Percy
Kurz herrschte Stille, nur die leisen Geräusche der anderen Camper, die ihren Aktivitäten nachgingen, waren zu hören. Dann kam Gemurmel auf. Percy ließ sie einen Augenblick gewähren, ein paar Sekunden später erhob er wieder das Wort.
„Danke, Lance.", entließ er den Sohn des Hermes. „Wie ihr vielleicht gesehen habt, habe ich gerade nicht viel getan. Ich habe Lance die ganze Arbeit machen lassen und bin die ganze Zeit in der Defensive geblieben.", richtete er sein Wort dann an alle. „Bevor man lernt, wie man einen Gegner angreift, ist es wichtig zu wissen, wie man sich selbst verteidigt, denn eure Deckung kann euch euer Leben retten, eine kleine Lücke kann euch euer Leben kosten. Außerdem könnt ihr, indem ihr in der Defensive bleibt, ein wenig Zeit schinden, oder den Gegner so lange kämpfen lassen, bis er seine Energie verbraucht hat und ihr ein leichtes Spiel habt.", er machte eine kleine Pause, um die Worte sacken zu lassen. „Das übt ihr jetzt in euren Gruppen. Bitte sprecht euch anfangs mit euren Partnern ab, damit ihr euch nicht gegenseitig verletzt. Sagt, ob ihr auf dem Oberkörper oder auf die Beine zielt und führt die Bewegungen langsam durch, bis ihr ein Gefühl dafür entwickelt. Ich werde durchgehen und euch verbessern."
Zufrieden beobachtete Percy, wie sich alle nun ihren Partnern zuwandten und konzentriert damit begannen, kontrolliert aufeinander einzuschlagen. Er setzte sich in Bewegung, beobachtete seine Schützlinge aus der Nähe und korrigierte hier und da den Griff, oder zeigte, was es für verschiedene Arten gab, um einen Angriff abzuwehren.
Bei einem ungefähr neun Jahre alten Jungen hielt er inne. Er arbeitete mit einem etwas älteren Halbgott zusammen, doch er konnte nicht einmal das Schwert richtig halten, geschweige denn es heben, um anzugreifen. Die Spitze schleifte im Sand, die Arme des Jungen zitterten, allgemein machte er einen sehr kläglichen Eindruck.
„Wartet.", befahl er dem Trainingspartner, als der Junge zu einem neuen Versuch ansetzte. „Wie heißt du?"
„Jimmy.", kam es leise und schüchtern zurück.
„Kannst du mir sagen, wer dein göttliches Elternteil ist?", hakte Percy vorsichtig nach.
„Harmonia."
Es dauerte kurz, bis Percy eine Verbindung zu diesem Namen herstellen konnte, aber dann erklärte es, warum sich Jimmy so unwohl fühlen zu schien. Harmonia war die Göttin der Harmonie, der Eintracht, bestimmt war es gegen ihr Wesen, mit jemanden zu kämpfen.
Percy gab sein Bestes, er zeigte Jimmy, wie er sein Schwert halten sollte, anschließend, wie man es hob, um zu parieren, am Ende des Unterrichts war er ein bisschen besser geworden, aber immer noch lange von einem erwähnenswerten Fortschritt entfernt. Seufzend beschloss er, dass er für heute genug war und beendete die Stunde.
~
„Ich habe das Gefühl, dass er nicht dafür geschaffen ist. Während des ganzen Unterrichts hat man ihm angesehen, wie unwohl er sich bei dem Gedanken, ein Schwert überhaupt nur in der Hand zu halten, fühlt. Ich würde ihm ja gerne sagen, dass er das nicht muss, aber es stellt nun einmal die einzige Möglichkeit dar, sich zu verteidigen. Der Kleine tut mir leid.", erzählte Percy, als er und Annabeth auf den Weg ins Hauptgebäude waren. Chiron hatte nach ihnen rufen lassen.
„Das kann ich mir gut vorstellen, vor allem, da er ein Sohn der Harmonia ist. Aber ich denke, er wird sich daran gewöhnen.", erwiderte Annabeth.
„Und wenn nicht?", hielt Percy dagegen. „Du weißt doch, dass die Monster auf so etwas nicht achten und einfach wieder verschwinden, wenn wir sagen: Gebt' mir noch ein wenig Eingewöhnungszeit."
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Die Macht der Meere
ФанфикPercy und Annabeth gehen in Neu-Rom aufs College, die Halbgötter können in Frieden leben, mit jedem Tag verbessern sich die Beziehungen zwischen den Camps. Alles hätte so schön sein können. Doch dann erhebt sich Pontos, der Ur-Gott aller Meere- und...