Kapitel46
Einletzter Blick in den Spiegel und wappnete mich für das Dinner, tiefdurchatmen. So tief es das Korsett halt zuließ. Dann machte ich michauf den Weg hinunter zum Haupthaus.
Vonweitem hörte ich schon lautes Stimmengewirr und Gelächter. Als ichnäher kam, sah ich auch, dass nicht nur die Besatzung der Jackdawmit anwesend war. Einige für mich noch fremdeBesucher,hatten sich mit eingefunden und standen ebenfalls auf der Terrasse.
Plötzlichsetzte Schweigen ein und nach und nach sahen die anwesenden Herren zumir herüber. Es war mir so wahnsinnig unangenehm, ich stehe nichtgerne im Mittelpunkt. Aber das ließ sich mit DIESEM Kleid und dannauch noch dieser Gang den geschlängelten Weg hinunter nichtvermeiden. Denn ich fiel auf wie ein bunter Hund.
Erleichtertsah ich, dass sich Edward aus der Menge in meine Richtung bewegte undmir seinen Arm anbot. Du meine Güte, der Käptn hatte seinenfeinsten Zwirn an und war vermutlich ebenfalls Opfer eines Badesgeworden.
Seinedunkelblonden Haare waren ordentlich im Nacken zusammengebunden under war frisch rasiert und roch ... verdammt gut. Mir rutschte einSeufzen hinaus und ich biss mir auf die Zunge. Aber was kann ich denndafür?
"Ihrseht bezaubernd in diesem Kleid aus, Mrs. Frederickson!" Erstrahlte mich an und führte mich weiter zu der, naja Gesellschaftwäre wohl zu übertrieben gesagt, zu den anderen Gästen. Ich nicktehier und da freundlich einem der Männer zu und ließ mich von Kenwayweiter zum Haus bringen.
Plötzlichstand wie aus dem Nichts ein etwa 1,90 m großer Mann vor mir und sahauf mich herunter und musterte mich und mein Kleid. Er hatte einesehr imposante Erscheinung, lange schwarze Haare, welche hier und dasilberne Strähnen aufwiesen. Ein wettergegerbtes Gesicht, aber mitdurchaus freundlichen grau-blauen Augen. Und einem tiefschwarzenBart, der ihm bis auf die Brust reichte. Seine Kleidung war ebenfallsin Schwarz gehalten, was ihm den Eindruck eines Schattens verlieh.
"Darfich euch einen meiner engsten Freunde vorstellen? Das ist EdwardThatch. Edward? Das ist Mrs. Frederickson!" Völlig aus demHäuschen reichte ich Kapitänn Black Beard dieHand und vergaß prompt, dass man in dieser Zeit nicht die Hand einerDame schüttelt, sonder einen Handkuss gibt. Wie selbstverständlichdrehte Thatch meine Hand und deutete einen Kuss an, ließ mich aberdabei nicht aus den Augen.
"Esfreut mich außerordentlich endlich eure Bekanntschaft zu machen.Kenway sprach die ganze Zeit über euch!" Lächelnd ließ ermeine Hand los.
Ichstammelte nur so vor mich hin: "Mr. Thatch, es... ist so suuu...ich bin ebenfalls ... froh... ähm erfreut euch kennen zulernen. Ichhabe schon... viel von euch gele... gehört natürlich. Euer Ruf...eilt euch voraus!" Herr Gott nochmal, wie eine dumme Pute standich da und stotterte herum. Ich gab eine peinliche Vorstellung, malwieder.
Dochauch dieses Mal rettete Kenway mich aus dieser Lage, indem er uns batdoch am großen Tisch auf der breiten Terrasse mit Blick über dieBucht Platz zu nehmen.
Eswar ein großer Tisch, den man aus dem Haupthaus nach draußen geholthatte. Es hatten ungefähr 20 Personen drumherum Platz. Danebenstanden noch kleinere Tische verteilt auf den verschiedenen Ebenen.Über jedem Tisch war eine lupenreine weiße Tischdecke gelegt wordenund das Geschirr, das Besteck und die Gläser glänzten wie aus demBilderbuch.
Mirschoss die Frage durch den Kopf, WER machte das alles möglich? Soviele Angestellte hatte ich bis jetzt hier noch gar nicht gesehen.Und vor allem, so pompös und fein ein Abendessen unterPiratenfreunden geben, passte für mich nicht so recht ins Bild.
Thatchsah meine Verwirrung und deutete sie prompt falsch: "Macht euchkeine Sorgen, ich kann mir auch nicht alle Tischmanieren merken.Versucht einfach euch nicht zu bekleckern und verschüttet keinenWein!" Ein raues Lachen drang aus seiner Kehle und er schob mirden Stuhl zurecht und nahm neben mir Platz. Links neben mir saßEdward am Kopfende und wachte über das Servieren. Erst jetzt sahman, dass es doch so einige Bedienstete hier gab die zwischen denTischen hin und her huschten und das Essen auftrugen.
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanfictionWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...