Broken Heart - Syndrom→boyxboy

~29~ Gefriendzoned

Tareks Sicht

Es war so weit. Ich würde Lysander endlich küssen und ihn in meine bittersüße Falle locken. Er würde mein sein.

Kurz bevor sich unsere Lippen berührten, erklang in unmittelbarer Nähe von uns plötzlich ein Scheppern. Erschrocken fuhren wir auseinander und sahen zum Ursprung des Geräusches.
Marc!
Entweder stellte ich es mir nur vor, oder ich war tatsächlich so wütend, dass ich seinen Namen geknurrt hatte.

,, Lasst euch nicht von mir stören. Ich wollte nur kacken gehen. " Er wedelte mit der Klopapierrolle über seinem Kopf hin und her und trat die Kanister zur Seite, gegen die er gerade gestoßen war. Ich war kurz davor, sie ihm in seinen verdammten Arsch zu stecken.
Er hatte eine Gelegenheit für einen Kuss ruiniert!!

Verärgert starrte ich auf den Boden und überlegte, wie ich die Situation jetzt noch retten sollte, doch es war zu spät.
,, Ähm... I-ich glaube, wir sollten wieder schlafen gehen. "
Lysander erhob sich ruckartig und lief, ohne auf mich zu warten, zum Zelt. Als wäre er auf der Flucht vor mir und seinen Gefühlen.

Scheiße, scheiße, scheiße!! Heute sollte es endlich so weit sein, aber ich hatte mein Ziel nicht erreicht!
Die schwere Holzbank kippte fast um, als ich mit meiner ganzen Wut dagegen trat, nachdem ich mir sicher war, dass Lysander es nicht sehen würde. Heute hätte der beschissene Moment passieren müssen, in dem sich unsere Lippen berührten und er mir verfallen würde!
Ich setzte mich auf die Bank und fuhr mir mit den Fingern aufgewühlt durch meine Haare. Wann würde der nächste passende Moment kommen?
Wie lange würde es jetzt noch dauern, bis er mein war?

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,, Was ist mit dir los? Du bist schon den ganzen Morgen so grummelig", fragte mich Kyle, als wir am nächsten Morgen gerade dabei waren, eins der Zelte abzubauen.
Obwohl er sicherlich noch wütend auf mich war, machte er sich trotzdem Sorgen und ließ mich nicht alleine, wenn es mir scheiße ging. Ich beneidete ihn manchmal für sein großes Herz. Aber nur selten.

,, Ich wollte Lysander gestern küssen, aber Mark kam uns dazwischen ", erzählte ich monoton.
,, Oh. " Sobald es zum Thema Lysander und ich kam, war Kyle seine Wut und Verzweiflung sofort anzumerken, auch wenn er es versuchte zu verbergen. Seine Finger krallten sich in die Stangen des Zeltes und er zog sie mit mehr Kraft heraus als nötig.
Ich wollte, dass zwischen uns wieder alles gut lief, doch wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Was ihn glücklich stimmen würde, wäre zu hören, dass ich Lysander als mein Opfer aufgäbe. Doch das konnte ich ihm nicht versprechen, wenn ich ihn nicht anlügen wollte.

,,Wenn Lysander irgendwann die Wahrheit erfährt, dann sag ihm einfach, du hättest nichts davon gewusst. "
Kyle schmiss den herausgezogenen Stab mit solcher Wucht zu den anderen, dass es laut klimperte und die Stäbe herumrollten. Die anderen sahen sich erschrocken nach uns um. Auch Lysander.
,, Du erwartest also, dass ich wegen deinen beschissenen Spielchen meinen besten Freund anlüge?! ", zischte Kyle empört, so leise, dass es niemand um uns herum hören konnte.
Ich hätte einfach die Klappe halten sollen.

,, Es ist die einzige Lösung, damit du ihn nicht verlierst."
,, Oder du sagst ihm die Wahrheit, solange es noch nicht ausgeartet ist. "
,, Ich-"
,, Was für eine Wahrheit ?", unterbrach uns plötzlich Lysander, dessen Stimme mein Blut vor Schreck fast gefrieren ließ.

Wie viel hatte er gehört?

Er hatte sich neben Kyle gestellt und sah uns beide fragend an.
Kyle warf mir einen auffordernden Blick zu, der so viel andeutete wie: Sag es ihm endlich!

Nervös sah ich zwischen ihm und Lysi hin und her. Kyles dunkle Augen drohten mich zu durchbohren, doch Lysanders neugieriger, eisblauer Blick setzte mich noch mehr unter Druck.