Kapitel36
Icherbarmte mich und versuchte ihm aufzuhelfen. Nicht so einfach, dennes war wirklich rutschig. Also wischte ich mit einem alten Tuch,welches auf dem Kartentisch noch lag, das Gröbste weg. So konntenwir aufstehen.
Missmutigsah der Käptn auf mich hinunter, aber er behielt seine gesundeGesichtsfarbe, diese war in einem sehr kräftigen dunklen Rot. DieAnstrengung oder der Ärger, dass er nicht alleine hoch kam? Ich weißes nicht.
"Mrs.Frederickson, wie schön, dass ihr euch auch mal wieder hier blickenlasst. Ich verdurste hier und ihr seid einfach für eine Ewigkeitverschwunden." Eine Ewigkeit? Was für ein Blödsinn!
"Edward,ich war nur kurz frische Luft schnappen..." weiter kam ichnicht.
Erlehnte mit dem Rücken zu seinem Schreibtisch und verschränkte dieArme vor der Brust. Das Ganze sah allerdings nicht furchteinflössendaus, denn sein Hemd... es war aus schon sehr dünnem und abgetragenenLeinen... und es war nass ... "Ihr wart also Luft schnappen,ja?" Hatte ich das nicht gerade gesagt? "Und wann gedachtetihr, mir den Verband zu wechseln und euch um meine Genesung zukümmern?"
HerrGott noch einmal. Kranke Männer waren ein Graus. Aber ich konntenicht aufhören vor mich hin zustarren und mein Gesicht glühtemittlerweile schon. Ich konzentrierte meinen Blick auf EdwardsGesicht.
"MasterKenway, es waren nur ein paar Minuten. In denen wäret ihr nichtgleich gestorben. Jetzt bin ich ja wieder da und werdeSELBSTVERSTÄNDLICH nach der Verletzung sehen und auch noch einenneuen Krug mit Wasser bringen."
Ichschob den Käptn, der wie ein nörgeliger Teenager dastand, RichtungBett und öffnete die zwei Fenster am Kopfende. Aus seinerpersönlichen Truhe holte ich ein neues Hemd und machte mich daranihm beim Umkleiden zu helfen. Und wo er schon Oberkörperfrei da sasskonnte ich auch gleich den Verband mit wechseln. Die Schmerzen beimAbziehen des Druckpäckchens konnte ich ihm leider nicht ersparen,aber wie beim letzten mal weichte ich das ganze in Kamillentinkturein.
Alswir gerade dabei waren, das frische Hemd überzustreifen polterte derQuartiermeister herein und brüllte: "Da ist eine Brigg hinteruns her. Sie haben eine Templerfahne gehisst! Sie ist schnell!"
Ohverdammt. Dann hatte Allister also wirklich Verbündete, die ihnsuchten UND gefunden zu haben schienen.
Ichhatte McAllister, den Schatz und das ganze Gerede über eineMaya-Insel völlig verdrängt in den letzten Stunden, oder waren esschon wieder Tage? Ich hatte ehrlich gesagt, kein richtigesZeitgefühl mehr.
Edwardkonnte unmöglich in diesem Zustand kämpfen, aber ich konnte ihnjetzt nicht mehr davon abhalten. Denn Adéwalé hatte schonangemerkt, dass die feindliche Brigg 20 Breitseitenkanonen auf jederSeite hatte und die Bugkanonen hatte sie auch schon geladen. Es waralso nur noch eine Frage der Zeit, WANN der erste Schuss oder hoffenwir mal, WARNSchuss abgefeuert wurde.
Ichkonnte gar nicht so schnell gucken, wie der Käptn trotz derSchmerzen plötzlich in Alarmbereitschaft war und nach seinen Hosenund Strümpfen griff. Alleine ging es aber dann doch noch nicht, alsohalf ich ihm sehr widerstrebend in seinen Ornat und schloss dieGürtel mit seinem Säbel und seinen Pistolen. In seine Stiefelsprang er förmlich, er verzog plötzlich keine Mine mehr. Entwederwar es tatsächlich seine Angst um die Jackdaw, dass er imAdrenalinrausch keine Schmerzen mehr spürte oder er hatte mir etwasvorgespielt. Gnade ihm Odin, wenn es so war.
Miteinem verbissenen Ausdruck ging er an mir vorbei und aufs Deck. Ichkonnte nur hinterherschauen und ungläubig mit dem Kopf schütteln.
Bewaffnung!Dann sollte ich jetzt wohl auch mal zur Tat schreiten und mich, wennauch dürftig, in Verteidungsstellung begeben. Ich eilte runter zumeinem Seesack und fischte die Klingen und meinen eigenen Ornatheraus, mit zitternden Händen versuchte ich die Knöpfe undSchnallen zu schließen. Gar nicht so leicht. Der Stoff dieser Jackewar schwer, fest und schwarz mit dunkelroten Absätzen.
Wiederan Deck rief ich dem Quartiermeister zu, ob irgendwo noch ein Säbelfür mich übrig wäre? Verständnislos sah er mich an, blickte zuEdward, der mich aber nicht zu bemerken schien und kam die Stufenherunter, griff in eine der Kisten neben dem Kajüteneingang und gabmir ein Schwert.
"Ihrwisst aber schon, wie man damit umgeht? Wir haben keine Zeit, eucherst noch das Kämpfen beizubringen!" Naja, zu meiner Schandemusste ich gestehen, dass ich aufgrund unserer Neuzeit nichtausgiebig im Schwertkampf ausgebildet worden war. Aber ichbeherrschte den Nahkampf, also sollte ich mit einem Schwert und einerdürftigen Ausbildung daran, klar kommen. Hoffte ich... und betetestill zu Odin, er möge mich beschützen!
Ichwarf die Kapuze über und fühlte meinen Adrenalinpegel steigen...
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanficWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...