47: Die Party

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Daniel:

Die Party, zu der Serena wollte, ist eine Hausparty. Obwohl ich erst 20 bin, fühle ich mich hier total alt, weil es so abgeht, doch Cas hat seinen Spaß mit Serena und ihren Freundinnen.
Ich für meinen Teil stehe an der Bar und sehe Cas grinsend beim Tanzen zu.

Der Junge hat's drauf, das muss man schon sagen.
Aber als Musikprozent ist ja klar, dass er Rhythmus hat.

Irgendwann muss ich einen Blick leider von ihm abwenden, weil sich so eine Tussi an meinen Arm klammert. „Hei süßer", grinst sie, verzieht ihre geschminkten Lippen zu einem Lächeln.
Ihh.

„Du kannst weiter suchen, ich bin vergeben"
Ist zwar gelogen, aber muss sie ja nicht wissen.
„Uhh wer ist denn deine Freundin?", fragt die Tussi.
Die ist ja mal hacke.

Ich zeige zu Cas. „Der Kleine mit den blonden Locken" .
„Ui", staunt sie. „Hübsch"
Als ob du das in deinem Zustand noch beurteilen könntest!
Ich hoffe einfach, sie zischt schnell ab, damit sie mir nicht vor die Füße kotzt, da ich mir echt angenehmeres vorstellen kann.

Ich hasse Partys. Genau wegen sowas.
Die Leute blamieren sich doch nur, wenn sie besoffen irgendeinen Scheiß bauen.
Daher bin ich auch froh, als die meisten Leute sich verpissen und es ruhiger wird. Aber dann fangen die Trinkspiele an.

Serena zwingt mich natürlich mitzuspielen und so kommt es dazu, dass ich in einem Kreis mit ihr, ihren Freundinnen, Cas und noch ein paar Fremden lande.

„Wir spielen jetzt: ich hab noch nie", beschließt irgendwer dann und füllt auf.
„Ich hab noch nie mit demselben Geschlecht gefickt."
Cas lacht und kippt einen Shot, ehe er sein Glas wieder auffüllt.
Die anderen bleiben alle voll.

Er bemerkt natürlich die Blicke die auf ihm liegen. „Leute, ich bin schwul, soll ich's mir auf die Stirn tätowieren?", fragt er lachend.
„Schwul ist cool, bro", meint so ein Typ er auch schon total hacke ist.
„It's okay to be gay", kichert so eine komische Tussi.
„Genau meine Meinung", lacht Cas.
Er ist echt schon ziemlich angetrunken.

Dann geht es weiter, wonei Cas bei so ziemlich jedem Satz trinken muss.
Ich hab noch nie im Knast gesessen, ich hab noch nie jemandem einen geblasen, ich hab noch nie Sex phantasien von meinem Lehrer gehabt, ich hab noch nie mit meinem besten Freund geschlafen, ich hab noch nie bla bla bla.

Solange, bis er dran ist. „Ich hab noch nie einen Korb bekommen, der auch so gemeint war"
Ja, das kann ich mir vorstellen.
Leider muss ich aber trinken, denn der Typ von damals hat mir einen deutlichen Korb verpasst. Naja, egal. Die meisten in der Runde trinken.

„Ich hab noch nie vorgegeben homosexuell zu sein, um in Ruhe gelassen zu werden", meint so ein Typ, den ich nicht kenne. Leicht muss ich lachen, während ich trinke. Das hab ich erst vor einer Stunde oder so gemacht.

Cas sieht mich überrascht hat.
„Du bist mein Freund, falls du's noch nicht weißt", teile ich ihm mit.
Er lacht. „Ja, danke für die Info" Er scheint es locker zu nehmen, das ist gut.

„Ich hab noch nie so getan, als wäre ich betrunken, damit sich jemand um mich kümmert", meint dann einen von Serenas Freundinnen.
Cas trinkt. Er zuckt mit den Schultern, als er meinen Blick sieht. „Irgendwie musste ich ja Aufmerksamkeit von Lucas bekommen", lacht er.
Ich nicke verstehend. Raffiniert der Kleine.

Nach ein paar weiteren Runden, beschließe ich, dass Cas genug hat, weil er nicht mehr aufhört zu kichern und ziehe ihn mit mir auf die Beine.
„Komm schon, Kleiner, wir gehen nachhause"
Er hebt triumphierend die Hände. „Dan schleppt mich ab!"
Die anderen sind so dicht, dass sie ihm dafür auch noch applaudieren.

Schmunzelnd ziehe ich ihn mit mir raus.
Torkelnd stützt er sich an mir ab, während wir zu mir nachhause laufen.

„Danny?", fragt er dann, einen Schmollmund ziehend.
„Was?", will ich wissen.
„Trag mich"
Wie soll ich ihm das denn abschlagen?

Ich gehe leicht in die Hocke, damit er sich an meinen Rücken hängen kann und gehe dann mit ihm Huckepack weiter.
Er legt den Kopf auf meiner Schulter ab und pustet in mein Ohr.
„Lass das", lache ich. Da bin ich total kitzelig.
Cas kichert und küsst meine Wange. „Du bist so schön, Danny. Und so groß und stark."
Er beginnt über mich zu schwärmen. Auch wenn ich weiß, dass er das nur sagt, weil er dicht ist, freut es mich irgendwie.

„Und so unglaublich sexy!" Er seufzt theatralisch.
Ich lache leicht. ER ist einfach nur Zucker.

„Was meinst du, Danny, sollen wir später ficken?" Ich lasse ihn beinahe fallen vor Schreck, als er mich das fragt.
„Was? Nein!" Ich lasse ihn runter, als wir in der Wohnung stehen und er sieht mich schmollend an. „Findest du mich nicht hübsch genug?" Er bekommt glasige Augen, sodass ich schnell seine Nasenspitze küsse. „Ich finde dich sehr hübsch, aber du würdest nicht mit mir schlafen wollen, wenn du nüchtern wärst. Und am Ende wäre ich das Arsch, das die Situation ausgenutzt hat."

Cas betrachtet mich eine Weile, ehe er nickt. „Stimmt du hast recht. Ich frag einfach Lucas"
Dann rennt er durch die Wohnung und ruft nach Lucas, während ich überfordert im Flur stehe.

Wie dicht ist er denn?!

„Hast du Lucas gesehen? Ich glaub, er versteckt sich", meint Cas nachdenklich, als er wieder vor mir stehenbleibt.
Ich seufze. Das werde ich noch bereuen. „Ich hab ihn vorhin gesehen, er meinte, dass er noch was erledigen muss, aber dass wir schon mal schlafen gehen sollen. Wir sollten ins Bett, sonst ist er sauer, wenn er zurückkommt".

Cas nickt schnell. „Ja, lass uns schnell ins Bett gehen. Aber Lucas wird nie sauer, nur wenn er Angst hat. Lucas ist kein Sauer-werder.", meint er.
Dann kichert er. „Hast du ihn gesehen? Im Sommer werden seine Haare immer so rot" Er hält sich wie ein Kind die Hand vor den Mund, während er kichert.

Es tut so weh.

Seufzend schiebe ich Cas in mein Zimmer. „Komm, wir gehen schlafen"
Er nickt, wirft die Jacke ab, dann das Shirt, ehe er sich aufs Bett legt. „Machst du meine Hose weg? Das kann ich nicht" Bettelnd sieht er mich an.

Oh Mann. Wieso habe ich ihn nur trinken lassen?

Seufzend öffne ich seine Hose und ziehe sie ihm über die Hüften.
Danach seufzt er erleichtert und kuschelt sich in mein Bett.
Ich muss leicht lächeln, als ich ihm so dabei zusehe.

Ohne viel nachzudenken lege ich mich nachdem dem Ausziehen zu ihm und ziehe ihn an meine Brust.

„Willst du wissen, was Lucas mir gesagt hat?", murmelt Cas an meinen Brust.
„Was denn?", frage ich neugierig.
Dieser Lucas war ja echt ein schlauer Typ, das muss man schon mal sagen. Und ein paar Weisheiten haben noch keinem geschadet.

„Loslassen bedeutet Freiheit.", flüstert Cas, ehe er nur noch Schlaflaute von sich gibt.

Ich sag doch, dieser Lucas war ein schlauer Kerl...

Vertrauen ist auch nur ein Fehler (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt