Kapitel23
Esgab jemanden, dem ich nicht wirklich über den Weg traute. Bislanghatte ich aber keinen Grund, mich mit ihm anzulegen. Zielstrebig gingich die schmalen Stufen hinunter zum Kanonendeck und da sah ich ihnmit dem Rücken zu mir an einer Kiste mit Kugeln hantieren. Erst alsich so dicht hinter ihm stand, dass er meinen Atem förmlich spürenmusste, drehte er sich um.
McAllister!Wie oft sah ich ihn, wie er verstohlen auf mein Gepäck starrte. Wieoft hatte ich ihn dabei beobachtet, wie er völlig unverblümt Edwardmusterte und etwas in sein Buch schrieb. Das Buch, welches jetzt beimKäptn auf dem Schreibtisch in der Kajüte lag.
Eigentlichwar er eher unscheinbar, ungepflegt und still. Jedoch gefiel mirseine Art, wie er umher schlich, von Anfang an nicht. Es bereitetemir Unbehagen, ihn in meiner Nähe zu wissen. Wer kannte diesesGefühl nicht, wenn Menschen einem zuwider waren und man abereigentlich keinen konkreten Grund dafür hatte.
Jetzt,wo Mac vor mir stand und mich mit unverhohlener Missgunst ansah, kammir der Gedanke, ihn hier einfach niederzuschlagen und mir meineSachen wiederzubeschaffen. Leider war dieser Mann dann doch größerund vor allem auch stärker als ich. Und er war bewaffnet. Es war mirin den letzten Tagen immer noch nicht in denn Sinn gekommen, michselber zu wappnen. Wo war nur mein Kämpfergeist geblieben?
Aberwie es der Zufall will, brauchte ich mir erst mal keinen Kopf mehr umihn machen, denn Edward erschien hinter mir: "Da seid ihr ja,dachte ichs mir doch, dass ihr nicht alleine agiert!"
Verblüfftdrehte ich mich um und Mac machte keine Anstalten, diesesMissverständnis aufzuklären. Natürlich nicht, das kam ihmvermutlich auch noch gelegen. So könnte erevtl.aus der Nummer herauskommen, mich beschuldigen und so tun, als wennER nur versucht hätte, den Käptn vor meinen Machenschaften zuschützen.
"KäptnKenway, ich versichere euch, ich arbeite nicht mit diesem Mannzusammen. Er ist mir erst hier auf der Jackdaw begegnet und nichtschon vorher. Ich bin tatsächlich alleine in Nassau angekommen. Dasmüsst ihr mir glauben!" Ich versuchte ihm mit meinem Blick zuverstehen zu geben, dass ich ja schlecht mehr als das, hier undjetzt, vor den ganzen Leuten erzählen konnte. Meine Anreise undmeine Geschichte kannte nur Edward und so sollte es bleiben.
Ersah zu McAllister: "Ihr habt euch ja noch gar nicht dazugeäußert. Mich würde eure Darstellung interessieren, Mac!"Dieser machte keine Anstalten irgendwie den Mund zu öffnen, sondernverschränkte nur die Arme vor Brust und lehnte sich an die hinterihm stehende Kanone.
Meinangeblich Verbündeter grinste vielsagend: "Was soll ich sagenKäptn, ich bin dieser Frau noch nie vorher begegnet. Aber sie plantevon Anfang an, euch zu berauben, euch auszuspionieren! Schon amersten Tag, als sie an Bord kam, konnte ich sehen, dass sie nichtsGutes im Schilde führte! Ihr könnt froh sein, dass ihr noch lebt!"Mit diesen Worte und einer Handbewegung forderte er Edward auf ihm zufolgen.
Adéwaléergriff meinen Arm und zerrte mich hinterher. Wir gingen zu den Kojenund Schlafplätzen der Mannschaft. Es war stickig hier unten und esstank nach altem Männerschweiß und ungewaschenen Füßen undanderen Dingen.
Aneiner der Hängematten blieben wir stehen und Allister ergriff einekleine verschlossene Kiste die darin lag.
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanfictionWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...