38.| »Vergeblich«

17 2 0
                                    

„Es funktioniert einfach nicht. Ich bin keine Magierin.”, Grace ließ sich auf einen Stuhl sinken, das rote Haar hing ihr ins Gesicht.
Clarabelle setzte sich vor ihr auf den Boden und zog ein Schmollgesicht. „Geht nicht, gibs nicht!”
„Aber ich habe es jetzt schon die ganze Zeit probiert.”
Reverie Synecdoche sah Grace mitfühlend an. „Manche Menschen besitzen einfach keine magischen Kräfte.”
Die Frau mit den knallgrünen Haaren dachte kurz nach, stand dann auf „Wartet kurz. Ich habe eine Idee.”
„Was heckst du jetzt schon wieder aus?”, rief Doktor Synecdoche.
Van Pelt sah ihr hinterher, als sie den Raum verließ. Clarabelle war eine komische Frau, aber irgendwie liebenswert. Man musste sie einfach mögen.
Clarabelle kam wieder durch die Tür. An der Hand hielt sie einen kleinen Mann mit blondem Haar. Er war etwas pumelig und schien sich nicht gerade wohl zu fühlen.
„Das ist Didier. Er ist Energiewerfer."
„Eh, hi.", er rückte seinen Kragen zurecht.
„Hallo."
Synecdoche zog die Augenbrauen hoch.
Clarabelle sah ihn an. „Kannst du ihr zeigen, wie man das macht? Bittteee?", sie faltete die Hände zusätzlich zusammen.
Didier zögerte für einen Moment und drehte sich dann von den drei Frauen weg. Er hob seine rechte Hand.
Van Pelt sah fasziniert zu, wie die Hand zu leuchten begann. Es knistert unwirsch, ehe ein farbiger Strahl auf eine der Stoffpuppen zuflog und ein Loch in den Brustkorb fraß. „Oh Gott.”
„Erklär's ihr! Gracie versuch es, bitteee!"
Reverie hob die Hand um das Ganze zu unterbrechen. „Wartet, wartet. Es ist schon spät. Sie sollten sich ausruhen. Wir ... können hier morgen weiter machen.”

*

„Ist das hier nicht die Krankenstation?”, frage Grace, als sie durch ein paar Flure gegangen waren.
Clarabelle nickte. „Ich hab beschlossen, dass du das Bett neben deinem Freund bekommst. Er ist noch etwas ... sagen wir, angeschlagen.”
„Angeschlagen.”, echote sie murmelnd. Immerhin wusste er inzwischen, dass das hier alles wirklich real war.
„Wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?”, fragte sie und zig sich weiter mit sich.
„Auf Arbeit. Ich bin Mordermittlerin.”
„Wow, cool.”
Am Ende des Flurs stand eine Frau angelehnt an eine Wand. Der Kopf war nach unten geneigt und in ihren Armen hielt sie etwas, das Van Pelt nicht erkennen konnte. Das Gesicht war zwar von den braunen Haaren verdeckt, jedoch erkannte man, dass sie zu dem Ding auf ihrem Arm sprach.
Das war absurd, komischer als Clarabelles Verhalten
„Clarabelle, da ist jemand.”
Die Angesprochene sah zu der Frau am Ende des Ganges und zuckte mit den Schultern. „Bestimmt ein Mitarbeiter.”
„Also weißt du nicht, wer sie ist?”
„Nö. Viele gehen mir aus dem Weg.”, sie kicherte, „Die sind einfach Freaks und kommen mit jemanden normalen wie mir nicht klar.”
Grace nickte und sie gingen weiter, näherten sich der Frau, blieben aber einige Meter von ihr entfernt an einer Tür stehen.
Grace warf ihr noch einen letzten Blick zu, da sie ihr bekannt vorkam und verschwand dann mit Clarabelle hinter der Tür.
Rigsby lag auf dem Bett, eingekuschelt in eine Decke und umarmte das Kopfkissen. Er schlief friedlich.
Sie setzte sich kurz zu ihm, gab ihm einen Kuss auf die Wange und blickte zu Clarabelle. Diese tapste schon wieder grinsend zur Tür, ließ sie alleine.
Die Rothaarige musste an Jane und Cho denken.
Was sie wohl gerade machten? Sie wusste es nicht.
Wollte sie es denn überhaupt wissen?
Auch ihre Chefin kam ihr in den Sinn. Nun ja, Chefin war hoch gefasst. Freundin traf es besser.
Ja, für Grace war Teresa immer eine Freundin gewesen ... Und dann dachte sie an die Frau im Flur.
Ruckartig stand sie auf, schnellte zur Tür, öffnete diese und blickte in den Gang.
Er war leer.
Hatte sie sich die Frau, die mit dem Etwas auf ihrem Arm gesprochen hatte, nur eingebildet?
Nein, immerhin hatte Clarabelle sie ja auch gesehen.
Was aber festand war, dass die Frau Teresa Lisbon verdammt ähnlich sah.

---
Ja, was soll ich sagen? Der möchtegern Perfektionist in mir lacht mich aus für dieses Kapitel, aber ich habe jetzt auch keine Lust es noch ein paar Mal zu überarbeiten.
Freur mich über Votes und oder oder Feedback.
Lena

Der Ring des DrachensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt