*einen Monat später*
*Lunas Sicht*
Durch sanfte Küsse auf meinem Gesicht werde ich geweckt. Ich öffne meine Augen. Matteos Gesicht befindet sich über meinem. "Guten Morgen, Prinzessin.", sagt er und grinst mich an. "Morgen.", brumme ich, da ich liebend gerne weiter geschlafen hätte. "Ich muss gleich ins Roller zum Training. Kommst du mit?", fragt er. Ich nicke und richte mich auf. "Gut. Ich mache unten schon mal Frühstück.", teilt Matteo mir mit und verschwindet aus dem Zimmer.
Fertig geduscht und angezogen begebe ich mich nach unten in die Küche, wo Nina, Gastón, Simón und Ámbar, mit ihrem monströsen Babybauch, sitzen. Matteo holt gerade etwas aus dem Kühlschrank. "Morgen Luna!", sagt Nina. "Morgen...", murmele ich und stütze meinen Kopf mit meiner Hand. "Alles in Ordnung?", fragt Nina. Ich nicke nur und gieße mir Orangensaft in mein Glas.
Nach dem Frühstück setzen Matteo, Ámbar, Simón und ich uns in Matteos Auto und fahren ins Roller. Ich bemerke, dass Ámbar, die mit mir zusammen hinten auf der Rückbank sitzt, ihre Hände auf ihrem Babybauch liegen hat und ab und zu ihr Gesicht schmerzvoll verzeiht. "Alles gut?", flüstere ich ihr zu. "Vorwehen.", antwortet sie nur knapp. "Sind die echt so stark?", frage ich. "Ehrlich gesagt, ja. Ich habe diese starken Vorwehen, oder Übungswehen, wie man's nimmt, seit gestern Abend. Meine Hebamme meinte, die treten immer ein paar Tage vor dem Platzen der Fruchtblase auf.", antwortet Ámbar. "Ist dein Geburtstermin nicht erst in zwei Wochen?" Ámbar nickt. "Alles in Ordnung bei euch?", fragt Simón und guckt zu uns nach hinten. Ámbar lächelt ihn an. "Alles bestens, mein Schatz.", lügt sie. Simón nickt skeptisch und dreht sich dann wieder nach vorne. "Wir sind da.", verkündet Matteo und parkt ein. Wir steigen aus und betreten das Roller. Matteo geht fast sofort zur Bahn, Simón zur Bühne. Ámbar und ich setzen uns an einen Tisch und bestellen bei Pedro zwei Säfte. "Wieso wolltest du Simón nicht sagen, dass du Übungswehen hast?", frage ich Ámbar. "Er soll sich keinen Kopf machen. So wie ich ihn kenne würde er sofort mit mir ins Krankenhaus fahren.", antwortet sie und seufzt vor Schmerz leise. "So Mädels, hier sind eure Säfte." Pedro stellt unsere Bestellung auf dem Tisch ab. "Geht's dir gut, Ámbar?", fragt er. Ámbar nickt. Pedro quittiert ihr Nicken ebenfalls mit einem Nicken und geht dann zur Bühne, wo die Bandprobe jetzt anfängt.
Einige Zeit schweigen Ámbar und ich und gucken nur auf unsere Handys. "Luna.", sagt Ámbar dann plötzlich. Ich gucke von meinem Handy weg und sehe, dass ihr eine Flüssigkeit das Bein hinunter läuft. "Die Fruchtblase ist geplatzt...", murmelt sie und hält sich vor Schmerz den Bauch. "Okay, bleib ganz ruhig. Ich hole Simón.", sage ich und laufe zur Bühne. Die Band probt gerade, also muss ich sie wohl unterbrechen. "Simón.", rufe ich. Abrupt hören sie auf zu spielen und schauen mich verwundert an. "Luna, wir proben..." Ich unterbreche Nico. "Die Fruchtblase von Ámbar ist geplatzt!", rufe ich. Simóns Augen werden groß. Er drückt Pedro seine Gitarre in die Hand und sprintet zu Ámbar. Sie verzehrt ihr Gesicht vor Schmerz. Simón kniet sich vor sie. "Geht's los?", fragt er. Ámbar nickt. "Was ist denn hier los?" Ich drehe mich um. Das Team, Tamara und Juliana stehen hinter uns. "Das Baby kommt.", murmelt Ámbar. Simón nimmt sie im Brautstyle hoch. "Ich fahre euch. Du bist viel zu nervös und aufgeregt um zu fahren, Simón.", sagt Matteo. Simón nickt. Ámbar deutet auf ihr Handy. "Luna, kannst du meine Hebamme anrufen? Sie ist unter Melissa eingespeichert.", bringt sie unter zusammengeknirschten Zähnen hervor. Ich nicke, schnappe mir ihr Handy und rufe die Hebamme an. "Hallo, Melissa, richtig? Hier ist Ámbars Freundin. Das Baby kommt.", sage ich. "Alles klar. Ich komme gleich ins Krankenhaus.", sagt Melissa und legt auf. "Sie kommt gleich ins Krankenhaus.", sage ich und reiche Matteo Ámbars Handy. Er packt es in ihre Handtasche. "Bis später!", ruft Matteo und geht mit Simón und Ámbar raus.
*Matteos Sicht*
Ich habe echt Schwierigkeiten, mich auf die Straße zu konzentrieren, da Ámbar hinten immer mal wieder vor Schmerz schreit. Wenn ich mir vorstelle, dass auch Luna bald vor solchem Schmerz schreien wird... Nein, Matteo, konzentriere dich! Ich sollte nicht gerade jetzt an die baldige Geburt unseres Kindes denken... Baldige... Es dauert ja noch Weilchen...
Vor der Notaufnahme des Krankenhauses halte ich an. "Kannst du später die Kliniktasche von Ámbar vorbeibringen?", fragt Simón nervös, während ich ihm helfe, Ámbar aus dem Auto herauszuholen. Ich nicke. Als Simón mit Ámbar auf dem Arm im Krankenhaus verschwindet, rufe ich den beiden noch "Viel Glück!" hinterher... Sagt man sowas bei einer Geburt?
Zuhause gehe ich in Ámbars und Simóns Zimmer und halte Ausschau nach der Kliniktasche. Auf einem Stuhl steht eine schwarze Tasche. Ich öffne sie kurz, um mich zu vergewissern, dass das die Kliniktasche von Ámbar liegt. Ja, der Inhalt weißt auf eine Kliniktasche hin. In Ámbars und Simóns Bad schnappe ich mir noch eine Haarbürste, eine Zahnbürste mit Zahnpasta, in der Hoffnung, dass all das Ámbar gehört, und stopfe es in die Kliniktasche. Ich schließe sie wieder und trage sie in mein Auto. Dann fahre ich ins Krankenhaus, diesmal langsamer als vorhin. Im Krankenhaus frage ich bestimmt mindestens zehn Ärzte und Schwestern nach dem Weg zur Babystation. Als ich endlich dort ankomme, spricht mich eine Krankenschwester an. "Wo wollen Sie hin?", fragt sie mich. "Ich bringe nur die Kliniktasche meiner Mitbewohnerin. Sie liegt in den Wehen.", antworte ich. "Wie heißt ihre Mitbewohnerin?" "Ámbar Smith." Die Krankenschwester nickt. "Geben Sie mir die Tasche. Ich werde sie dann Senorita Smith übergeben.", sagt sie. Ich drücke der Schwester die Tasche in die Hand, verabschiede mich und fahre dann ins Roller.
Im Roller sitzen alle in der Cafeteria. Anscheinend lassen sie den Rest des Trainings wegfallen. Ich setze mich zu Luna, welche auf einem Sessel sitzt und telefoniert. Als ich komme, verabschiedet sie sich und legt auf. "Wer war das?", frage ich. "Nina. Ich hab ihr gesagt, dass das Baby kommt.", antwortet sie. "Wenn ich daran denke, dass ich bei den Wehen und der Geburt auch solchen Schmerz haben werde, wie Ámbar jetzt, grault es mir vor der Geburt...", sagt sie und seufzt. "Keine Sorge, du wirst das schon schaffen." Ich lege meinen Arm um Luna und drücke ihr einen Kuss auf die Wange.
Stunden, in denen wir warten, vergehen. Mittlerweile sind auch die, die arbeiten waren, also Nina, Gastón und Yam, ins Roller gekommen. Gegen sieben Uhr abends klingelt dann mein Handy. "Es ist Simón!", rufe ich und nehme den Anruf an. "Simón?" "Ja, ich bin's.", sagt er. "Das Baby ist da."
Dieses und das nächste Kapitel drehen sich hauptsächlich um Simbar und ihren kleinen Sohn. Aber danach geht's natürlich wieder hauptsächlich mit Lutteo weiter :)
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Lutteo - Wir, für immer
FanfictionEs sind mittlerweile fast zwei Jahre vergangen(1 Jahr 10 Monate). Luna und Matteo sind immer noch ein glückliches Paar, sowie die anderen auch. Doch was passiert, wenn Luna etwas erfährt, dass das ganze Leben von Lutteo auf den Kopf stellt? Werden s...