Endlich unter vollen Segeln und Piraten

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Kapitel9


Einwenig nervös ob meiner Bemerkung und der hier anwesenden männlichenKundschaft, trat ich von einem Bein aufs andere und wartete auf eineReaktion von Edward.


Diesersah mich, mal wieder, einfach nur an und grinste: "Mrs.Frederickson, seid ihr sicher, dass ihr lieber mit ungehobeltenPiraten übers Meer segeln wollt, als hier in der Obhut einer gutenFreundin zu bleiben und euch eine andere geeignetere Überfahrt zusuchen?"


Ähm...mir fehlten die Worte. Ja, natürlich würde ich lieber mit IHMsegeln, als hier in diesem dreckigen Nassau zu bleiben. Denn meineChancen waren egal wo ich war, immer die gleichen. Aber das wußte erja nicht. Und ich war ja auch genau aus dem Grund hier, ich wollteEdward persönlich kennenlernen.


"KäptnKenway, seid versichert, ich mute mir lieber einen Haufen ruppigerPiraten auf See zu, als hier an Land festzusitzen und kein Ziel vorAugen zu haben." Mit dem Blick auf die jetzt anwesende Annesetze ich hinzu: "Nichts für ungut, Mrs. Bonny. Es war sehrfreundlich von euch, mich aufzunehmen. Und es hat mich gefreut, eureBekanntschaft zu machen. Aber ich bevorzuge wohl doch Meer. Was binich euch schuldig?"


Verdutztsah sie mich an und dann Edward und wieder mich: "Ihr schuldetmir gar nichts, ihr habt ja auch die Nacht nicht bei MIR verbracht."Ein süffisantes Grinsen huschte über ihr Gesicht und schon eiltesie mit schwingenden Hüften davon. Ich konnte ihr nur nachstarrenund das mit offenem Mund. Edward hingegen prustete in sich hinein undwar sichtlich stolz, dass man eine so männliche Meinung über seineFähigkeiten hatte. Vielleicht sollte ich das mal klarstellen?Männer!


Alsoging ich mit an Bord, nachdem wir Vorräte aufgenommen hatten und ichmein Quartier bezogen hatte, welches die Kapitänskajüte war. EineSonderbehandlung empfand ich als eher unangenehm. Das würde nur zuGerede führen. Aber Edward war nicht davon abzubringen.


Solegte die "Jackdaw" am frühen Nachmittag ab und segelte...ja, wohin eigentlich? Ich gesellte mich zum Käptn und erkundigtemich nach seinem Ziel. Etwas erstaunt sah er zu mir herunter undgrinste dann in Richtung seines Quartiermeisters. "Wir habengerade kein bestimmtes Ziel. Wenn ihr aber einen Ort kennt, der sichzu erkunden lohnt, dann immer raus damit!" Na, das war ja maleine Herausforderung. Und wieder ärgerte ich mich, dass ich michanscheinend doch nicht soooo gut vorbereitet hatte. Ich brauchte soetwas wie eine Karte! Aber natürlich... Käptn Kenway hat ja eine inseiner Kajüte. Also dann mal los...


EineEntschuldigung murmelnd, lehnte ich mich kurz an die Reling undschaute den Wellen zu und bewunderte einfach dieses unglaublich klareWasser mit seinen Bewohnern darin. Es war wunderschön und wie gernehätte ich doch jetzt ein Foto gemacht, das werde ich in meiner Zeitnicht noch einmal so sehen.


Dannzog ich mich in die Kajüte zurück und versuchte, anhand der dortliegenden Seekarte, mir einen Überblick zu verschaffen. Überallwaren Bemerkungen auf der Karte eingezeichnet, kleine Symbole und...holá... Schiffsrouten der Spanier, spanische Forts und Küstengebietewaren markiert. Ich nahm mir einen Hocker und studierte die Kartegenauer.


Plötzlichlegte sich eine Hand auf meine Schulter und ich wäre fast Hockergekippt, konnte mich aber noch am Tisch festhalten. Es war Edward,der ziemlich verärgert aussah. "Was macht ihr hier? Spioniertihr uns etwa aus? Ihr inspiziert meine Seekarte und Aufzeichnungenohne meine Erlaubnis!" Was??? Warum sollte ich... Oh, Kenwaykonnte ja nicht wissen, dass ich keine Ahnung hatte, wo wir unsgerade befandnen. Also versuchte ich, so gut es eben ging, ihm eineErklärung zu geben.


"KäptnKenway, ich spioniere nicht, ich habe nur versucht mir einenÜberblick zu verschaffen, wo genau ich mich befinde. Durch den Sturmscheine ich weiter entfernt von meiner eigentlichen Reiseroute zusein, als gedacht!" Auch das klang eher dürftig, aber einebessere Erklärung fiel gerade nicht ein.


Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt