#34 Streit?

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*zwei Wochen später*

Durch das Klingeln meines Handys werde ich wach. Seufzend richte ich mich auf und bemerke dabei, dass Matteo, mal wieder, weg ist. In der letzten Zeit geht er ziemlich früh ist Roller und kommt erst spät wieder. Am Wochenende ist er die ganze Zeit unterwegs und wenn er zuhause ist bekomme ich ihn kaum zu Gesicht. Ich frage mich, weshalb er so oft und so lange unterwegs ist...


Ich schnappe mir mein Handy und gucke, welcher Mensch mich aus dem Schlaf geholt hat. Es war unsere Mädelsgruppe.


D(elfi): << Morgen Mädels! Was haltet ihr heute Abend von einem Mädelsabend? Nur wir, ganz ohne die Jungs? Das hatten wir schon lange nicht mehr! >>

N(ina): << Bin dabei! >>

J(im): << Yam und ich sowieso ;) >>

Ja(zmín): << Ohne mich wird der Mädelsabend suuuuper langweilig, also muss ich wohl kommen :) >>

Á(mbar): << Dann kommt doch zu uns. Dann kann ich hier gleich auf Mika aufpassen und muss seine Wickeltasche und sowas nicht mitschleppen. >>

D: << Okay! Oder machts euch etwas aus, Luna & Nina? >>

L(una): << Nö, nicht im geringsten! :) >>

J: << Alles klar! Wann sollen wir kommen? >>

N: << Gegen sieben? >>

Ja: << Geht klar! >>

L: << Super, dann bis später! >>

Á: << Und ihr kommt jetzt runter frühstücken, Mädels! Mika und ich warten schon <3 >>

N: << Ich muss gleich zur Arbeit, also müsst ihr wohl nur zu dritt frühstücken... ;) >>

L: << Ich komme ja schon... >>

D: << Esst nicht zu viel, sonst platzt ihr später, wenn wir abends Schokolade und Chips futtern! ;) >>

L: << Jaja >>

J: << Bis heute Abend! >>

Ja: << Bis später! >>

N: << Bis später! >>



Ich lege mein Handy wieder beiseite und begebe mich nach unten in die Küche, damit Ámbar dort nicht verhungert. Sie sitzt dort am Tisch, Mika liegt neben ihr in der Wiege. "Gut geschlafen?", fragt sie mich. "Wenn du alleine einschläfst und auch wieder so aufwachst, geht das gar nicht.", antworte ich und schenke mir ein Glas Orangensaft ein. "Geht Matteo echt so früh schon aus dem Haus?" "Leider ja. Ich frage mich echt, was ihn so früh schon ins Roller treibt! Das Training beginnt erst um neun, er geht schon gegen acht Uhr dort hin. Abends kommt er auch erst nach Hause, wenn das Roller gerade geschlossen hat und am Wochenende ist er ständig mit Gastón und manchmal auch mit Simón unterwegs." Ich seufze und schnappe mir ein Scheibe Toast. "Ámbar... Denkst du, er will mich verlassen und geht mir deshalb aus dem Weg?" "Ach Quatsch! Matteo liebt dich doch!" "Oder er ist sauer auf mich..." "Hattet ihr denn Streit?", fragt sie. "Eigentlich schon lange nicht mehr... Oder habe ich es einfach vergessen?" Ich spüre, wie mir langsam die Tränen komme. "Beruhige dich, Luna. Es gibt für alles immer eine logische Erklärung." Ámbar streicht mir beruhigend über den Arm. "Hoffentlich...", murmele ich und beiße von meinem Toast ab. 


Nach dem Frühstück lege ich mich aufs Bett und öffne Netflix. Irgendwie muss ich mir ja die Zeit vertreiben, wenn ich schonmal alleine bin. Mit Ámbar kann ich nix machen, ihre Hebamme ist gerade da. Jim und Delfi haben Training, Nina und Yam sind arbeiten, Jazmín nimmt gerade ein Video auf. Also bleibt mir ja nix anderes übrig, als auf im Bett herumzuliegen, Netflix zuschauen und dabei Schokolade zu essen...


*Matteos Sicht*

In der Trainingspause schnappe ich mir Simón und ziehe ihn in die Umkleide. Gastón rufe ich per Videochat an. "Was gibt's?", meldet er sich. "Ist für die Überraschungs-Babyparty für meine Prinzessinnen alles fertig geplant?", frage ich. "Ja! Die Deko ist bestellt und die Einladungen sind geschrieben.", antwortet Gastón. "Für Musik und das Essen, inklusive die Torte, habe ich gesorgt.", sagt Simón. "Super! Jetzt fehlt nur noch das Babyzimmer! Ich danke euch wirklich sehr, Jungs! Alleine würde ich das ganze nicht schaffen!" "Da gibt's nix zu danken. Schließlich hast du mir auch beim Babyzimmer für Mika geholfen." Simón und ich klatschen uns ab. "Außerdem wirst du mir sicherlich auch helfen, sollte ich mal Vater werden.", sagt Gastón. "Ach so, bevor ich es vergesse: Nina hat mir erzählt, dass die Mädels heute einen Mädelsabend machen. Wir wär's mit 'nem Jungsabend?" Simón und ich nicken. "Wir fragen gleich die anderen.", sage ich. "Super! Schreibt mir dann!" "Machen wir.", sagt Simón. "Bis dann!", ich beende den Videoanruf und verlasse mit Simón zusammen wieder die Umkleide.


"Also heute Abend in der Bar?", fragt Ramiro. Ich nicke. "Okay. So gegen sieben? Dann kommen Pedro und ich gleich, nachdem wir das Roller geschlossen haben, dort hin.", sagt Nico. Wir nicken alle. "Gastón kommt dann auch gleich nach Feierabend zur Bar.", sage ich. "Simón und ich gehen vorher nochmal nach Hause." Meine Aussagen werden wieder mit einem Nicken von allen quittiert. "Leute, das Training geht weiter!", ruft Tamara. Ramiro und ich klatschen die anderen nochmal kurz ab, bevor wir uns auf den Weg zur Bahn machen.



Nach Trainingsschluss schnappe ich mir Simón und wir gehen zusammen nach Hause. Als ich dann zuhause das Schlafzimmer von mir und Luna betrete, sehe ich eine Luna, die auf dem Bett, in mitten von Schokoladenpapier, liegt und wie gebannt auf den Bildschirme des Laptops starrt. Als sie mich erblick, klappt sie den Laptop zu, kommt zu mir und umarmt mich. "Du bist mal früher da! Dann können wir heute Abend ja etwas zusammen unternehmen.", sagt sie. Ich schüttele den Kopf. "Ich treff' mich gleich mit den Jungs. Außerdem kommen doch gleich die Mädels zu uns. Bist du immer noch so schusselig und vergisst das?" Ich lächle sie an. "Du weißt doch, dass ich das schusseligste Mädchen auf der Erde bin!" Ich drücke Luna einen Kuss auf den Mund. "Dann lass uns morgen etwas zusammen unternehmen.", sagt sie. "Morgen kann ich nicht.", sage ich. "Warum?" "Ich hab' zu tun.", antworte ich. "Du hast jeden Tag zu tun, Matteo! Wann nimmst du dir endlich mal wieder Zeit für mich? Sag mir doch wenigstens, was du zu tun hast! Dann kann ich dir vielleicht dabei helfen!" Etwas traurig guckt sie mich an. "Ich kann es dir nicht sagen." "Warum denn nicht? Vertraust du mir nicht mehr?" Jetzt schimmern schon Tränen in ihren Augen. "Nein warte, ich weiß, was los ist. Du betrügst mich, richtig?" Fassungslos starre ich meine Freundin an. "Was? Nein, natürlich nicht!" "Was hast du dann zu tun? Sag es mir doch einfach!", brüllt sie. "Ich kann nicht." "Warum denn verdammt nochmal?!" "Weil es eben so ist!", schreie ich jetzt. "Und wegen deiner ach so tollen, geheimen Sache hast du keine Zeit mehr für deine Freundin?!" Ohne zu überlegen schreie ich wütend: "So ist es! Ich habe genug Probleme und probiere trotzdem, für dich und das Kind da zu sein! Aber es dreht sich nun mal nicht alles nur um dich, nur weil du schwanger bist!" Luna sieht mich ungläubig an. "Heißt das, dass ich dir egal bin?" Jetzt wird mir klar, was ich da gerade gesagt habe. "Nein, Luna, so meinte ich..." "Geh!", brüllt sie und sackt weinend auf dem Boden zusammen. "Luna, bitte, ich hab das nicht..." "Geh einfach!", brüllt sie wieder. Ich sehe, dass es keinen Zweck hat, jetzt zu probieren, mit ihr zu reden. Seufzend verlasse ich unser Schlafzimmer. Mein Gott, was habe ich jetzt schon wieder für einen Mist gebaut?!




Lutteo - Wir, für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt