KAPITEL XLIII

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Jason 

Letztendlich schlug Jason vor, alle schnell zu den Jägerinnen zu fliegen. Niemand wusste, was die Halbgötter aus Hütte 11 genau im Wald alles aufgebaut hatten, deswegen konnte es gut möglich sein, dass ein falscher Schritt sie alle in die Luft sprengen würde. Das wäre natürlich fatal- und vor allem die Kinder des Hermes würden es ihnen niemals verzeihen, wenn sie jetzt einfach ihre ganze Arbeit zunichtemachten und einfach beim Hindurchgehen jede einzelne Falle auslösten, die eigentlich für einen Feind bestimmt war. Als sie dann endlich alle neben Thalia standen, verschränkte diese die Arme.

„Und? Was jetzt?", wollte sie wissen und sah zu den beiden Jägerinnen hoch, die noch immer von den Bäumen baumelten. „Und was habt ihr hier überhaupt für ein Teufelslabyrinth gebaut?"

„Dafür kannst du dich bei Hütte 11 bedanken.", bemerkte Jason und sah ebenfalls zu den Jägerinnen hoch. Beide hatten noch rötere Köpfe, als Thalia.

„Alles gut bei euch?", fragte er nach, woraufhin ein Schnauben ertönte. Die eine hob ihren Daumen, doch da sie über Kopf hing, konnte das auch ein „Nein" bedeuten. Jason war sich nicht ganz sicher. Wahrscheinlich war diese Frage ohnehin überflüssig gewesen.

„Können wir sie nicht einfach losschneiden?", brummte Clarisse. Sie beobachtete die Jägerinnen misstrauisch, das lag aber nicht daran, dass sie sie für Feinde hielt. Jeder im Camp kannte die Geschichten, dass die Jägerinnen früher immer gegen die Camper Eroberung der Flagge gespielt und jedes Mal gewonnen hatten. Anscheinend war die Tochter des Ares sehr nachtragend. Zumindest was unsterbliche Kriegerinnen anging.

„Und Gefahr laufen, eine andere Falle auszulösen? Lieber nicht. Wer weiß, was hier alles installiert wurde.", Piper sah sich um. „Hast du eine Idee, Annabeth?"

„Wir warten noch drei Minuten. Wenn dann niemand da ist, dann schaffen wir alle hier weg und schneiden sie los. Oder du fliegst da hoch und schaust dir die Vorrichtung ein bisschen genauer an, Jason.", schlug sie vor.

„Mache ich."
„Ihr wisst, dass die Beiden schon mindestens zwanzig Minuten dort hängen?", mischte sich Thalia ein.

„Ist ja gut. Dann warten wir eben nur noch eine Minute. Dann fliege ich hoch und sehe, was ich machen kann.", beschwichtigte Jason sie. Doch dazu musste es nicht kommen. Denn Chris kam mit den Stoll-Brüdern zurück. Beide hatten ein fettes Grinsen im Gesicht und sahen sich zufrieden um.

„Spart euch jeglichen Kommentar!", fauchte Thalia, bevor einer von den Stolls etwas sagen konnte. „Und macht sie wieder los!", auch ihr drohender Tonfall konnte ihnen das Grinsen nicht aus dem Gesicht wischen. Seelenruhig gingen Travis und Connor auf einen Baumstamm zu, machten ein paar Zweige weg und holten etwas zum Vorschein, das fast wie eine Art Schaltbrett, mit dem man alle Fallen auslösen und deaktivieren konnte, aussah. Sie drückten auf einen Knopf und die Beiden Jägerinnen fielen wie Steine zu Boden. Sofort eilten ein paar ihrer Waffenschwestern herbei und halfen ihnen, aufzustehen und die gefühllosen Arme und Beine auszuschütteln.

„Endlich.", in Thalias Stimme schwangen ein wenig Erleichterung und Dankbarkeit mit.

„Travis, deaktiviert die Fallen, damit wir wieder ins Camp können. Danach schaltet ihr sie wieder ein.", sie kamen Annabeths Befehl sofort nach. Als die Tochter der Athene schließlich neben ihnen stand, zischte sie noch leise: „Und händigt mir endlich eure Pläne aus! Wir dürfen nicht in unsere eigenen Fallen laufen!", sie warf den Stolls einen bösen Blick zu. Jason war froh, dass er nicht in deren Haut steckte, denn Annabeth konnte mit ihren Blicken töten.

Stattdessen wandte er sich Thalia zu. Diese beobachtete, wie die Jägerinnen sich auf den Weg ins Camp machten. Jetzt, da es allen wieder gut ging, sah sie viel entspannter aus.

Die Macht der MeereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt