~56~ Eines Nachts...

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Tareks Sicht

Er sah mich überrascht an, als hätte er diese Frage nicht erwartet. Seine Wangen nahmen einen rosigen Farbton an. Er antwortete nicht sofort. Jede Sekunde, die verstrich, machte mich zunehmend nervös. Ich wollte so sehr, dass wir zusammen glücklich wurden. In bei mir zu haben, lachend und fröhlich, das war mein größter Wunsch.

Schließlich sah er mir tief in die Augen und legte seine Hand auf meine Brust. Diese kleine Berührung reichte aus, um mein Herz noch schneller schlagen zu lassen.

,, Ich hab gelogen. I-ich mag dich. Sehr. Sehr sehr sehr sehr sehr." Ich lachte. Ich lachte, weil ich nicht erleichterter hätte sein können. Ein Stein fiel mir vom Herzen.

,,Nicht genau, was ich hören wollte, aber nah dran."

,,Tut mir leid... es fällt mir schwer, zuzugeben, dass ich mich möglicherweise in einen Mann v-verliebt hab." Es war viel wert, diese Worte aus Lysanders Mund zu hören. Zwar wusste ich nicht genau, was ihm in seiner Vergangenheit passiert war, aber ich konnte mir vorstellen, dass es viel mit seiner Homophobie zutun hatte und es ihn viel Überwindung kostetet, mir das zu sagen.

,,Ist okay. Ich kann noch eine Weile warten." Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen und ich wuschelte ihm durch die weichen Haare. Wie immer beschwerte er sich, dass ich seine Frisur zerstörte, doch ich machte lachend weiter, bis er wie ein wilder Pudel aussah. Anstatt es über sich ergehen zu lassen, zerstörte er ebenfalls meine Frisur und brach in Gelächter aus, als ich ihn daraufhin durch die mir in die Stirn hängenden Haare mit einem Mörderblick anschaute. Sein Lachen klang goldig.

Plötzlich zog er meinen Kopf zu sich herunter, sodass zwischen unseren Nasenspitzen nur noch wenige Millimeter lagen. ,,Ich hab dich so sehr vermisst", hauchte er nur noch ein kleines Stück von meinen Lippen entfernt. Mir rutschte das Herz in die Hose. Erst gestand er, sich in mich verliebt zu haben, und jetzt auch noch das? Seit wann war er so ehrlich? Ich war auf diese Ehrlichkeit kein bisschen vorbereitet und sie brachte mein Herz zum schwanken.

,,Ich dich erst", flüsterte ich gerührt zurück. Ich streckte meine Hand nach ihm aus. Seine Wange fühlte sich warm unter meiner Haut an. Meine Hand zitterte leicht vor Nervosität. ,,Heißt das, ich bekomme noch eine Chance?"

Er lächelte. Es war das liebevollste Lächeln, das ich je auf seinen Lippen gesehen hatte. Es brauchte keine Worte, ein einfaches Nicken von ihm reichte aus, um mich in diesem Moment zum glücklichsten Mann der Welt zu machen. Ich umarmte ihn fest.

,,Also, sind wir jetzt zusammen?", fragte er und wartete mit funkelnden Augen auf eine Antwort.

,,Liebend gerne", antwortete ich freudestrahlend.

,,Und das heißt, ich kann dich berühren und... andere Dinge mit dir tun?" Ein Kribbeln jagte durch meinen Körper, als er das schüchtern fragte und mich mit geröteten Wangen und unwiderstehlich süßem Blick ansah. Eins musste man ihm lassen, er konnte jeden um den Finger wickeln, auch wenn er es unterbewusst tat. Inzwischen gab ich es sogar zu, er hatte mich um seinen Finger gewickelt.

,,Solange du mich nicht flachlegen willst, kannst du ruhig alles machen, was du willst. "

,,Igit! Das ist widerlich. Dein Hintern wird auf jeden Fall weiterhin seine Jungfräulichkeit behalten, keine Sorge." Und da ging seine süße Seite dahin...

,,Seid wann machst du dir überhaupt über sowas Gedanken? ", zog ich ihn schmunzelnd auf.

,, Glaubst du, es ist leicht, sich zurückzuhalten, wenn du einen enganliegenden Rollkragenpullover trägst und deine Lippen nur wenige Millimeter von meinen entfernt sind?"

Broken Heart - Syndrom→boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt