#23 Shoppingtime

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"ein Mädchen!" Ich schiele hinauf zu Matteo. Ich glaube ich sehe ein paar Tränen in seinen Augen. Auch ich kann meine Freude nicht verbergen und weine los. Ich verlasse die Untersuchungsliege und stelle mich zu Matteo. Er drückt mir einen liebevollen Kuss auf den Mund. Dann wischt er mir mit seiner Hand die Tränen aus dem Gesicht. Seine Augen sind allerdings auch immer noch etwas feucht. Nach ein paar weiteren Sekunden verabschieden wir uns von Dr. Gonzalez und verlassen den Untersuchungsraum. Ich lasse mir von Eva, die am Tresen steht, noch einen neuen Termin geben und dann verlassen wir die Praxis.

Erst im Auto fallen wieder Worte. "Ich liebe euch.", flüstert Matteo mir zu und legt seine Hand auf meinen Bauch. "Wir dich noch mehr." Nach einigen Sekunden, in denen wir schweigen, startet Matteo schonmal das Auto. "Was machen wir jetzt? Ich habe noch Zeit bis zur Generalprobe." "Shoppen!", antworte ich. Matteo nickt, lächelt mich an und fährt los. Kurz darauf erreichen wir ein Shoppingcenter. Dort ziehe ich Matteo sofort in den ersten Babyladen, welchen ich entdecke. Sofort fällt mein Blick auf ein wunderschönes, rosafarbenes Kleidchen. "Wie findest du das?" Ich halte das Kleid hoch, damit Matteo es betrachten kann.

 "Wie findest du das?" Ich halte das Kleid hoch, damit Matteo es betrachten kann

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"Schön.", antwortet er. "Schön?! Das ist alles, was du sagst? Es ist einfach ein Traum! Wieso konnte ich im Heim nie sowas tragen..." Als ich die letzten Wörter ausspreche, spüre ich kurz ein Stück Traurigkeit und Wut in mir, vergesse dies aber wieder schnell. Ich blicke zu Matteo. Anhand seines Gesichtsausdruckes erkenne ich, dass er so etwas wie "Verstehe doch einer mal die Frauen!" denken muss. Ich beschließe, dies zu ignorieren und suche weiter nach Babykleidung für unseren Engel.

Nach einer guten Stunde verlassen wir den Babyladen wieder, mit drei Tüten in der Hand. Matteo bestand darauf, dass ich die Tüte nehme, in der nur zwei Bodys und Söckchen sind. "Wohin jetzt?", fragt er mich. "In den nächsten Babyladen!", antworte ich und scanne die Gegend nach einem weiteren Babyladen ab. "Lass uns dahin!" Ich deute mit meiner Hand auf ein Geschäft für Kindermode. Matteo seufzt kurz, folgt mir dann aber in den Laden.

"So, genug Babykleidung für heute!", ruft Matteo, als wir das Geschäft verlassen. "Unsere Prinzessin hat jetzt schon mehr Kleider als ich!" "Dann gehen wir jetzt in eine Umstandsmodenboutique.", sage ich entschlossen. Matteo seufzt. Sein Mund öffnet sich, er will wohl etwas sagen, jedoch schließt er ihn ganz schnell wieder, da er wohl erkannt hat, dass diskutieren sinnlos ist. Also trottet er mir hinterher. Nach ein paar Minuten haben wir einen Laden für Umstandsmode gefunden, in dem es auch, wie der Zufall es will, Babyklamotten gibt. "Och nein...", stöhnt Matteo, als der die Babyklamotten entdeckt. "Setz' dich doch einfach hin, Snob." Ich deute auf einen Ledersessel. Matteo springt fast sofort zu dem Sessel, während ich mir die ganzen Kleidungsstücke angucke.

Nach einer halben Stunde komme ich wieder zu Matteo. Ich muss feststellen, dass mein Snob eingeschlafen ist. "Matteo.", flüstere ich und rüttele an ihm. "Hm, was?!" Seine Augen öffnen sich. "Ich bin fertig mit shoppen. Du musst mir beim Tragen der Tüten helfen.", sage ich und lächele ihn zuckersüß an. "Ehm, ja klar!" Er springt auf und schnappt sich die Tüten, in welchen die Klamotten liegen, die ich gerade eben gekauft habe. Matteo blickt kurz auf sein Handy. "Die Generalprobe fängt gleich an!", ruft er. Also machen wir uns zügig auf den Weg zum Auto. Matteo verstaut die Tüten im Kofferraum, setzt sich dann ins Auto und fährt direkt los. 

Als ich die Cafeteria im Roller betrete, erblicke ich sofort Ámbar und Yam, die an einem Tisch sitzen und sich unterhalten. Matteo ist sofort aus dem Auto gesprungen und ins Roller gerannt. "Hey ihr zwei!" Ich setze mich zu den Mädels. "Hi!", begrüßen sie mich gleichzeitig. "Müsstest du nicht in der Boutique sein, Yam?", frage ich sie. Yam schüttelt den Kopf. "Ich habe mir heute praktisch frei genommen. Meine Arbeiterinnen kümmern sich heute um die Boutique.", antwortet sie. "Wurde dir schon vom RollerJam erzählt?", frage ich. "Ja! Ich werde auf jeden Fall mit Jim auftreten.", sagt sie. "Wirst du auftreten, Ámbar?" "Ich weiß nicht. Simón möchte unbedingt mit mir auftreten, aber ich weiß nicht, wie's dann mit meinem kleinen Prinzen aussieht.", antwortet Ámbar. "Und du?", fragt Yam mich. "Ich weiß es auch noch nicht.", antworte ich. "Erstmal steht morgen die Vorrunde des Wettbewerbs an." Als ich diesen Satz ausspreche, kommt die Traurigkeit in mir hoch, gleichzeitig auch die Wut. Morgen werden Emilia und Matteo zusammen skaten... "Die Konkurrenz soll extrem hart sein.", meint Yam. "Ramiro macht sie übelst die Sorgen, dass das Roller Team nicht gut genug vorbereitet ist. Vor allem diese Emilia soll wohl immer mal wieder die Schrittfolge vergessen." "Echt? Matteo meinte, Tamara sei sehr zufrieden.", hake ich nach. Yam nickt. "Er wollte mich überreden, an Stelle von Emilia ins Team zu kommen. Sie ist ja nur dein Ersatz, deshalb ist er der Meinung, man könnte Emilia einfach wieder aus dem Team werfen.", sagt sie. Ich bin baff. "Wow." Mehr bringe ich nicht über die Lippen. "Ich bin gespannt, wie sie sich morgen anstellen wird.", sagt Ámbar. "Ich habe sie eigentlich auch besser eingeschätzt." "Sie soll zwar in top Teams gewesen sein, aber anscheinend ist sie nicht so top, wie wir alle dachten.", meint Yam. "Ich bin gespannt, wie die neue Trainerin auf sie reagieren wird. Ich habe gehört, diese Juliana, aka Marisa Mint, soll, was das Training angeht, sehr streng sein und übelst diszipliniert vorgehen.", sage ich. "Leider werde ich das erst viel später herausfinden..." Ich seufze. "Egal, Themawechsel!", rufe ich. "Genau! Wie war's beim Frauenarzt?", fragt Ámbar mich. "Soweit gut. Wir haben endlich erfahren, welches Geschlecht wir bekommen!", antworte ich. "Echt? Was wird es?", fragt Yam. "Ich weiß nicht, ob Matteo will, dass ich das jetzt erzähle... Ach, egal! Wir bekommen ein Mädchen." "Glückwunsch!" Yam umarmt mich. Ámbar auch, jedoch ist es etwas umständlicher, mit unseren Babybäuchen. "Habt ihr euch schon Gedanken über den Namen gemacht?", fragt Ámbar. "Noch nicht.", antworte ich. "Und ihr?" "Wir haben schon einen Namen, aber Simón und ich haben uns darauf festgelegt, dass wir ihn erst verraten, wenn der kleine Prinz auf der Welt ist.", antwortet Ámbar. Yam und ich quittieren dies mit einem Nicken. "Na?" Ramiro und Matteo kommen auf uns zu. Während Ramiro Yam einen Kuss gibt, schlingt Matteo seine Arme von hinten um mich. "Wir sind fertig mit der Generalprobe. Wollen wir nach Hause?", fragt mich mein Freund. Ich nicke und stehe auf. Ich verabschiede mich noch kurz von Yam, Ámbar sehe ich ja später wieder. Dann verlassen Matteo und ich Hand in Hand das Roller.

Den restlichen Tag stand nicht groß noch was an. Als Matteo und ich zu Hause waren, haben wir unsere Outfits in Pulli und Jogginghose gewechselt und Serien geschaut. Später aßen wir dann mit der ganzen WG zu Abend, Nina hatte Japanisch bestellt. Jetzt liegen Matteo und ich, bereits in unseren Pyjamas, auf unserem Bett und kuscheln. "Bist du aufgeregt wegen morgen?", frage ich. "Ganz ehrlich, ja. Dies ist mein erster Wettbewerb seit langem und ich habe übelst Schiss davor, morgen zu scheitern.", antwortet Matteo. "Der Snob hat Angst?" Ich pruste los. Matteo verdreht gespielt genervt die Augen. "Du schaffst das.", sage ich. "Hoffentlich...", murmelt er. "Wir sollten jetzt schlafen. Du hast morgen einen langen Tag vor dir.", sage ich. Matteo nickt. Ich schalten das Licht aus und kuschele mich an Matteos Brust. "Gute Nacht Snob, schlaf gut.", murmele ich gegen seine Brust. "Du auch, Bonita." Matteo küsst zärtlich meine Stirn, bevor ich gleich darauf einschlafe... 

Lutteo - Wir, für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt