#36 Mädelsabend

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!!!Dieses Kapitel spielt zum gleichen Zeitpunkt wie das letzte Kapitel!!!


Nachdem ich gehört habe, dass Matteo weg ist, schmeiße ich mich aufs Bett und heule weiter, Wie konnte er nur? Diese Worte trafen mich härter als alles andere, was er bisher schlechtes zu mir gesagt hatte... Oder reagiere ich nur über? Wegen der Hormone... Nein, Quatsch! Ich reagiere ganz und gar nicht über! 

Es klopft leise an der Tür. "Luna?", höre ich Ámbars Stimme. Ich ziehe meine Nase hoch, wische mir die Tränen aus dem Gesicht und setze mich auf. "Ja?", sage ich leise. "Darf ich reinkommen?", fragt Ámbar "Komm nur.", antworte ich und Ámbar tritt, mit Mika auf dem Arm, ins Zimmer. "Alles in Ordnung?", fragt sie, setzt sich aufs Bett und legt Mika neben sich, hält ihn dabei aber liebevoll fest. "Alles bestens.", lüge ich. "Du und Matteo haben gestritten, richtig?" Ich antworte nicht und werfe mich nur schluchzend in Ámbars Arm. Mit der einen Hand streicht Ámbar mir beruhigend über den Rücken, mit der anderen hält sie weiterhin Mika fest. "Beruhige dich, es wird alles gut. Soviel Stress tut dir und dem Baby nicht gut.", sagt sie. "Es wird nicht alles gut! Ich hasse ihn!", schluchze ich. "Das sagst du jetzt so. Du hasst ihn nicht, du wirst es auch nie können. Du liebst ihn immer noch." Ich wische mir die Tränen wieder aus dem Gesicht und denke über Ámbars Worte nach...


Ein paar Minuten später stehe ich dann im Bad und klatsche mir Unmengen von Make-Up ins Gesicht, da ich, nachdem ich so viel geheult habe, komplett rot bin. In ein paar Minuten kommen die Mädels und sie müssen mich ja nicht unbedingt so sehen... Nachdem ich fertig bin gehe ich hinunter ins Wohnzimmer, wo Nina, Ámbar und Mika sind. Mika liegt in seiner Wiege und schlummert friedlich, während Ámbar und Nina Snacks auf den Couchtisch stellen. Nach ein paar Minütchen klingelt es dann auch schon. Ich eile zur Tür und öffne sie. Mit Küsschen-links-Küsschen-rechts begrüßen wir uns kurz und gehen dann ins Wohnzimmer. "Geht's dir gut, Luna?", fragt Delfi mich. "Alles bestens.", lüge ich, mal wieder. "Wirklich? Du wirkst ziemlich aufgewühlt." Ich nicke und lächle Delfi an. Sie guckt mich nochmal skeptisch an, zuckt dann mit den Schultern und setzt sich auf die Couch.


"Habt ihr schon euer Outfit für den RollerJam?", fragt Jazmín. Wir nicken alle und prusten los. "Ich weiß genau, was die Jungs jetzt sagen würde!", sagt Jim. "Typisch Frauen!", rufen wir alle und prusten erneut los. "Pedro hat jetzt schon die Schnauze voll. Jeden Tag sage ich ihm, er soll sich jetzt endlich mal ein Outfit besorgen!", sagt Delfi und verschränkt die Arme vor der Brust. "Nico ist nicht besser als sein Kumpel...", murmelt Jim. "Ramiro ist viel schlimmer! Ich kann nicht verantworten, dass er wie sonst wer auf den RollerJam geht! Ich meine, ich bin Modedesignerin! Er darf einfach nicht schlecht aussehen!" Yam schnaubt und wir prusten schon wieder los. "Genug von den Jungs! Wir sollten über etwas reden, worüber Frauen normalerweise reden... Klamotten, Schuhe, Schminke... Irgendwas!", rufe ich und die Mädels verfallen in Gelächter. "Wir sollten auch ein klein wenig leiser sein, da Mika nicht aufwachen soll.", flüstert Ámbar und blickt zu Mika, der nach wie vor friedlich in seiner Wiege schlummert. Wir nicken verständlich. 

"Wieso treten wir eigentlich nicht zusammen beim RollerJam auf? Das würde sicherlich Spaß machen!", ruft Jim. "Da hätten wir uns aber schon längst bei Tamara anmelden müssen.", wirft Nina ein. "Wir können beim nächsten Open zusammen auftreten. Dann können wir auch Emilia mit ins Boot holen", meint Delfi. Ich schnaube leise. Emilia. Alleine wenn ich ihren Namen höre werde ich wütend.  "So laute Veranstaltungen sind für Mika noch nix... Der RollerJam ist jetzt wirklich eine Ausnahme.", meint Ámbar. Sie ist jetzt anscheinend zur verantwortungsbewussten Mutter mutiert. "Ámbar hat Recht. Ich würde mein Kind auch ungerne mit zum Open nehmen.", sage ich. Mein Kind... Schlagartig muss ich an Matteo denken. "Es dauert ja eh noch ein Weilchen, bis das nächste Open stattfindet. An dem Samstag nach dem RollerJam ist das Halbfinale des Skatepokals, im Juni dann das Finale. Ich denke nicht, dass in nächster Zeit ein Open stattfindet.", sagt Delfi. "Dann kann ich erst recht nicht mitmachen.", murmele ich. "Lasst uns jetzt nicht über ein Open reden, was noch gar nicht geplant ist!", sagt Ámbar entschlossen. "Genau! Lasst uns lieber über Bücher oder den heutigen Sonnenstand oder ..." Wir unterbrechen Nina, in dem wir wieder loslachen. "Och Nina! Du änderst dich auch nie!", rufen wir im Chor. 




" ... und am Ende wurden sie alle gefressen!", ruft Jim theatralisch und beendet damit ihre Gruselgeschichte. Mittlerweile haben wir die Vorhänge im Wohnzimmer zugezogen und das Licht ausgeschaltet, uns in Decken gekuschelt, die Nina und ich geholt haben, inklusive einer Taschenlampe, und uns dann Gruselgeschichten erzählt. Jim fand ich echt ziemlich gruselig, wo hingegen Jazmíns wortwörtlich ein Lacher war, wir haben uns vor Lachen echt gekugelt. "Okay, genug von den Gruselgeschichten! Jims hat mir richtig Angst gemacht...", murmelt Nina und schaut sich ängstlich um. Wir prusten, zum gefühlt hundertsten Mal heute, los. Dann meldet sich Delfi zu Wort. "Pedro hat mir gerade geschrieben. Er und die Jungs haben ernsthaft vergessen, dass sie uns abholen sollten. Jetzt dürfen sie nicht mehr fahren, weil sie ja getrunken haben. Könnte eventuell eine von euch uns nach Hause fahren?" "Ich würde ja gerne, aber ich muss auf Mika aufpassen.", antwortet Ámbar. "Ich fahr' euch, obwohl es mir nicht ganz geheuer ist, um zehn in der Nacht im Dunkeln alleine unterwegs zu sein...", sagt Nina. "Du bist ein Schatz!", ruft Delfi und sucht ihre Sachen zusammen. Die anderen Mädels machen es ihr gleich und suchen ebenfalls ihre Sachen zusammen. Nina steht von der Couch auf, richtet ihre Brille und schnappt sich ihr Handy. "Sagt ihr dann bitte Gastón, dass ich die Mädels bringe?", fragt sie. Ámbar und ich nicken. Wir verabschieden uns von den Mädels und gehen, als das Auto aus der Einfahrt gefahren ist, beide nach oben, Ámbar mit Mika im Arm. "Gute Nacht.", flüstere ich ihr zu, da Mika immer noch schläft. "Gute Nacht! Und denke nicht zu viel an die Sache mit Matteo!" Ich nicke und gehe ins Zimmer.

Ich beschließe, morgen früh zu duschen und jetzt gleich ins Bett zu gehen. Matteos Schlafzeug, also Schlafanzug, Decke und Kissen packe ich auf die Couch, die ja in unserem Zimmer steht. Soll er gucken, wo er schläft, bei mir im Bett jedenfalls nicht. 

Ich lege mich ins Bett, decke mich zu und höre nur noch, wie die Zimmertür aufgeht. Danach verfalle ich in einen tiefen Schlaf... 

Lutteo - Wir, für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt