Kapitel31
Unbehaglichrutschte ich auf dem Boden hin und her und versuchte seinem Blickauszuweichen. Er machte mich einfach nervös und ich wollte ihm docheigentlich beim Genesen helfen. Aber wenn er nichts sagte, sondernmich nur anstarrte, dann wußte ich leider auch nicht, was er brauchtund ob er eventuell Schmerzen hat.
"Edward,ihr macht es schon wieder. Das macht mich nervös!" Meine Wangenwurden so warm, als würde die Sonne direkt darauf brennen.
"Alexandra,ich darf euch doch so nennen?" Ein wenig Verlegenheit war inseiner Stimme zu hören, aber in seinen Augen kam sie nicht an.
"Natürlichdürft ihr das." Ich konnte nur noch stammeln und wuselte mitmeinen Fingern an meinem Hemdsärmeln herum.
"Wennihr euch unwohl in meiner Gegenwart fühlt, so tut es mir aufrichtigleid. Das ist nicht meinen Absicht. Aber ich versuche immer noch zuverstehen, was ihr genau hier macht und um ehrlich zu sein, kann ichnicht aufhören euch zu betrachten!" Jetzt war es an ihm, rot zuwerden. Trotz des Blutverlustes schien er noch genügend im Körperzu haben um ihm von jetzt auf gleich eine gesunde Gesichtsfarbe zuverpassen. Und er SENKTE DEN BLICK!
Wassollte ich denn jetzt sagen? Mir fiel partout nichts ein, ich binselten sprachlos, aber wenn doch, dann richtig!
"Das...ähm... ist ja sehr aufmerksam von euch. Aber..." stotterndbrach ich den nicht vorhandenen Satz ab. Themawechsel!
Alsolenkte ich das Thema einfach auf seine Verletzung! Eine gute Idee,denn dann konnte ich auch gleich nachsehen, ob sie sich schon einwenig geschlossen hat und ob ich den Verband schon wechseln musste.
"Edward,darf ich mir eure Wunde ansehen? Ich möchte sicher gehen, dass siedabei ist, zu verheilen und muss schauen, ob ich den Verband wechselnsollte!"
"Essticht hin und wieder, aber so lange ich mich nicht zu stark bewege,geht es mit den Schmerzen. Aber seht selber, ich bin kein Arzt um denVerband beurteilen zu können." Mit diesen Worten versuchte ersein Hemd anzuheben, verzog aber schmerzverzerrt das Gesicht und erwurde schlagartig bleich wie eine gekalkte Wand.
Miteinem Satz war ich neben ihm und hielt ihn aufrecht und lehnte ihn anmeine Schulter. Schwer atmend ließ er den Kopf an meine Schultersinken. Einen Moment saßen wir so da und ich wartete, bis seineAtmung wieder normal war. Geistesabwesend strich ich Edward durchseine völlig zerzausten Haare und legte meine Wange auf seinenScheitel.
EinRäuspern riss mich aus meinem seeligen Zustand. Der Käptn sah mirdirekt in die Augen, nur Zentimeter von mir entfernt und ich glaubte,mein Herz setzte aus.
Warumich es tat, weiß ich nicht. Aber wie in einem äußerst schlechtenFilm, hielt ich Edward einfach ein Stück des Brotes hin, mit derBemerkung, er müsse jetzt aber ganz dringend etwas essen.
MeinPuls raste wie verrückt und ich fühlte mich in meine Teenagerzeitzurück versetzt, wenn man überhaupt nicht weiß, was man seinemAngeschwärmtensagensollte. So unbeholfen fühlte ich mich auch gerade. Und es war solächerlich. Bei Odin, ich war eine erwachsene Frau ich konnte dochwohl ganz normal agieren in der Gegenwart eines ... Mannes? Abernicht DIESEM! Irgendetwas blockierte mich, eine Kraft die ich nichtzuordnen konnte.
Edwardnahm das Brot entgegen, mit einem enttäuschten Blick? Ich reichteihm ein Stück vom Käse, nein, ich pfefferte es ihm regelrechtentgegen. Hauptsache nicht noch näher kommen nicht noch mehrkörperliche Nähe. Es war wie ein Abwehrmechanismus von meinem Hirn.Aber mein Herz wollte etwas GANZ anderes.
Mitlangsamen Bissen ass er sein karges Krankenmahl und beobachtete michweiterhin. Immer noch enttäuscht? Oder war es Verärgerung? Ich warüberfordert mit meinen Gefühlen. Dieser Sprung durch die Zeit hattemich mehr durcheinander gebracht, als ich es für möglich gehaltenhatte.
Ichaß meine kleine Ration und, um ehrlich zu sein, genoß ich denErsatzkaffee, wie er warm in meinem Magen ankam und mir einen kleinenwohligen Schauer verlieh. Meine Konzentration galt einzig und alleinder Nahrungsaufnahme. Es gab nichts anders, nein, erst wenn ich hierfertig war, dann...
WASdann?
Durchdie Stärkung gewann mein Körper und mein Geist mehr und mehr anNormalitätundich konnte Edward ansehen, ohne gleich das Gefühl zu haben, inOhnmacht zu fallen. Duschaffst das. Noch ein Versuch, damit du die Wunde untersuchenkannst.
"Ichhoffe, es hat euch ein wenig geschmeckt? Ich weiß, es war nicht sehrüppig, aber um wieder ein bisschen zu Kräften zu kommen, hoffe ich,war es vorerst gut genug?" Schüchtern lächelte ich den Käptnan und er reichte mir den leeren Kaffeebecher.
"Danke,Alexandra, ihr seid sehr fürsorglich. Ihr würdet gut auf meinSchiff passen als ... Krankenschwester." Erwartungsvoll sah ermich an. War das ein Jobangebot? Er wußte doch, dass ich nichtbleiben konnte? Und auch definitiv nicht mehr lange. Es war knappeine Woche die ich jetzt hier in dieser Zeit war. Und ich musste solangsam darüber nachdenken, wieder nach Hause zu gehen.
Aberirgendetwas hielt mich und gleichzeitig trieb mich etwas weg. Es warzum Verrücktwerden.
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanfictionWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...