#19 Schwangerschaft = Öffentlich ???

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"Ich hätte eine Idee!", ruft Matteo, nachdem wir ziemlich lange schwiegen haben. "Du könntest doch ein Outfit anziehen, wo man deinen Babybauch nicht erkennt.", sagt er. "Matteo, ich habe schon die Hälfe der Schwangerschaft hinter mir, da ist es schon ein Wunder, dass die Schwangerschaft bislang nicht an die Öffentlichkeit geraten ist." "Du hast Recht...", murmelt er. "Ich könnte mich auch einfach verkleiden, damit man mich nicht erkennt.", überlege ich. "So erregst du erst recht Aufmerksamkeit." Ich seufze. "Luna, wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen: Wir können die Schwangerschaft nicht länger verheimlichen."


"Nina, wir brauchen deine Hilfe!", rufe ich, als Matteo und ich das Haus betreten. Wir haben uns noch lange im Park unterhalten und sind letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass wir es nun öffentlich machen müssen. "Was gibt's denn?" Nina kommt hinaus auf den Flur. "Du musst ein Foto machen, von uns drein.", antworte ich und hänge meine Jacke ab. "Ein Babybauchshooting, welches ich auch bei Ámbar und Simón nächste Woche machen werde?", fragt sie und rückt ihre Brille zurecht. "Nein, das kommt noch. Ein einziges Foto, zum Veröffentlichen..." "Wollt ihr die Schwangerschaft jetzt doch öffentlich machen?", fragt sie. "Ja.", sagt Matteo, der neben mir aufgetaucht ist. "Wir können den Babybauch nicht länger verstecken.", erklärt er. "Okay. Wann und wo?", fragt Nina. "Am besten so schnell wie möglich. Wir ziehen uns nur um. Such' du einen Hintergrund aus.", antworte ich. Nina nickt und Matteo und ich verschwinden nach oben. 

"Was soll ich nur anziehen?", rufe ich vor unserem Schrank stehend. "Weiß nicht.", brummt Matteo. Ich drehe mich zu ihm um. Er versucht gerade verzweifelt, den letzten Knopf seiner schwarzen Hemdes zu schließen. "Echt jetzt, Matteo? Du verzweifelst an einem Knopf?" Ich schüttele lachend meinen Kopf und eile Matteo zur Hilfe. "Danke, Bonita.", haucht er und küsst meine Stirn. "Jetzt musst du mir mit meinem Outfit helfen!", rufe ich und drehe mich wieder zu dem Kleiderschrank. Matteo stellt sich neben mich und scannt den Schrank. Nach kurzer Zeit zieht er ein weißes, bauchfreies T-Shirt und eine Bluse im Jeansstyle heraus. "Hier." Er reicht mir die Klamotten. Ich zögere kurz, nicke dann und ziehe mich um.


"Die Bluse lässt du auf.", sagt Matteo und betrachtet mich. "Ach, ist Matteo Balsano jetzt zum Stylisten mutiert?", frage ich belustigt und knöpfe die Bluse wieder auf. "Kann sein." Er grinst schelmisch und betrachtet mich erneut. "Du bist wunderschön. Nein - ihr seid wunderschön.", sagt er und ich lächle ihn an. "Warte ich mache mir nur noch schnell der Haare." Ich gehe ins Bad und mache mir einen Pferdeschwanz, zu dem trage ich noch neues, schlichtes Makeup auf. "Fertig!", rufe ich, als ich zurück ins Zimmer komme. "Okay. Nina kommt gleich her, sie will das Foto hier machen.", sagt Matteo. Ich quittiere dies mit einem Nicken und setze mich auf die Couch. 

Keine fünf Minuten später klopft es. Matteo öffnet die Tür und Nina tritt, mit Gastón, ein. Sie trägt ihre Kamera und zwei Tüten in der Hand, Gastón ihre gesamte, restliche Ausrüstung. "Ich dachte mir, ihr legt euch auf euer Bett. Matteo sitzt hinten im Schneidersitz und Luna liegt vorne auf Matteos Beinen. Matteo legt die Hände in Form eines Herzens auf den Babybauch. Drum herum streuen wir künstliche Rosenblätter und stellen LED-Kerzen auf.", sagt Nina, während Gastón die Leuchtboxen aufstellt. Ich nicke und Matteo setzt sich schon auf das Bett. Ich lege mich, wie von Nina beschrieben, auf Matteos Beine und Matteo legt seine Hände, in Form eines Herzens, auf meinen Bauch. "So, und jetzt guckt Matteo zu Luna hinunter und Luna zu Matteo rauf.", sagt Nina und stellt ihrer Kamera auf. Wir machen, was von Nina befohlen wurde. In der Zwischenzeit streut Nina die Rosenblätter auf das Bett und Gastóns stellt die LED-Kerzen auf. Er hat diese Leuchtboxen bereits fertig aufgestellt. "Okay Leute, los geht's!", ruft Nina und stellt sich hinter ihre Kamera, die auf dem Stativ steht. Ich setze ein Lächeln auf und gucke weiterhin zu Matteo hoch. 


"Okay, wir sind fertig!", ruft unsere persönliche Fotografin. "Ich habe jetzt ungefähr dreißig Fotos gemacht.", sagt sie und kommt mit der Kamera auf uns Zu. Derweil setze ich mich neben Matteo. Nina zeigt uns die ganzen Fotos, die sie gemacht hat. "Okay, wow, Nina, du bist der Hammer! Die Fotos sind fantastisch geworden!", rufe ich. "Danke.", sagt Nina verlegen. "Leute, Essen ist fertig!", ruft Ámbar von unten. "Wir kommen!", antworten wir im Chor und gehen nach unten.


Nach dem Essen sind Matteo und ich wieder rauf gegangen. Nina hat uns ihre Speicherkarte gegeben, damit wir die Fotos auf unseren Laptop und auf unsere Handys machen können. "Die Fotos sind echt toll geworden...", murmele ich zum gefühlt zehntausendsten Mal. "Wollen wir es noch heute bekannt geben?", fragt Matteo. "Es ist schon spät. Lass uns das morgen machen.", antworte ich. Matteo nickt. "Ich geh' duschen.", sage ich und schnappe mir meinen Pyjama und frische Unterwäsche.

Später, als Matteo und ich im Bett liegen, gucken wir noch einen Film auf dem Laptop. Mitten im Film merke ich, wie meine Augen immer schwerer und schwerer werden. Kurz darauf schlafe ich ihn Matteo Armen ein...


Am nächsten Morgen bin ich früh wach. Ich blicke zu Mateo, er schläft noch. Ich ziehe mir meinen Morgenmantel über und stelle mich ans Fenster. Die Sonne scheint bereits, also muss es schon so gegen acht Uhr sein, gar nicht so früh. Ich beobachte die Leute, die sich auf der Straße befinden. Eine Frau geht mit ihrem Hund spazieren. Beim genaueren Hinsehen kann ich erkennen, dass es Señora López ist, die Nachbarin von gegenüber. Eine Mutter geht mit einem Kinderwagen die Straße entlang. An der Hand hält sie noch ein weiteres Kind. Hin und wieder fährt ein Auto vorbei. Dann sehe ich, wie Gastóns und Ninas Auto wegfährt, vermutlich fahren sie zur Arbeit. 

"Guten Morgen.", haucht mir jemand ins Ohr. Dieser jemand schlingt seine Arme von hinten um mich. Ich drehe mich um und blicke direkt in Matteos Gesicht. "Guten Morgen, Snob.", hauche ich und gebe ihm einen sanften Kuss auf den Mund. "Wollen wir jetzt das Foto hochladen?", fragt er. Ich nicke zögerlich. Matteo schnappt sich unsere Handys. Er reicht mir meins und schaltet seins an. Ich öffne Instagram und klicke auf das "+", damit ich das Foto hochladen kann. Ich markiere Matteo auf dem Bild und überlege mir, was ich drunter schreiben möchte. Letztendlich entscheide ich mich einfach für ein Herz. "Bereit?", fragt Matteo. Ich nicke und klicke auf "Hochladen". Kurz darauf erscheint bei den neusten Beiträgen Matteos Bild. Er hat "Ich liebe euch zwei." mit einem Herz drunter geschrieben. "Jetzt ist es öffentlich." Ich seufze. Jetzt ist es wirklich öffentlich...        

Lutteo - Wir, für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt