Percy
Er spürte, wie er langsam wieder das Bewusstsein erlangte. Dabei wollte er doch eigentlich weiterschlafen. Er fühlte sich müde, müder, als jemals zuvor, sein Körper wollte einfach nur weiter in dieser Dunkelheit verweilen, bis er sich wieder besser fühlte.
Außerdem konnte Percy fühlen, wie dumpfe Kopfschmerzen hinter seinen Schläfen pochten, als wäre nicht nur sein Körper, sondern auch sein Geist am Ende.
Doch er konnte jetzt nicht mehr schlafen, leise Geräusche drangen an seine Ohren. Schritte, Holzdielen knarzten, als würde jemand langsam durch den Raum gehen, hin und her, als würde diese Person über etwas Wichtiges nachdenken. Ein letztes Mal wünschte er sich, einfach wieder in die Bewusstlosigkeit hinweg zu dämmern, doch es ging nicht mehr. Die Geräusche wurden immer lauter und hielten ihn wach, hinderten ihn daran, wieder einzuschlafen.
Und dann war es, als würde er plötzlich wieder er selbst werden. Dort, wo gerade eben noch Lücken geherrscht hatten, tauchten nun Erinnerungen auf. Pontos, der Auftrag, Annabeth. Vor allem Annabeths' Gesicht.
Das gab ihm das letzte bisschen Kraft, das er benötigte, er zwang sich, seine Augen zu öffnen. Blinzelnd hob er seine Lider, in der Erwartung sie gleich wieder zu schließen, weil sie sich erst einmal an die Helligkeit gewöhnen mussten, doch dem war nicht so. Es war zwar Tag, doch nicht wirklich hell, das erkannte er schon nach einer Sekunde.
Percy starrte an eine vertraute Decke, nämlich die der Krankenstation in Camp Half-Blood. Das versetzte ihm einen Schock. Hatte es nicht funktioniert? War er noch immer in der Gegenwart?
Wie von selbst fuhr er nach oben, sah sich hektisch um, doch dann erkannte er, dass es zwar die Krankenstation war, diese jedoch ganz anders aussah, als normalerweise. Altmodischer.
An der Decke gab es die Lampen nicht, die normalerweise alles für die Kinder des Apollo hell ausleuchteten, stattdessen waren in den Ecken Öllampen verteilt. Das erklärte auch, warum er keine Probleme mit dem Licht hatte. Zwar strömten ein paar wenige Sonnenstrahlen durch die Fenster, doch das war bei weitem nicht genug, auch nicht in Kombination mit den Öllampen.
Außerdem sahen auch die Liegen seltsam und ungewohnt aus.
Doch trotz dem ungewohnten Anblick breitete sich ein wenig Erleichterung in ihm aus. Es musste geklappt haben, das war schon einmal gut, immerhin hätte er auch schon jetzt verblassen können.
Seine Augen huschten wie wild umher, nur, um dann an einer Person hängen zu bleiben, die mitten im Raum stand und ihn anstarrte.
„Du bist wach.", stellte sie fest. „Gut."
Es handelte sich dabei um eine junge Frau, vielleicht zwei Jahre jünger als Percy selbst, also sechzehn, fast siebzehn. Sie hatte dunkelblonde Haare, die von goldenen Strähnen durchzogen waren, doch das auffälligste an ihr waren die Augen. Sie hatte Augen wie Annabeth. Graue Augen, die hart über einen urteilen konnten, aber auch sanft und liebevoll sein konnten. Er spürte, wie dieser Anblick seinem Herzen einen Stich versetzte.
„Ist alles in Ordnung?", wollte sie nun wissen und kam ein bisschen näher. Anscheinend hatte sich sein Gesichtsausdruck verändert, wahrscheinlich zum negativen. „Soll ich einen Heiler holen?"
Percy brauchte einen Moment um zu begreifen, dass sie mit ihm redete. „Ich-... was-...? Nein, mir geht es gut.", stotterte er, noch immer von ihrem Anblick verwirrt.
Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Gut. Ich dachte schon, dass du mir jetzt einfach wegstirbst."
Perplex starrte er sie aufgrund ihrer Direktheit an, doch dann zwang er sich, sich zusammenzureißen.
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Die Macht der Meere
FanficPercy und Annabeth gehen in Neu-Rom aufs College, die Halbgötter können in Frieden leben, mit jedem Tag verbessern sich die Beziehungen zwischen den Camps. Alles hätte so schön sein können. Doch dann erhebt sich Pontos, der Ur-Gott aller Meere- und...