Daniel:
Seit Tagen versuche ich einen Termin bei meinem Vater zu bekommen, aber ständig hat er irgendwelche Meetings.
Jetzt habe ich die Schnauze voll und platze einfach in sein Büro, nur um festzustellen, dass seine Sekretärin gerade vor ihm kniet und ihm einen bläst.
Wütend klatsche ich einmal laut in die Hände.
Eigentlich nur, um die Aufmerksamkeit von meinem Dad zu bekommen, aber es hat einen Sekundäreffekt. Die Sekretärin erschrickt, beißt zu, was meinen Vater zum Aufschreien bringt. Ups.Dann drückt er erstmal ihren Kopf weg und hält sich den Schwanz, mit schmerzerfülltem Gesicht.
Bin ich ein schlechter Mensch, weil mir das Genugtuung verschafft?
Die Sekretärin steht derweil auf und will sich ansehen, was sie angerichtet hat daher, John schickt sie wütend raus, ehe er seine Hose schließt, zu seiner Minibar geht und sich Eis einwickelt, das er dann auf die Stelle drückt.Als er sich wieder hinsetzt, sieht er mich an. "Was willst du?" Er klingt aggressiv und vorwurfsvoll, während ich mir ein Grinsen kaum verkneifen kann. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass das gegen ihre Arbeitsrechte verstößt", meine ich.
Er verdreht die Augen. "Sie macht das freiwillig", meint er genervt.
Ich lache leicht auf. Alles andere hätte mich auch nicht überrascht. Ich"Nochmal: was willst du?" Er klingt immer noch so, so als wurde er lieber sagen: Verpiss dich. Aber mir ist das egal.
"Seit Tagen will ich mit dir reden. John, der Typ, auf den du mich angesetzt hast, ist schwul"
Überrascht zieht er die Augenbrauen hoch und mustert mich, um die Wahrheit rauszufinden.
Ich erkläre mich weiter. "Ich habe ihn beim Joggen getroffen und wollte es mit ihm trinken gehen und er meinte, er hat zurzeit kein Interesse an einer Beziehung. Er dachte doch tatsächlich, ich würde ihn anbaggern" Mein Ton klingt empört, denn das bin ich auch. Ich war nie ein Fan von Schwulen, aber das geht jetzt echt zu weit.Mein Dad allerdings beginnt zu grinsen, was mir eine ziemliche Angst einjagt.
"Warum schaust du so?", frage ich unsicher.Ich
Er deutet mir, mich zu setzen, also nehme ich auf einem der Stühle ihm gegenüber Platz.
Er grinst immer weiter und dann erklärt er den Grund. "Das macht alles so viel einfacher, Daniel. Sorg einfach dafür, dass sich die Schwuchtel in dich verliebt, dann wir er dir aus der Hand fressen und wir haben ihn unter Kontrolle"Meine Augen schießen weit auf, während ich den Kopf schüttele. "Das kann ich dich nicht machen. 1. Bin ich nicht schwul und 2. Wäre es total asozial, ihm sowas anzutun. Er schien echt nett zu sein. Vielleicht sollen wir ihn einfach in Ruhe lassen"
Das Grinsen meines Vaters vergeht ihm schnell. "Ich habe dir einen Job gegeben, Daniel und wenn du den nicht machst bist du gefeuert sowie jeder andere auch. Entscheide dich. Und jetzt verlass bitte mein Büro"
"Aber-" Sein Blick bringt mich zum Schweigen, weshalb ich niedergeschlagen sein Büro verlasse.Das erste, was ich dann mache, ist zu googlen: How to be gay... Nur leider bringt das nur scheiße hervor, weshalb ich mir etwas anderes überlegen muss.
Allerdings komme ich ziemlich schnell darauf, dass ich gar nicht so tun muss als sei ich schwul und meinen Reaktion auf seinen Korb hat eh schon verraten, dass ich hetero bin.
Ich freunde mich also mit ihm an, und versuche ihm unauffällig naher zu kommen, sodass er sich mehr wünscht.
Das klingt doch nach einem Plan oder? Nur ob ich das so einfach durchsetzen kann, ist die andere Frage.Ich weiß ja nicht mal wie man einem Jungen näherkommt.
Okay ich hatte vier ein paar Jahren mal so eine kleine Phase der Umorientierung und hab mit so einem Typen rumgemacht, aber das kam gar nicht gut an, weshalb ich es mir sofort aus dem Kopf gestrichen habe, sowas jemals wieder zu tun.
Und ich muss ja auch gar nicht mit Cas rummachen. Er soll sich das einfach nur wünschen. Und ich bin mir sicher, das bekomme ich hin. Ganz so unfähig bin ich dann doch nicht, außerdem bin ich attraktiv.Jetzt ist nur noch die Frage, ob er auf Jüngere steht oder ich mich für alter ausgeben sollte.
Und muss ich an meinem Style was andern?
Kann ich überhaupt so bleiben wie ich bin?Oh Mann ich hasse diesen Job!
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Vertrauen ist auch nur ein Fehler (boyxboy)
Teen FictionEinen Job, der Spaß macht, eine eigene Wohnung, keine Geldsorgen und komplett zufrieden mit den sozialen Kontakten. So sieht Castors Leben aus. Auf den ersten Blick beneidenswert, wäre da nicht die Sache, die sich hinter der ersten Schicht verdeckt...