Kapitel8
Wiedermit festem Boden unter den Füßen, seufzte ich tief: "Ich habeeinen Bärenhunger und brauche dringend einen heißen Kaffee, bevorich einen Mord dafür begehen muss!"
Ohnein, hatte ich das gerade laut gesagt? Das war... völlig unnötig,dumm und sowas von falsch zu verstehen. Verdammt!!! Wo ist ein Lochim Boden, wenn man es mal braucht? Aber Edward sah mich nur belustigtan: "So schlimm ist es schon um euch bestellt? Dann wollen wir euchmal ein ordentliches Frühstück besorgen!"
Wirsteuerten das Old Avery an. Ok, hauptsache irgendwie etwas essbaresund Kaffee??? Meine Zigaretten hatte ich absichtlich nichtmitgenommen. Ein paar Tage ohne, geht schon und ist der Gesundheitsicherlich nicht abträglich. Ich weiß ja, dass ich meinerNikotinsucht bald wieder frönen darf!
Eineandere Bedienung kam uns entgegen und fragte, was sie uns bringenkönnte. Käptn Kenway gab also die Bestellungauf: "Bringt mir das Übliche und für die junge Dame einordentliches Frühstück mit allem." Was war denn bitte mitallemgemeint? Rührei kam nicht in Frage, ich hatte hier irgendwie nochkeine Hühner gesehen. Ich muss mich wohl überraschen lassen.Aaaaber, wer bezahlt das? Reichten die Münzen, die mitgenommen hatteaus? Ich griff in meinen Beutel und holte das Geld heraus.
Ichtippte Edward verlegen auf die Schulter und fragte mit leicht rotenWangen, ob mein Geld dafür ausreichend sei. Zu meiner Verwunderungfing er an zu lachen und schloss in Windeseile meine Hand über denMünzen wieder, mit der Bemerkung: "Mrs. Frederickson, DAS istausreichend für eine ganze Kompanie und mehr. Woher habt ihr so vielGeld?"
"Ich...also... das habe ich ..." stotterte ich "Das war meineReisebörse, die mir mein Onkel mit auf den Weg gab. Stimmt etwasnicht damit?"
"Nein,es ist alles in Ordnung, aber ihr solltet mit soviel Barschaft nichthausieren gehen. Nicht jeder hier ist ehrlich zu euch!" Jetztmusste ich mich von einem Piraten belehren lassen. Aber er hatte jaRecht. Also musste ich eine Möglichkeit finden, einen Teil zuverstecken, damit ich ihn nicht immer bei mir trug. Wo sollte icheinen solchen Ort finden? Eine Schatzkarte malen, a la 'Das Xmarkiert den Ort' ?
Ichbeschloss, mich nach dem Frühstück darum zu kümmern, welches jetztgebracht wurde. Es war... viel! Brot, frisch gebratener Fisch undnatüüüürlich Rum. Gab es denn nichts anderes? Käse gab es auchnoch, aber der sah nicht mehr so gesund aus. Also aß ich zum erstenMal in meinem Leben zum Frühstück Fisch mit ein wenig trockenemBrot. Aber das konnte man wunderbar in den Fettsud eintunken... Mirblieb nichts anderes übrig, als tatsächlich jetzt schonalkoholische Getränke zu mir zu nehmen. Einen Becher... in kleinenSchlückchen.
Alsich aufgegessen hatte, stand Käptn Kenway auf und war im Begriffsich zu verabschieden. Nein, noch nicht jetzt! ... ging es mir durchden Kopf ... Wie konnte ich ihn aufhalten oder eben mit an Bordkommen?
Undda fiel mir ein, ich könnte es durchaus mit einer rührseligenGeschichte versuchen.
"Edward,wenn es möglich ist, würde ich euch gerne begleiten. Ich kannsegeln, ich kann auch ganz passabel kämpfen, ich kann auch kochenund ich würde zu gerne hier wegkommen und einen Weg zurück zumeinem Onkel finden. Es sei denn, ihr wollt keine Frauen an Bord undlasst mich lieber hier bei diesen ungehobelten Männern zurück."Das war dick aufgetragen, darauf fällt niemand rein...
DU LIEST GERADE
Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanfictionWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...