Percy
Gerade, als er sein weiteres Vorgehen genauer plante und entschlossen war, es in den nächsten beiden Tagen auszuführen, erreichten sie das Camp. Tessa verabschiedete sich mit der Begründung, sie müsse wieder in die Schmiede und ließ die drei anderen Halbgötter zurück.
Als sie an der Schwertkampfarena vorbeigingen, warf Percy Bethany und Quinn schnelle Blicke zu. Beide sahen nicht zu ihm, stattdessen ließen sie ihre Blicke über das Camp schweifen. Alles sah normal aus.
„Hey! Bethany!", ertönte plötzlich eine Stimme. Sie blieben stehen.
Bethany sah sich suchend um, dann entdeckte sie die Person, die gerufen hatte und wandte sich wieder Percy und Quinn zu. „Geht ihr schon einmal vor, ich bin in ein paar Minuten da.", sagte sie, dann war sie verschwunden.
„Und weg waren sie.", murmelte Percy, während sie weitergingen in Richtung Hütte 3.
Quinn grinste. „So schnell kann es gehen. Wir sind nun einmal sehr beschäftigte Leute."
Gerade in diesem Moment ertönte eine weitere Stimme. „Quinn!"
Doch diese klang nicht so nett, wie die, die sich die Aufmerksamkeit von Bethany verschaffen wollte. Diese Stimme klang aggressiver, gemeiner. Sie klang, wie man sich das Geräusch eines Blitzes vorstellte. Percy runzelte über seine eigenen Gedanken die Stirn. Annabeth hätte ihn ausgelacht. Blitze konnte man nicht hören.
Kaum, dass der Ruf verklungen war, blieb Quinn abrupt stehen. Seine Gesichtszüge verhärteten sich, seine Augen fingen an, wütend zu blitzen. Er wirbelte herum.
Percy tat es ihm gleich und sah eine Gruppe Camper auf sie zukommen. Sie alle waren relativ groß und strahlten ein so starkes Selbstbewusstsein aus, wie es nur jemand konnte, dem ein ganzes Leben lang gesagt wurde, dass er in allem immer der Beste war.
Am arrogantesten wirkte der Anführer. Er hatte extreme, hellblonde Haare, die fast weiß wirkten. Zudem war er muskulös, ein Schwert hing an seiner Seite in einer Scheide. Mit einem überheblichen Ausdruck in den hellblauen Augen musterte er Percy, stempelte ihn als unwichtig ab, bevor er Quinn genauer in Augenschein nahm.
Dieser verdrehte genervt die Augen. „Was willst du, Louis?", fragte er. Percy grinste, als er sah, dass sich sein Halbbruder keineswegs von der Muskelmasse und der Größe seines Gegenübers einschüchtern ließ. Oder besser gesagt: Er ließ sich nur ein bisschen einschüchtern.
„Ich habe mich nur gefragt, wann sich Hütte 3 endlich den Patrouillen anschließt. In den letzten Tagen... nun ja, ich habe den Eindruck erhalten, dass ihr euch nicht wirklich an der Verteidigung des Camps beteiligt.", Louis hob abwartend seine Augenbrauen. Hinter ihm hatten sich seine Freunde aufgebaut, manche grinsten schadenfroh, andere traten nervös von einem Fuß auf den Anderen, als würden sie nicht gutheißen, was ihr vermeintlicher Anführer gerade tat.
Neben Percy lief Quinn langsam rot an. „Wir haben nicht-..."
„Ach ja? Was habt ihr nicht?", unterbrach Louis den Anderen.
In diesem Moment schritt Percy ein. Er kannte diesen Louis nicht, auch die anderen Camper waren ihm noch größtenteils fremd, aber er wusste eins: Dieser blonde Muskelprotz vor ihm war ein Arschloch. Um das festzustellen, brauchte er nicht noch länger warten, sein gesunder Menschenverstand sagte es ihm.
Seine größte Schwäche kam wieder einmal zum Vorschein: Er war seiner Familie, seinen Freunden zu treu. Und in diesem Augenblick wurde sein Halbbruder von irgendeinem Idioten belästigt, der keine Ahnung hatte, wovon er eigentlich sprach. Percy trat einen Schritt nach vorne.
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Die Macht der Meere
FanficPercy und Annabeth gehen in Neu-Rom aufs College, die Halbgötter können in Frieden leben, mit jedem Tag verbessern sich die Beziehungen zwischen den Camps. Alles hätte so schön sein können. Doch dann erhebt sich Pontos, der Ur-Gott aller Meere- und...