannte.

„Annabeth! Warte!", sofort erkannte sie die Stimme von Piper.

Ihre beste Freundin kam schliddernd vor ihr zum Stehen und sah sie ein wenig atemlos an.

„Wie geht es dir?", wollte sie wissen.

Annabeth verdrehte die Augen und setzte sich wieder in Bewegung. „Mir geht es gut."

Sie hoffte, dass es die Tochter der Aphrodite dabei belassen würde, doch natürlich wurde ihr Wunsch nicht erhört. Wie sollte er auch? Piper kannte sie einfach viel zu gut, um nicht bemerken, dass es ihr nicht gut ging. Annabeth wusste selber nicht einmal so richtig, ob sie mit ihr über Percy reden wollte. Gerade hatte sie sich einigermaßen unter Kontrolle, sie wollte die Gefühle in ihr nicht hervorkramen, das war, als würde sie damit die Büchse der Pandora öffnen. Einmal getan, konnte es nicht mehr rückgängig gemacht werden.

„Ich sehe doch ganz genau, dass es dir absolut nicht gut geht, Annabeth.", wiedersprach Piper.

Die Tochter der Athene beschleunigte ihre Schritte ein wenig, wollte diesem Gespräch aus dem Weg gehen. Vielleicht war das ein bisschen feige, aber sie hatte schon genug Probleme am Hals.
Vielleicht war es unfair gegenüber Piper, aber die Angst vor dem Gespräch übertönte alles andere.

Die Macht der MeereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt