Kapitel51
Edwardkonnte sich gerade noch fangen und hielt mich fest, bevor wir beideim Gras landen würden. Er machte keine Anstalten mich loszulassenund sein Griff um meine Oberarme war so fest, dass es wehtat.
"Edward,verdammt, ihr tut mir weh!" Ich versuchte mich zu befreien, aberstattdessen wurde er immer fester und er atmete schwer. Sein Gesichtschien alle Gefühlsregungen gleichzeitig abzurufen. Wut, Trauer,Enttäuschung und Erstaunen und was es sonst noch gab. Es warerschreckend, denn ich wusste plötzlich nicht mehr, was ich tunsollte.
Dannließ er mich unvermittelt los, schüttelte seinen Kopf als würde erWasser aus den Haaren loswerden wollen und sah mich dann wieder an:"Alex, das gestern Nacht. Es... ich hatte zu viel getrunken undich hätte euch nicht so bedrängen dürfen. Könnt ihr mir meinenFehltritt verzeihen?" Verblüfft starrte ich ihn an: "Ihrglaubt, ihr seid zu weit gegangen? Edward, wie kommt ihr auf dieseSchnapsidee? Hätte ich eure Annäherungsversuche nicht duldenwollen, hättet ihr heute vermutlich Probleme aufrecht zu laufen!"
Jetztsah er mich mit offenen Mund an: "Aber ich dachte, also... alswir da so im Flur lagen, dass ihr... dass es euch ganz recht war,dass Jasmin die Tür geöffnet hat und ich so von euch ablassenwürde!!"
Wiebitte??? Kenway fehlte es anscheinend an Menschenkenntnis, oderzumindest an der Fähigkeit weibliche Emotionen richtig zu deuten.Bisher musste er ja auch auf keinerlei großartige Bedürfnisseeingehen.Demnach war er entschuldigt.
Ichgrinste ihn an: "Ihr müsst noch viel lernen, Edward! Aber fürserste sollten wir es dabei belassen. Ich brauche erst einmal ...""Euren Kaffee..." beendet er den Satz für mich. Na also,er verstand doch etwas von weiblichen Wünschen.
Undso gingen wir hinunter und gesellten uns zu den anderen. Und hierbekam ich zum ersten Mal ECHTEN Kaffee. Es war wie im Himmel und ichlegte meinen Kopf in den Nacken mit einem tiefen Seufzer derErregung. "Ähhhäähmmmm..." räusperte sich Thatch nebenmir. Achja, ich hatte wieder einmal die Benimmregeln für Frauen im18. Jahrhundert vergessen. Aber der Käptn sah mich fasziniert an undgrinste in sich hinein.
Nachdem überaus üppigen Frühstück mit Porridge, Rührei, Schinken undKäse und frischem Brot, lehnte ich mich zurück und war froh, nurein leichtes Mieder tragen zu müssen. Ich gönnte mir noch eineTasse dieses wunderbaren schwarzen Heißgetränkes und sah mich aufder Terrasse um.
"Suchtihr etwas bestimmtes, oder kann ich euch vielleicht behilflich sein,Ms. Frederickson?" Thatch schaute zu mir herüber und grinsteleicht süffisant. So faszinierend ich ihn auch fand, aber... nein,wirklich anziehend fand ich ihn jetzt nicht. Also wechselte ich dasThema: "Käptn Kenway, ihr wolltet mir doch noch die Inselzeigen. Habt ihr eventuell heute dafür Zeit? Ihr wisst ja, ich werdebald abreisen!" Ein dunkler Schatten der Enttäuschung huschteüber sein Gesicht und bei mir direkt übers Herz.
"Wennihr wollt, können wir direkt nach dem Frühstück aufbrechen. Aberihr solltet euch etwas anderes dazu anziehen." Mit einem grinsenund einem Blick auf das weiße Kleid erhob er sich "Ich holeeuch dann in einer Stunde beim Gästehaus ab!"
"Ichfreue mich schon, Edward." In freudiger Erwartung ging ich mitleichten Schritten völlig beschwingt hinauf zum Gästehaus. Alsohatte ich noch Zeit, in meine Hosen zu schlüpfen und michentsprechend zu kleiden um wandern zu gehen.
Jasminhalf mir wieder beim umziehen und ich war erstaunt, dass meineHemden, das Mieder und allgemein meine ganze Kleidung gewaschen imKleiderschrank lag. WANN hatte man das gemacht?
Pünktlicherschien Edward um mich abzuholen und wir machten uns auf dem kleinenPfad der ins Inselinnere führte auf den Weg. Ich kannte Great Inaguaja nur von Zeichnung und eben seinen Beschreibungen. Felsklüfte,dichter tropischer Wald, Wasserfälle und alte Ruinen. Ich war sogespannt, dass ich hätte platzen können.
Währendwir uns unseren Weg bahnten, erzählte Kenway mir von der Eroberungdieser Insel und von Julien Du Casse. Es war ziemlich blutig gewesenund einige Crewmitglieder verstarben bei dem Versuch die Buchteinzunehmen. Danach verbrachte er ein paar Wochen hier um sicheinzurichten und die Insel zu seinem Stützpunkt, oder besser zumStützpunkt der Piraten zu machen.
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanfictionWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...