Percy
Nach dem Frühstück versammelten sich die beiden Hütten in der Schwertkampfarena. Oder eher: die Poseidonhütte versammelte sich dort, Hütte 1 ließ noch auf sich warten. Wieder einmal wurde Percy klar, dass er sich glücklich schätzen konnte, weil er sich in seiner Zeit so gut mit den anderen Kindern der Großen Drei verstand. Natürlich gab es auch dort ab und zu kleinere Meinungsverschiedenheiten, aber im Großen und Ganzen lief es gut. Das wurde ihm nun vor Augen geführt.
Er beschloss, das nie wieder zu vergessen. Wenn er diesen Auftrag überlebte, wohlgemerkt.
Inzwischen hatten sich bereits ein paar wenige Schaulustige auf den Rängen rund um den sandigen Mittelpunkt der Arena versammelt, vielleicht zwanzig Zuschauer, die an diesem Vormittag nichts zu tun hatten. Unter ihnen konnte er Lisa Borelli entdecken, fast wollte er ihr zuwinken, entschloss sich dann aber dagegen, immerhin war sie eine Tochter der Athene. Auch, wenn er damit kein Problem hatte, so würden es die Anderen nicht gutheißen. Außerdem sah sie gar nicht zu ihm, ihr Blick haftete stattdessen auf Scott, der ein paar Meter weiter stand.
Als Hütte 1 dann doch endlich kam, war Bethanys Stimmung schon wieder auf dem Tiefpunkt angelangt. Percy konnte es gut verstehen, schon allein bei Louis Anblick verspürte er eine tiefe Wut, die ihn seine Hände zu Fäusten ballen ließ.
Der Hüttenälteste kam mit einem schmierigen Lächeln direkt zu Bethany und würdigte Percy vorerst keines Blickes.
„Ihr seid zu spät.", bemerkte sie.
Louis ging nicht darauf ein. Natürlich nicht. „Kämpfen wir mit oder ohne unseren Kräften?", fragte er stattdessen.
Percy konnte sehen, wie sie ihm einen schnellen Blick zuwarf, Bethany schien scharf zu überlegen, doch am Ende nickte sie. „Mit. Und ich würde vorschlagen Hüttenälteste gegen Hüttenältester."
Louis starrte sie zwei Sekunden lang an, dann lachte er. „Denkst du wirklich, ich lasse mich von dir übers Ohr hauen?", er deutete auf Percy. „Ich habe mit ihm noch eine Rechnung offen."
Bethany zuckte mit den Schultern, was deutlich besagte: ein Versuch war's wert.
Kurz darauf und als alle anderen Gegner ausgemacht waren, stand sie plötzlich neben Percy.
„War es wirklich eine so gute Idee, Kämpfe mit den Kräften zu veranstalten?", wollte Quinn wissen.
„Nein. Nur im Schwertkampf sind wir besser, mit den Kräften ist es ausgeglichen. Aber das ist Percys einzige Chance, sich irgendwie gegen Louis zu verteidigen. Und vielleicht entdeckt er im Kampf irgendwelche neuen Kräfte."
Den Anfang machten Bethany und irgendeine kleine, aber recht aggressive Tochter des Zeus. Beide waren gute, wenn nicht sogar sehr gute Schwertkämpferinnen, die auch noch beeindruckende göttliche Gaben zeigten, doch letztendlich entschied Bethany den Kampf für sich und Hütte 3.
Percy hatte das Gefühl, dass sie noch mehr draufhatte, als sie zeigte und sich in diesem Kampf zurückgehalten hatte, jedoch äußerte er diesen Verdacht nicht.Danach war Quinn an der Reihe, der ebenfalls gegen eine Tochter des Zeus kämpfen musste. Hier war es schon deutlich knapper und am Ende musste sich der Sohn des Poseidons geschlagen geben. Das trübte aber nicht seine Laune, mit einem breiten Grinsen ging er zu Percy zurück. „Zumindest bin ich heute nicht der Einzige, der seinen Trainingskampf verlieren wird.", flüsterte er.
„Haha. Sehr witzig.", murmelte Percy zurück und verdrehte die Augen.
Während die Anderen kämpften, spürte er, wie er doch ein wenig nervös wurde. Das kam ihm ein wenig seltsam vor. Eigentlich hatte er schon so viele Kämpfe überstanden und vor allem überlebt, da sollte ihn ein läppischer Trainingskampf nicht beunruhigen. Oder?

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Die Macht der Meere
FanfictionPercy und Annabeth gehen in Neu-Rom aufs College, die Halbgötter können in Frieden leben, mit jedem Tag verbessern sich die Beziehungen zwischen den Camps. Alles hätte so schön sein können. Doch dann erhebt sich Pontos, der Ur-Gott aller Meere- und...