Kapitel14
Ichmusste konzentriert bleiben, meinen Sinn weiter fokussieren. DasKnurren kam näher und ich hörte das verräterische Rascheln imUnterholz. Wie angewurzelt blieb ich stehen, denn es trennten uns nurnoch ein paar Meter. Sprinten war eine aussichtslose Alternative,Hochklettern kam nicht in Frage, da die Felsen einfach zu glattwaren, wie geschliffen beinahe... Ich hatte keine Verteidigung dabei.Nur mein Handy...
MeinHandy! Natürlich! Hah... dieses Gerät verfügte über eineTaschenlampe! Ähm... ja, das würde die Aufmerksamkeit ja noch mehrauf mich lenken und bestimmt nicht für Ablenkung sorgen. Sollte iches dennoch versuchen? Was hatte ich jetzt noch zu verlieren? In mirstieg vor Angst Übelkeit hoch und ich schmeckte die Galle in meinemHals und den Rum ...
Einegefühlte Ewigkeit stand ich so da und starrte weiter auf meineVerfolger. Sie kamen nicht mehr auf mich zu sondern liefen vor mirauf und ab ... sie belauerten mich ... Ich nahm mein hoffentlichgutes Ablenkungsgerät in die Hand, schaltete es wieder ein... esdauerte und dauerte bis alles geladen hatte. Viel war es ja nicht,aber ... der Akku war nicht mehr der Beste und schon ziemlich weitunten... Es war einen Versuch wert...
Miteiner schnellen Bewegung zielteich mit meinem Handy Richtung der Vierbeiner und klickte dieTaschenlampe an. Für einen Moment war ich selber ein weniggeblendet. Wie schnell man sich doch an natürliche Lichtquellengewöhnen kann. Und auch meine mir nicht wohlgesonnenen Verfolgerwaren sichtlich irritiert.
Abernicht nur sie. Mit einem riesen Gebrüll schossen mehrere Männer ausdem Dschungel und sprangen diese pelzigen Jäger an und schlitztensie einfach auf... Es waren zwei Panther, eigentlich sehr hübscheTiere, im Zoo, hinter Gittern...
Mitzitternden Händen ließ ich mein Handy sinken und rutschte selber ander Felswand hinunter und konnte mich gerade noch zur Seite drehen ummich zu übergeben.
Wieich wieder zum Strand gekommen bin, weiß ich nicht. Ich lag an eineumgestürzte Palme gelehnt im Sand an einem Feuer. Edward und Adéwaléund noch zwei Crewmitglieder saßen mit dabei und unterhielten sichleise. Langsam kam ich wieder zu mir und richtete mich auf. Durchmeine Bewegung aufgeschreckt, drehten sich die Gesichter zu mir undder Käptn reichte mir wortlos einen Becher. Dieses mal aber einenmit Wasser, ohne Rum. Wie mitfühlend von ihm...
Undda kam auch mein Zorn wieder in mir hoch, weswegen ich eigentlichdavon gerannt war. Doch bevor ich meinen Mund aufmachen konnte,polterte Edward los.
"Washabt ihr euch nur bei dieser Aktion gedacht? Dachtet ihr, ihr könntetso von der Insel entkommen oder fliehen? Ihr hättet auch einfachdrauf gehen können. Ihr hattet nicht einmal eine Pistole dabeigeschweige denn ein Messer!!" Bei dieser Bemerkung reichte ermir mein Stiefelmesserund sah mich tadelnd an. "Herr Gott, WEIB, ihr seid so stur undverbohrt, man möchte euch einfach übers Knie legen und euchVernunft einprügeln!!"
Daswürde ihm wahrscheinlich auch noch gefallen! Was dachte Edward denneigentlich wer er war? Mir zu sagen, was ich zu tun oder zu lassenhabe?
Etwaskleinlaut kam mein unterwürfiges Ichheraus und meinte, es sei wirklich eine saudumme Idee gewesen. Ichhätte ihm einfach erklären können, was es mit dem Kastenauf sich hat. Aber wenn ich Edward das erläuterte, was würde dasfür Auswirkungen haben, auf die Zukunft. SEINE Zukunft? In seineGeschichte oder besser Schicksal durfte ich nicht eingreifen. Tat ichdas denn, wenn ich ihm die Wahrheit sagte?
InGedanken legte ich mir einige Stichpunkte fest und dann bat ich denKäptn um ein Gespräch unter vier Augen...
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
Hayran KurguWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...