Percy
Sie platzen mitten in das Abendessen. In einem Moment noch herrschte um sie herum nur Dunkelheit, eine Leere, Stille und gleichzeitig seltsame, wispernde Stimmen, dann wurde es plötzlich wieder hell und Gelächter drang an Percys Ohr, als sie aus dem Schatten auftauchten.
Die ganze Schattenreise hatte nicht länger als eine Minute gedauert, doch trotzdem hatte sie ausgereicht, um ihm kalt werden zu lassen und sich ohne jegliche Hoffnung zu fühlen. Eine Gänsehaut hatte sich auf seinen Armen gebildet, doch langsam spürte er wieder die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf seiner Haut.
„Scheiße. Ich glaube, ich werde mich niemals daran gewöhnen.", hörte er Annabeths Stimme ganz nah an seinem Ohr.
„Ich auch nicht.", flüsterte er zurück, dann hob er seinen Blick und bemerkte, dass fast sämtliche Gespräche der Campbewohner verstummt waren.
Er und Annabeth waren direkt auf dem Platz vor dem Speisepavillon gelandet und da nun einmal Essenszeit war, hatte das ganze Camp mitbekommen, wie sie in Camp Half-Blood angekommen waren. Percy stieß ein Seufzen aus und betrachtete die vor ihm versammelten Halbgötter genauer. Viele bekannte und vertraute Gesichter konnte er sehen, doch auch viele unbekannte, die von den Neuankömmlingen. Gerade die Jüngeren schienen von ihrem Auftauchen ein wenig eingeschüchtert zu sein, weil sie sie nicht kannten, es konnte aber auch an Mrs. O'Leary liegen.
Percy wusste nicht so recht, was er sagen sollte, noch immer wurden er und Annabeth von den meisten angestarrt. Als die Blicke dann anfingen, unangenehm zu werden, stand plötzlich jemand auf, Percy erkannte, dass es sich um Jason am Tisch der Großen Drei handelte. Ihm folgten Piper am Aphrodite-Tisch und Rachel, die bei Chiron am Haupttisch saß.
Damit war der Bann gebrochen, alle nahmen ihre Tischgespräche wieder auf, nur vereinzelt beobachtete noch jemand neugierig das Geschehen.
Er nutze die Gelegenheit und stieg von Mrs. O'Leary ab, ebenso wie Annabeth. Seine Höllenhündin tapste müde und erschöpft von der zweiten Schattenreise innerhalb kürzester Zeit von ihnen weg, bis zu einer kleinen, freien Wiese, ungefähr zwanzig Meter entfernt, sie rollte sich dort zusammen und war nach fünf Sekunden eingeschlafen. Ihre Schnarcher waren noch im Pavillon zu hören.
Dann waren Jason, Piper und Rachel da.
Aus dem Augenwinkel sah Percy, wie Piper auf die letzten Meter ihre Schritte beschleunigte und auf Annabeth zu rannte, sie umarmte und fast umwarf. Jason kam zuerst zu ihm und kratzte sich verlegen am Kopf, dann betrachtete er seine Kleidung, die noch immer voller Hundesabber war.
„Alter, müssen wir uns jetzt auch umarmen?", wollte er wissen und betrachtete Annabeth und Piper, die noch immer eng umschlungen da standen.
Percy grinste. „Nein, ich denke nicht, das wäre bestimmt nur seltsam."
„Ich bin trotzdem froh, euch zu sehen.", sagte Jason weiter.
„Freut mich zu hören. Mir geht es aber genauso."
Ein Räuspern ertönte und Rachels roter Haarschopf tauchte in seinem Sichtfeld auf.
„Ich will eure kleine Romanze ja nicht stören, aber ich gebe mich nicht mit ein paar netten Worten zufrieden. Bekomme ich denn keine Umarmung? Immerhin bin ich deine beste Freundin und halte es schon seit vier Jahren mit dir aus. Das ist eine lange Zeit.", forderte Rachel und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
Percy zog seine Augenbrauen nach oben und breitete die Arme aus. „Komm schon her."
Das ließ sich Rachel nicht zweimal sagen, doch kaum hatte sie ihre Arme um Percy gelegt, zuckte sie auch schon zurück.
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Die Macht der Meere
أدب الهواةPercy und Annabeth gehen in Neu-Rom aufs College, die Halbgötter können in Frieden leben, mit jedem Tag verbessern sich die Beziehungen zwischen den Camps. Alles hätte so schön sein können. Doch dann erhebt sich Pontos, der Ur-Gott aller Meere- und...