Lysanders Sicht
Ich war nervös. Schrecklich nervös! Nachdem ich mit Ginger den Deal eigegangen war, hatten wir uns zu heute bei mir Zuhause verabredet. Meine Aufregung war kurz davor, mich zu überrollen. Was würde heute passieren? Ich wusste natürlich, worauf ich mich eingelassen hatte, schließlich erschien Ginger nicht wie eine Person, die nur halbe Sachen machte.
Bis jetzt bereute ich es noch nicht, den Deal gemacht zu haben. Meine größte Hoffnung bestand darin, meine Angst endlich loszuwerden. Wenn diese Methode Wirkung zeigen würde, dann wäre es das komplett wert. Trotzdem herrschte seit heute Morgen ein beängstigtes Gefühl in mir. Wie weit hatte Ginger vor, zu gehen? Würden wir miteinander schlafen? Ich dachte ehrlich nicht, dass ich dazu bereit wäre.
Ich zuckte zusammen und ließ beinahe mein Buch fallen, als es an der Haustür klingelte. Obwohl mich die Story von Alice im Zombieland sonst immer fesselte, hatte sie es dieses Mal nicht geschafft, denn meine Gedanken waren die ganze Zeit über nur bei Tarek und Ginger gewesen.
Wenigstens würde ich jetzt eine neue Ablenkung erhalten.Ein wenig verunsichert tappte ich nach unten zur Haustür. War das wirklich eine gute Idee?
Zum ersten Mal in meinem Leben machte mir der Gedanke daran, mit einem Mann intim zu werden, nicht so viel Angst wie sonst.Nachdem ich mit Tarek fast geschlafen hätte, wusste ich, wie gut sich intime Berührungen anfühlen konnten. Der Kernpunkt war, dass ich dafür bereit sein musste.
Obwohl meine ganze Wut und Trauer auf Tarek gerichtet sein sollte, gab ich auch mir selbst ein wenig die Schuld. Wieso konnte ich nicht einfach normal sein und keine Panikattacken bekommen, sobald etwas auch nur ein wenig meine Grenzen überschritt.
Wenn ich nicht so große Angst gehabt hätte, dann wäre unsere Zweisamkeit wahrscheinlich auch nicht so schrecklich geendet. Vielleicht hätte mir der Sex sogar bis zum Ende gefallen, wären nicht die ganzen Erinnerungen plötzlich hochgeschwappt.
Aber leider änderte das nichts an der Tatsache, dass Tarek nicht aufgehört hatte, als es mir nicht gefiel.Das erneute Klingeln an der Haustür brachte mich in die Realität zurück. Schon wieder war ich zu sehr in Gedanken versunken und hatte dabei ganz vergessen Ginger die Tür zu öffnen. Ich atmete ein letztes Mal tief durch und ließ mich mit dem Öffnen der Tür auf ein riesige Herausforderung ein. Doch ich war fest entschlossen.
Ich werde meine Angst überwinden.,, Hi, Cutie Pie ", begrüßte er mich beim Reinkommen.
,, Hab ich dir nicht schon mal gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst", erinnerte ich ihn Augen verdrehend.
,, Hast du. Zu schade, dass ich dich trotzdem so nennen werde, weil der Spitzname perfekt zu dir passt" ,sagte er und tat dann auf einmal etwas total Unerwartetes.Er beugte sich runter und hauchte mir mit seinen weichen Lippen einfach so einen Kuss auf den Mund.
Erschrocken wich ich zurück und wischte mir mit dem Handrücken über den Mund.
Hilfe, das kam total unerwartet! Würde das jetzt immer so ablaufen?
,, Alles in Ordnung? Das war ein Begrüßungskuss. Sowas ist ganz normal in einer Beziehung",erklärte er.
,, Das weiß ich natürlich!", log ich. ,,Ähm... Ich muss mich nur noch daran gewöhnen."
,, Kein Problem ", lachte er und patschte mir kurz auf die Schulter.
Als wäre er hier Zuhause, ging er, nach dem er sich die Schuhe ausgezogen hatte, ins Wohnzimmer und fläzte sich dort auf die Couch.
Ein wenig verloren stand ich noch im Flur da und schaute zu ihm. Werden wir es jetzt schon tun?Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was als nächstes passieren würde, oder wie weit wir gehen würden. Meine Nervosität steigerte sich mit jeder weiteren Minute, in der Ginger entspannt auf der Couch saß und sich unser Wohnzimmer anguckte.
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Broken Heart - Syndrom→boyxboy
Ficção Adolescente× Broken Heart - Syndrom × ~ Die Gewohnheit, andere Herzen zu brechen, weil eines selber Herz gebrochen ist. ~ Du bist durch und durch homophob, hast dich aber trotzdem auf einen Fuckboy eingelassen? Willkommen in meinem schwulen, homophoben und tra...