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Am nächsten Morgen hatte ich gute Laune, trotz den dunklen Wolken am Himmel. In der Schule war ich die ganze Zeit aufmerksam und schrieb fleißig mit. In der Pause starrte Jenna mich an als wäre ich ein Alien. ,, Was?" fragte ich sie verwundert. ,, Bist du immer noch mein Nao, oder wurdest du gehen einen Roboter ausgetauscht? Ne mal ehrlich, es mich freut es das du so glücklich bist aber was ist den gestern noch alle passiert?" fragte sie lächelnd. ,, Yuu und ich haben geredet. Tat gut." meinte ich nur leise. ,, Ich finde es wurde echt mal Zeit das du anfängst zu kämpfen." grinste sie. Meine gute Laune hielt den Rest des Unterrichts an und ebbte auch nicht ab, als ich ins Café ging. ,, Hey Nao." begrüßte mich Madlen freudig. Eifrig erzählte sie mir von ihrem Tag und was alles gestern so passiert war als ich nicht da war.
Die Schicht verlief ruhig wie immer, es waren heute nicht viele Kunden da. Irgendwann am Nachmittag fing es an wie aus Eimern zu schütten. ,, Ich hasse Regen." sagte Madlen und sah genervt nach draußen, zustimmend nickte ich.    ,, Warum muss es auch ausgerechnet dann regnen wenn wir in zwei Stunden nach Hause müssen." Murrte sie, schmunzelnd bediente ich noch zwei der drei Gäste ehe ich mir eine Pause gönnte. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein kleines Mädchen mit hellbraunen Haaren und weißem Fell kam rein. Sie war pitschnass und sah sich verloren um, ich ging auf die kleine zu und hockte mich vor sie. ,, Wie heißt du kleines?" fragte ich. ,, Lilly." antwortete sie und sah mich mit ihren großen Grünen Augen an. ,, Darf ich einen Kakao haben?" fragte sie scheu. ,, Klar, komm mit." Ich stand auf und führte sie zu einem freien roten Sofa. Die Sofas und die Sessel waren alle rot, die Tische und die Stühle waren weiß, vor ein paar Jahren hatte Charlie, der Besitzer, die Wände in einem schönen beige gestrichen. Lilly setzte sich auf das Sofa, ich ging und machte ihr einen Kakao. ,, Madlen, kannst du ein Handtuch holen?" fragte ich leise. Ich schaffte es zwar ganze Sätze zu sagen aber leider sprach ich noch ziemlich leise. ,, Mach ich, geh du schon mal wieder zur kleinen." Madlen verschwand im hinteren Teil des Cafés und ich brachte Lilly ihren Kakao. ,, Danke." sagte sie und grinste mich  glücklich an. Sie nahm einen Schluck und sah mich wieder an, auffordern klopfte sie auf das Sitzpolster neben ihr. Ich setzte mich neben sie.    ,, Du bist nicht sehr gesprächig, oder?" fragte mich Lily.  ,, Nao hatte als er klein war ein Trauma erlitten. Es wir langsam wieder besser. Aber sowas braucht Zeit." sagte Madlen und gab Lilly das Handtuch. ,, Oh, das tut mir leid. Danke." sagte sie und trocknete sich ab. Da fiel mir etwas ein. ,, Bin gleich zurück." sagte ich und stand auf. Schnell ging ich nach hinten und sah in meinen Spinnt, wie vermutet hatte ich noch Sachen von Amy darin liegen. Einmal musste ich sie von der Schule abholen und ihr Wechsel Sachen mitbringen, seid dem hatte ich immer Wechsel Sachen für meine kleinen Geschwister auf Lager. Ich nahm mir das Pinke Shirt und die Schwarze Jogginghose und ging wieder zurück zu Lilly und Madlen. ,, Hier, damit du nicht krank wirst." sagte ich und gab ihr die Sachen und deutete in die Richtung der Frauentoilette. ,, Danke, mir ist schon kalt geworden." lächelnd ging sie sich umziehen. ,, Sie ist ein richtiger Sonnenschein." zustimmend nickte ich. Nach fünfzehn Minuten kam Lilly mit ihren Nassen Sachen in der Hand zurück. ,, Kann ich eine Tüte für die Sachen haben."  ,,Klar, Moment. Bin gleich wieder da." Madlen stand auf und suchte mach einer Tüte. ,, Wo kommst du her?" fragte ich Lilly. ,, Nicht von hier, ich bin mit meinem großen Bruder einen Freund hier besuchen. Er hat vor kurzem seine Gefährtin gefunden und ist ihr zu liebe hier her gezogen. Aber kann es sein das alle hier wenig Geld haben?" fragte Lilly. ,, Ja, unser Alpha.. also... hm. Er spielt und verliert immer." versuchte ich es ihr zu erklären. ,, Aber das ist doch nicht schlimm, ich verliere auch mal." meinte sie verwirrt. ,, Naja, er wettet Geld dafür das er gewinnt. Wenn er verliert ist das Geld weg." sagte ich. ,, Wenn das so ist muss er einfach aufhören." sagte Lilly bestimmt. Ein Lachen ertönte und John, unser Beta, kam zu uns rüber. ,, Wenn das mal so einfach währe, ich habe schon oft versucht ihm zu helfen. Aber er will sich einfach nicht helfen lassen. Das ist echt frustrierend." seufzte er. ,, Das ist die Aufgabe vom Beta oder?" fragte Lilly. ,, Ja das stimmt, deswegen bin ich ja auch der Beta. Aber ich habe auf allen Ebenen versagt." erneut seufzte John. ,, Aber warum fragt ihr nicht den Haupt Alpha um Geld?" fragte Lilly. ,, Ganz einfach, wenn wir hinter Max rücken dem Haupt Alpha alles erzählen sind wir tot." sagte Madlen, die gerade mit einer Tüte in der Hand wieder kam. Dankend packte Lilly ihre nassen Sachen in die Tüte und knotete sie zu. ,, Aber ist euer Alpha wirklich so brutal?" fragte sie etwas ängstlich. ,, Ja, leider. Ich muss es ja wissen." sagte ich leise. Geschockt sahen Madlen und John mich an. ,, Er hat... wann?!?" fragte Madlen schockiert. ,, Vor  drei, vier Jahren." antwortete ich. Das bisschen was er mir angetan hatte war nichts verglichen mit dem was ich schon erlebt hatte, trotzdem war ich nicht scharf darauf es noch mal erleben zu müssen. Madlen und John sagten nichts weiter dazu, sie waren froh das ich überhaupt anfing aus mir raus zu kommen.   ,, Auf jedenfall duldet Max keinen Verrat. Und ich weiß langsam nicht mehr weiter." resigniert seufzte John. Das tat er in letzter Zeit sehr oft, ich wusste nicht mehr wann ich ihn das letzte mal glücklich gesehen hatte.                ,, Vielleicht kann mein großer Bruder ja helfen. Wenn er mit diesem Max redet ändert der vielleicht seine Meinung." sagte Lilly und strahlte begeistert. ,, Lilly, das ist echt süß das du uns helfen willst, aber so einfach wird das nicht." sagte Madlen. Lilly überlegte kurz und trank dann ihren Kakao aus. ,, Aber ich kann meinen Bruder ja trotzdem mal mitbringen." sagte sie und stand auf. ,, Warte. Du wirst wieder nass werden." sagte ich und holte von hinten meine Regenjacke. Mit großen Augen sah Lilly mich an und Umarmte mich kurz. ,, Danke, ich bringe sie dir morgen zurück." damit verließ der kleine Sonnensein das Café. Noch etwas erschrocken von der Umarmung sah ich ihr hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen war.

Die Vergangenheit holt mich einWo Geschichten leben. Entdecke jetzt