Tareks Sicht
Es war ein faszinierendes Gefühl gewesen, als ich Lysander so nahe gekommen war.
Alle hielten ihn für einen sturen, homophoben Typen, den man lieber mied, doch als ich ihn so bedrängt hatte, war er plötzlich nicht mehr so fies und großmäulig. Eher hatte er verängstigt ausgesehen, was ich auf Ehrfurcht vor meinem riesen Schwanz schob. Wahrscheinlich hatte er noch nie so jemand gut bestücktes gesehen. Tja, ich bin halt einzigartig.Jedenfalls war es wundervoll gewesen, dabei zuzusehen, wie er Stück für Stück, je näher ich ihm kam, sein Selbstbewusstsein verlor. Genauso berauschend würde es sich wahrscheinlich auch anfühlen, wenn ich ihn erstmal gebrochen hatte.
Vor Freude auf die heutige Nachhilfe bei mir Zuhause, fuhr ich schneller zur Schule und war froh,dass es keine Blitzer in der Gegend gab.
Wie schon einmal wartete ich vorne am Schultor auf ihn und das erste,was ich bemerkte, waren die dunklen Augenringe unter seinen müden, geröteten Augen. Ich hatte schon erwartet,dass er wahrscheinlich die ganze Nacht wachliegen und an mich denken würde,weil ich so göttlich war,deshalb hatte ich ihm heute Morgen, als kleine Entschuldigung für gestern, einen Kaffee gekauft,auch wenn es mir eigentlich kein bisschen leidtat. Ich hatte Mühe, den Kaffee nicht selbst zu trinken,denn er war aus meinem Lieblingscafé und roch verlockend süß.
Kaum hatte er mich erblickt,wollte er einen Umweg machen und an mir vorbei gehen,doch ich stellte mich ihm in den Weg.
,,Na, du scheinst ja nicht sehr gut geschlafen zu haben", stellte ich das Offensichtliche fest, woraufhin er irgendetwas grummelig vor sich hin murmelte,was ich jedoch nicht verstand. Er wollte erneut weiter gehen und hielt seinen Blick auf den Boden gerichtet. Es wunderte mich,dass er mir keine mörderischen Blicke zuwarf. Hatte ich ihn etwa schon gebrochen? Das wäre dann doch viel zu langweilig gewesen!,,Konntest du nicht schlafen,weil du die ganze Zeit daran denken musstest, wie mein nackter, erhitzter Körper gegen deinen gedrückt wurde und an dir gerieben hat?",versuchte ich ihn aus seiner Reserve zu locken, was gut zu klappen schien.
,,Wie bitte? Bist du krank oder so? Wieso sollte ich mir so etwas Widerliches vorstellen?!" Da war er wieder, mein süßes, aggressives Opfer.
,,Wer weiß, vielleicht weil du bestimmte Vorlieben hast."
,,Ich stehe nicht auf Männer und selbst wenn ich so etwas Verachtenswertes tun würde,wärst du bestimmt nicht der Glückliche, in den ich mich verlieben würde." Überheblich reckte er sein Kinn nach oben und sah mich überzeugt an.
Der Glückliche? Wohl eher der Arme...,,Vielleicht kann ich dich damit ja umstimmen ",sagte ich und hielt ihm den Kaffee unter die Nase.
Er musterte ihn misstrauisch,nahm ich jedoch schließlich an.
,,Sind da Drogen drin?", fragte er auf einmal, was mich zum Lachen brachte. Für wie unfähig hielt er mich? Wurde ich im Drogen unterschmuggeln, würde ich das nicht auf eine so offensichtliche Weise tun!
,,Nein, keine Sorge. Ich brauche keine Drogen,um dich von mir abhängig zu machen."
,,Ich werde niemals abhängig von dir sein",sagte er ernst. Da wäre ich mir nicht so sicher. Irgendwann würde ich ihn schon dazu bringen,dass er sich nach mir,meinem Körper und meinen Berührungen verzehrte.
,,Du probierst als erstes", forderte er und hielt mir den Kaffeebecher entgegen.
Hatte er denn kein bisschen Vertrauen in mich? Eigentlich eine gute Entscheidung, schließlich würde ich ihm am Ende eh nur das Herz brechen.
Ich führte den Becher zu meinen Lippen, trank einen Schluck und gab ihn ihm wieder.
Immer noch sah er mit seinen eisblauen Augen skeptisch in meine. Doch dann hob er den Becher ebenfalls an seine Lippen und trank.
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Broken Heart - Syndrom→boyxboy
Fiksi Remaja× Broken Heart - Syndrom × ~ Die Gewohnheit, andere Herzen zu brechen, weil eines selber Herz gebrochen ist. ~ Du bist durch und durch homophob, hast dich aber trotzdem auf einen Fuckboy eingelassen? Willkommen in meinem schwulen, homophoben und tra...