Kapitel28
Patrickzeigte mir den Weg zu McAllister, denn es war so dunkel auf denStufen, dass ich ohne seine kleine Laterne nicht einmal meine Handvor Augen hätte finden können.
Weiterhinten in den Schlafquartieren der Crew hatte man den Templer aneinen Balken gebunden. Die Hände auf dem Rücken und seine Füßewaren ebenfalls noch festgebunden. Als er unsere Schritte hörte, saher auf und sofort flammte Hass in seinen Augen auf.
"Mr.McAllister, endlich finden wir ein paar Minuten uns ein wenig besserkennen zulernen." Ich lächelte mein schönstes gespieltestesLächeln und kniete mich vor ihn, damit ich auf Augenhöhe mit ihmwar.
"Wieich hörte, habt ihr zugegeben, dass ihr mir die ganze Sache einfachnur in die Schuhe schieben wolltet, um eure eigene Haut zu retten.Wie armselig ihr doch seid!" Er sah mich nur an und sagte aberkeinen Ton. Stattdessen seufzte er tief und legte den Kopf in denNacken, so als wolle er schlafen.
"Sehrgesprächig seid ihr nicht? Vorhin war das noch ganz anders. Was hateuch denn die Sprache verschlagen? Die Angst, dass euch derTemplerorden eine ordentlich Strafe auferlegt? Oder sogar nochschlimmeres mit euch vorhaben könnte? Hmmmm? Sagt schon, was lässteuch so plötzlich schweigen? Ich bin nur neugierig." Ich sprachwie mit einem Kleinkind, es hätte nur noch gefehlt, dass ich ihm denKopf getätschelt hätte.
Zornesrötestieg ihm ins Gesicht, das konnte ich sogar bei der mickrigenBeleuchtung mit der kleinen Laterne sehen. "Was glaubt ihreigentlich wer ihr seid, Weib? Kommt hier an Bord und durchkreuztmeine Pläne und behindert mich bei meiner Arbeit. Ich war soooo kurzdavor, den Tempel zu finden!" Wenn er gekonnt hätte, dann hätteden Daumen und Zeigefinger aneinander gedrückt!
"Edwardwar sehr redselig am Strand, als wir unsere Prise gefeiert haben. Daschlüpften ihm so einige nette Informationen heraus, die mehr alsGoldwert waren. Auch über euch und das passte mir besonders gut,denn so konnte ich euch einfach wieder loswerden und meinem Auftragweiter nachgehen. Ich musste nur sicherstellen, dass ich denAberglauben ein wenig schürte. Und wie ihr bemerken müsst, ist mirdas sehr gut gelungen!"
Ja,das war ihm tatsächlich gut gelungen. "Also habt ihr euchheimlich aufs Schiff geschlichen und meine Sachen durchsucht? Und zuwelchem Schluss seit IHR gekommen, wer ICH denn nun bin? Ihr seht mirein wenig einfältig aus, eher so, als müsste man euch auch nochzeigen, wie man einen Eimer Wasser umkippt." Wutentbranntfunkelte er mich an und zerrte an seinen Fesseln. Das war eineGenugtuung für mich.
"Ihrwisst gar nichts. Ihr werdet nie an den Schatz kommen, dafür werdenmeine Brüder und Schwestern schon sorgen!"
Jetztwar es an mir, sprachlos zu sein. Von welchem Schatz sprach er undwas hatte ich damit zu tun? Gestärkt durch meine derzeitigeÜberlegenheit wagte ich einen Vorstoß: "Ihr glaubt also immernoch, dass euer Orden schneller ist, als ICH? Wie kommt ihr zu dieserAnnahme. Ich bin euch bereits einen Schritt voraus und werde demKäptn auch bald diese reiche Beute zeigen können. Aber bis dahinseid ihr Fischfutter!"
"Ihrkönnt nicht wissen, wo genau diese Insel liegt, auf dem die Mayasihre Reichtümer vergraben haben!" Ahhh, also eine Insel derMayas. Mir fiel da spontan Tulum ein. "Und selbst wenn ihr aufdiesem Eiland heile landet, lauern dort Gefahren, die weitausschlimmer sind, als ihr euch je in euren Albträumen vorstellenkönnt!" Jetzt wollte er mir nur Angst machen, das war dummesGerede, mehr nicht.
"DieseGefahren, von denen ihr da sprecht, sind eine Kleinigkeit, wenn mangut gerüstet ist und nicht bei jedem kleinsten Geräusch davonläuft." Ich beobachtete seine Reaktion, aber irgendwie bliebdiese aus...
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanfictionWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...