Raus mit der Sprache!

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Kapitel15

DASGespräch... ich zermarterte mir mein Hirn, wie ich es anstellte, wieich ihn vorsichtig an die Wahrheit heranführte... Auf der anderenSeite wußte Edward anscheinend schon mehr, als die Aufzeichnungenüber ihn preisgaben. Und diese hatte ich so oft studiert undaufgesaugt, dass ich wußte, nein, ich dachte ich wüßte, waser herausgefunden hat.

Dannmuss Kenway doch tatsächlich seine Tagebücher nicht ganz getreugeführt haben, ein paar Kleinigkeiten schien er geflissentlichausgelassen zu haben. Aber WARUM? Oder hatte er eine Art"Zweitschrift", die nicht für jedermann einsehbar seinsollte? Vielleicht konnte ich so ein wenig auf ihn einwirken unddarum bitten, dass das Ganze unter uns blieb, da er ja dochverschwiegener war, als ich dachte?

Edwardzog mich an meinem Ellbogen hoch und schleifte mich, im wahrstenSinne des Wortes, denn ich konnte mich noch nicht so richtig auf denBeinen halten, an eine abgelegenere Stelle am Strand. Es wurdelangsam heller, die Sonne wollte aufsteigen, war aber noch nichtrichtig zu sehen am Horizont. Und somit standen wir uns in diesemZwielicht gegenüber und beäugten uns beide argwöhnisch. Ich, weilich nicht wußte wie weit ich ihm trauen konnte und er mich, weil erumgekehrt es auch nicht wußte... Eine Patt-Situation.

Mirwollte nichts einfallen, was ich sagen konnte, oder wie ich diesenangspannten Moment lösen könnte, also wartete ich und schautetrotzig zu Edward hinauf. Dieser wiederum strafte mich förmlich mitseinen Augen... Wer zu erst blinzelt hat verloren, oder was? DasSpiel kann ich auch.

Wasich nicht bedacht hatte, war, dass Edwards Blick mich jedes mal ausder Fassung brachte, immer wieder aufs Neue. Und so war es jetztauch. Mein Blick konnte ihm nicht mehr standhalten und ich platzteeinfach raus: "Es ist ein sogenanntes Handy. Damit kann man mitanderen Menschen sprechen. Edward, glaubt mir, ihr kennt es nicht,weil es einfach NOCH nicht hierher gehört, es existiert noch nicht.Es wird erst noch erfunden. ICH gehöre auch noch nicht hierher. Ich... wir ... also... Es ist so, dass... Ihr habt schon vonDenen-die-vor-uns-kamen gehört?"

Ungläubigund verwirrt sah er zu mir herunter. Dann schüttelte er seinen Kopf,als hätte man ihm Wasser darüber geschüttet. "Ja, von diesenGöttern habe ich schon gehört. James Kidd erzählte mir davon. Aberwoher könnt ihr das wissen?" Wieder einmal starrte er mich inGrund und Boden.

"Edward!!!Hört auf damit, mich ständig analysieren zu wollen. Ich bin nichteuer FEIND! Ihr könnt euch euren Sinn schenken. Ich muss nureines wissen: Kann ich darauf vertrauen, dass alles was ich euchjetzt erzähle hier unter uns bleibt und nicht weitergetragen wird?Schwört es mir!" Ich hoffte, ich klang überzeugend und das erdas, was ich sagte auch ernst nahm.

Völligverblüfft zuckte er zurück und musterte mich mit hochgezogenenAugenbrauen: "Was in Gottes Namen habt ihr denn zu erzählen?Seid ihr eine von diesen Weisen Frauen? Oder habt ihr euren Ehemannumgebracht und werdet jetzt gesucht? Ihr seid doch nicht etwa einewegen Hochverrats gesuchte Person, oder ähnliches? So etwas fehltemir noch an Bord, das Risiko gehe ich nicht ein."

Jetztwar es an mir keine Worte zu finden. Wie kam er denn auf so einenBlödsinn? "Nein, keine Sorge, Käptn, ich bin weder einegesuchte noch geächtete Person. Ich... " hilfesuchend sah ichauf meine Füße, die mir aber auch keinen Rat gaben, Mist! "...Ich lebe weder hier noch in dieser Zeit. Das ist anders an mir!"Jetzt war es raus... Naja, fast ...


Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt