42: Dennis

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Castor:

Am Montag warte ich den ganzen Tag aufgeregt, bis Dan kommt, aber das tut er nicht.

Ich rufe ich zwischenzeitlich ein paar Mal an, aber er nimmt nicht ab.

Also muss ich zu ihm, aber ich habe keine Ahnung, wo er wohnt. Ich weiß nur, wo sein Bruder wohnt und da fahre ich gerade hin. Umständlich, ich weiß, aber was soll ich denn machen?

Als ich klingele, bin ich ziemlich nervös.
Die denken doch bestimmt, ich stalke Dan oder so. Oh Mann.

Als sich die Tür öffnet, steht mir ein oberkörperfrier Brooklyn gegenüber.
Heiß.
Er ist so... männlich... und muskulös...
Gott, ich liebe diese Haare zwischen seiner V-Linie...

Er räuspert sich, damit ich ihm in die Augen sehe.
Ach komm schon eine Minute hätte er mir schon noch geben können... ich hab's echt nötig.

Dann mustert er mich eine Weile. „Bist du nicht der Kleine von Daniel?"
„Eigentlich höre ich auf Cas", widerspreche ich.
Er grinst und hält mir die Hand hin. „Brooklyn. Willst du zu Robin?"
Ich nicke und er geht einen Schritt zur Seite, damit ich reinkommen kann.

Etwas unbeholfen stehe ich im Flur herum, während Brooklyn die Tür schließt und dann durch die Wohnung schreit. „Schatz, zieh dir was an, der kleine Blonde Lockenkopf ist da!"
Okay. Ist ja nicht so, als hätte ich ihm gerade eben erst meinen Namen gesagt...

"Willst du was trinken oder so?", fragt Brooklyn mich.
Er kommt mir so aufrichtig vor. Wie kann es sein, dass er Robin wehtut?

Ich schüttele den Kopf.
„Willst du dich setzen?" Er deutet aufs Sofa, wo ich mich dann nie lasse.

Die Wohnung ist total schön dekoriert, aber am meisten gefällt mir, dass es hier eine Wand gibt, die nur aus Bildern besteht.
Brooklyn folgt meinem Blick und lächelt. „Robby macht die ganze Zeit von jedem Scheiß Bilder, damit er unsere Wohnung damit zupflastern kann. In den schönsten Momente holt er sein Kamera raus und zerstört damit die komplette Atmosphäre", kichert er.
Ich muss leicht lachen. Lucas hat das auch manchmal gebracht.
„Mein letzter Freund war auch so. Jetzt bin ich froh, dass er darauf bestanden hat"
Brooklyns Lächeln verschwindet langsam. „Dein Ex?"
Ich schüttele den Kopf. „Wir haben uns nicht getrennt. Lucas ist gestorben"
Er zieht tief die Luft ein und nickt verstehend. „Tut mir leid"

Nein, das tut es nicht. Das sagt man nur so...
Ich nicke nur, um ihm nicht an den Kopf zu werfen, dass er sich die Floskeln sparen soll.
Ich hasse sowas.
Wer hat als Verhaltenskodex festgeschrieben, dass man behautpen soll, man wüsste, wie sich die Hinterbliebenen fühlen? Idioten.

Nach kurzer Zeit kommt Robin zu uns und gibt mir kurz die Hand, ehe er sich von hinten an seinen Freund ankuschelt. „Was brauchst du?", fragt er. Er findet es nicht mal komisch, das sich hier bin.

„Ich wollte nur mal fragen, wo Daniel wohnt. Irgendwie war er bisher immer nur bei mir, aber er meldet sich nicht mehr und deshalb dachte ich mich ich überrasche ihn und mache ihm eine Ansage"
Robin nickt verstehend, doch er nennt mir die Adresse nicht. „Vielleicht solltest du dich lieber von Daniel fernhalten. Er hat ziemlich viele andere Sachen um die Ohren, weißt du"
Brooklyn sieht seinen Freund seltsam an, das bemerke ich, doch ich weiß nicht, was es zu bedeuten hat.

„Das soll er mir wenn dann selbst sagen" beschließe ich.

Brooklyn schreibt irgendetwas auf und hält mir dann einen Zettel mit einer Adresse hin. „Hier, Kleiner. Aber pass auf dich auf"

Etwas verwirrt bedanke ich mich, verabschiede mich und mache mich dann aus dem Staub.
Also das war seltsam.

Mit einem mulmigen Gefühl mache ich mich auf den Weg zu Dan.

Obwohl wir uns erst gestern gesehen habe, freue ich mich schon darauf, ihn wieder zu sehen, aber irgendwie... Ich weiß nicht... Irgendetwas stimmt hier nicht. Und vor allem: Wieso hat er sich nicht mehr gemeldet?

Die ganze Fahrt über denke ich darüber nach, ehe ich vor einem Hochhaus halte und mich auf den Weg in den 5ten Stock mache, um an die Wohnung mit der richtigen Nummer zu klingeln.

Ich klingle sturm, da laute die Musik, die von innen ertönt, zeigt, dass jemand da sein muss.

Als dann die Tür aufgeht, reiße ich die Augen auf.

Dan steht mir angepisst gegenüber.
Seine Haare sind verwuschelt, er hat Kratzspuren auf der nackten Brust und trägt nur Boxer.
Aber darin spannt sich ein Zelt. Und nicht gerade ein kleines.

Dan befreit sich schneller aus seinem Schock als ich.
Er tritt aus der Tür und schließt sie hinter sich so, dass ich auf keinen Fall reinsehen kann. „Cas, hei, was... Ähm was machst du hier?" Er wirkt so richtig überfordert.

Kein Wunder, das würde ich auch, wenn ich so eine riesen Latte hätte...

Ich versuche einen auf unbeeindruckt zu machen und verschränke die Arme. „Wir waren heute verabredet, aber du bist nicht aufgetaucht und hast dich auch nicht mehr gemeldet, deshalb habe ich mir Sorgen gemacht... aber wie es scheint, geht dir ja hervorragend."

Wieso klingt mein Ton jetzt so anklagend?
Wieso bin ich plötzlich so wütend?

„Das ist nicht das, was du jetzt vielleicht denkst", meint Dan.
Bevor er aber weiter reden kann wird die Tür hinter ihm aufgerissen.

„Dennis, jetzt komm endlich!" So eine billige Blondine zerrt Dan am Arm zurück in die Wohnung sieht mich dann mit einem seltsamen Ausdruck an.
Sie grinst. „Willst du ein bisschen mitmachen?"

Ich schnaube abfällig. „Nein danke"
Sie zuckt mit den Schultern und schiebt Dan in die Wohnung.

Er sieht mich an, die ganze Zeit. Und ich weiß nicht, was mich reitet, aber ich setzte mich in Bewegung und stürme einfach in die Wohnung.
Auf dem Boden finde ich ein Kleid vor, das ich der Bitch in die Hand drücke, dann noch ihre Handtasche und ihre Jacke, ehe ich sie in den Flur schiebe.

Dan sieht einfach zu, während sie mich anzickt. „Sag mal geht's noch? Was bist du denn für einer?"
Ich sehe sie mit all meiner Wut an. „Ich bin der einzige, der von diesem Kerl, der übrigens Daniel heißt, gefickt wird, also mach nen Abgang, du billiges Flittchen"

Mit diesen Worten knalle ich ihr die Tür vor der Nase zu und drehe mich zu Dan um.

Vertrauen ist auch nur ein Fehler (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt