Kapitel60
Wofürentschied man sich in so einem Fall? Natürlich ging man in dieRichtung, aus der man Geräusche hörte, vertraute Geräusche aufjeden Fall. Zu unseren Füßen sahen wir einen immer stärker werdenWasserlauf, der von beiden Seiten der Felsen gespeist zu werdenschien. Es sah im Schein der Fackel einfach faszinierend aus.
DasGrollen wurde langsam schwächer und wich einer, bis auf dasWasserplätschern, unheimlichen Stille. Mit einer plötzlichenBewegung und einem Autsch sprang Edward an die Wand und warf denArmreif von sich.
Glühendlag er zu seinen Füßen, so als wolle er nicht weiter hinausgetragen werden. Ich kniete mich nieder und fasste ihn an. Er warwarm, ja, aber nicht heiß. Er pulsierte in meiner Hand und icherkannte die vertrauten Symbole von MEINEM Armreif. Aber warum konnteder Käptn ihn nicht mehr anfassen?
„Wieist das möglich? Warum...? Aber ich nicht?" Ihm ging der selbeGedanke durch den Kopf. Aber wir hatten leider nicht die Zeit fürdiese Art von Diskussion. Wir sollten dringend hier raus. Wer weiß,was sich diese Ruine noch einfallen ließ.
„Ichweiß es nicht. Ich bin genauso ratlos. Lass uns erstmal einen Wegnach draußen finden, dann können wir immer noch weiter sehen."
Nickendging Edward voran und das Plätschern wurde zu einem Rauschen. EinigeBiegungen und gefühlte Stunden später, sahen wir Licht und esschien Tageslicht zu sein. Der Geruch von feuchtem Laub und nassenSteinen drang mir in die Nase. Frische Luft... ich sog sie förmlichin mich hinein. Es war ein so wahnsinnig gutes Gefühl.
Abernoch waren wir nicht ganz soweit. Es lag noch ein Stück Gang voruns. Ich hatte den Eindruck, es würde immer enger werden, als würdendie Wände immer näher kommen. Klaustrophobie... das kam gerade echtunpassend. Ich atmete die vor mir liegende Freiheit ein und versuchtediese erdrückende Enge auszublenden. In meiner Verzweiflung griffich nach Edwards Arm und hielt mich dort fest. Einen Punkt, an demich orientieren konnte. Mein Puls beruhigte sich wieder ...
GrellesLicht stach mir in die Augen, als wir um die nächste Ecke kamen undich musste mich an diese Helligkeit erst wieder gewöhnen. Langsamsah ich mich um und vor uns schoss das Wasser, welches sich zuunseren Füßen immer mehr gesammelt hatte, in die Tiefe.
Vorsichtigging ich weiter und blickte hinab. Der Wasserfall mündete in einemkleinen See!!! Ich hatte ihn schon gesehen!!
Daskonnte doch unmöglich wahr sein. Auch Edward sah hinunter und schiensich zu erinnern. „Diesen Wasserfall haben wir gestern bereitsgesehen. Erinnerst du dich? Wir standen dort unten und sind dann demkleinen Bachlauf gefolgt!" Er deutete in den Dschungel. Natürlich,das war es. Und mein Albtraum hatte mir das jetzt WARUM gezeigt?
Undvor allem, wir kamen hier wirklich nur mit einem Sprung weg. Es gabnicht mal ansatzweise eine Möglichkeit zu klettern. Mir wurde übelund ich ließ mich an der einen Wand runterrutschen. Ich sah michspringen, ich sah wie der See auf mich zukam, dann die Felsen unddann... Nein, ich werde hier garantiert NICHT springen. Ich bin dochnicht lebensmüde.
„Edward,ich kann das nicht. Ich stehe jetzt dort, wo ich in meinem Traumstand. Du kannst nicht verlangen, dass ich dort hinunter springe."Flehend sah ich ihn an...
„Alex,es geht nicht anders. Wir machen es so, ich springe zuerst undbeweise dir, dass das Wasser zum einen tief genug ist und zumanderen, dass nicht die Hölle dort unten auf dich wartet. Ichverspreche dir, es passiert nichts. Ich bin schon aus ganz anderenHöhen gesprungen oder auch gestoßen worden."
Wasblieb mir anderes übrig? Ich musste ja wieder hier weg und meineinziger Ausweg war der Höllensprung!!
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanfictionWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...