Black Beard hat andere Pläne!

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Kapitel53

DerDurchbruch wurde größer und bald konnten wir einen Blickhineinwerfen. Völlig sinn frei, denn es war einfach zu dunkel, umetwas erkennen zu können. Edward setzte auf rohe Gewalt und trat dieSteine und Felsbrocken gekonnt weg und so dauerte es ungefähr einehalbe Stunde, bis wir hindurch passten.

Ichhatte eine Tasche mit ein bisschen Proviant umgehängt, aber sonstkeinerlei nützliche Dinge dabei, die hier Licht ins Dunkel bringenkönnten. Dem Käptn ging es ebenso, auch er hatte halt zwar Klingenund Schwert und Pistolen am Mann, aber eben keine Fackel zur Hand.

Ichwagte mich trotzdem noch ein kleines Stückchen weiter hinein undtastete mit denn Füßen immer Zentimeter für Zentimeter den Bodenab. Innerlich fluchte ich! Zu blöd daran zu denken, dass man fürden Notfall auch mal Licht bräuchte oder evtl. ein Feuer machenmuss. Also resignierte ich,drehte mich um und wir verließen die Ruine erst einmal wieder.

Wirmarschierten schweigend zurück. Jeder hing seinen eigenen Gedankennach. Was würden wir wohl finden, auch wenn es nicht DER Schatz ist,den wir suchten. Oder ist dies hier einfach nur ein alter Tempel, derschon vor Jahren geplündert wurde? Du Casse hatte hier ja eine Weilegelebt und von hier aus auch operiert mit den Templern. Vermutlichist hier schon alles leer geräumt. Aber es ließ mich nicht los.

Wennder Schatz in unseren Besitz kam, was passierte dann? Hatte ich danneigentlich noch einen Grund zu bleiben? Gestern war mir dieserGedanke ja auch schon durch den Kopf gegangen. Ich seufzte tief undEdward blickte zu mir hinüber: „Wollen wir kurz Rast machen?"

„Neinnein, es geht schon. Ich war nur in Gedanken und habe diesewunderschöne Gegend bewundert und versucht, alles in michaufzunehmen. Da muss mir der Seufzer wohl heraus gerutscht sein."

„Dannlasst uns keine Zeit verlieren, die Sonne geht jederzeit unter undwir haben keine Fackeln dabei. Ich hatte nicht damit gerechnet, dasswir so lange unterwegs sein werden!" sagte er entschuldigend.

Ichlächelte nur zurück und nickte.

AmHaus angekommen, erwartete uns ein lecker riechendes Abendessen.Thatch war anscheinend abgereist. Wie unhöflich, ohne eineVerabschiedung. Konnte mir aber ja auch egal sein, ich sah ihn janicht wieder. Auch wenn mir vor Augen kam, dass er bald sterben würdeund es noch nicht einmal wusste. Das schmerzte schon und Edward tatmir leid. Thatch war fast wie eine Vaterfigur für ihn.

Nachdem Essen, entschuldigte ich mich und ging hoch, um mich endlichfrisch machen zu können. Mein Hemd stank erbärmlich und ich wolltenur noch raus aus den Stiefeln. Als ich in mein Zimmer trat, warJasmin bereits dabei alles für die Nacht her zurichten und deuteteauf einen Brief, der auf der kleinen Kommode neben der Tür lag. EinBrief für mich? Ja, ich würde ihn später lesen. Erstmal ausziehenund den Tag abwaschen.

Alsich mit gebürsteten Haaren und im Nachthemd dann auf meinem Bettsaß, nahm ich mir den Brief vor. Mein Name war in sauberenschwungvollen Buchstaben geschrieben und das Siegel zierte ein ...Totenkopf? Mit einem T darin... Er konnte unmöglich von Black Beardsein. Ungläubig brach ich das Siegel und fing an zu lesen.

Meineliebe Mrs. Frederickson,

wennihr mit Edward wieder zurück seid, werde ich bereits unterwegs genNorden sein. Kenway weiß bereits darüber Bescheid und wird alsbalddazu stoßen.

Ihrsolltet bis dahin eure Heimreise angetreten haben, denn es liegenschwere Zeiten vor uns und verzeiht meine direkte Art, eine Frau wärenur hinderlich an Bord. Ich habe mir erlaubt, euch eine Passage vonKingston aus, zu jedem Hafen den ihr angebt, zu buchen. Es ist allesarrangiert.

Außerdemmöchte ich euch noch um eine Kleinigkeit bitten: Lasst Kenwayeinfach in Ruhe. Er ist kein Mann zum Heiraten, besonders jetztnicht. Ihr werdet ihn nicht an euch binden können, egal wie vielMühe ihr euch gebt. Also nehmt meinen Ratschlag mit der Heimreisean!

Ichbin untröstlich, dass wir uns nicht näher kennen lernen konnten.Dennoch war es eine Freude eure Bekanntschaft zu machen.

Ichverbleibe mit den besten Wünschen

E.Thatch, zu euren Diensten

Daswar ... mir fehlten die Worte!




Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt