Kapitel42
"Gutenmorgen." Grinsend stand Adéwalé am Bett mit verschränktenArmen und wartete darauf, dass irgendeine Reaktion von irgendjemandenvon uns kam.
Miteinem hochroten Kopf öffnete ich vorsichtig die Augen und lächelteihn an und hoffte, man könnte nicht in meinem Gesicht lesen, wovonich geträumt hatte. Und verdammt noch mal, hätte er nicht noch einbisschen warten können.
Daich vermutlich wacher war, rappelte ich mich auf, schubste EdwardsArm von mir und richtete mich ganz auf und ließ die Beine über dieKante hängen. Ich blinzelte den Quartiermeister an: "Gutenmorgen wünsche ich euch ebenso."
Icherhob mich und versuchte mich so normal und selbstverständlich zuverhalten, wie es mir möglich war. Mein Patient schlug ebenfalls dieAugen auf und jaulte sofort auf. Hielt sich die Hände vor die Augen."Verdammt ist das hell!" Seine Stimme erinnerte an einenröhrenden Hirschen und er räusperte sich sofort.
"Käptn,ihr habt ja auch die ganze Nacht geschlafen und es ist mittlerweileschon 11 Uhr. Ihr solltet etwas essen und wir müssen noch nach denVerbänden sehen!" Adé machte anstalten, Edward beim Aufrichtenund hinsetzen zu helfen. Dieser wimmelte ihn mit einer genervtenHandbewegung ab. Stützte sich auf seine Arme um sich selberaufzurichten, kam aber nicht weit, weil die Wunde in seiner Seiteimmer noch, oder besser SCHON WIEDER schmerzte.
"Ohverdammt, ich fühle mich, als hätten mich 20 Elefanten überrannt!"Mit einem wehleidigen Blick sah er zu mir hinüber. Ja, ich warschuld, ich hatte es verstanden und ich war für seine Pflege undGenesung zuständig. Ich schnappte mir den Lappen, den ich genutztehatte um Edwards Stirn zu kühlen und wusch mir durchs Gesicht um denSchlaf vollends zu vertreiben. Dabei hatte ich meine Nase nichtbedacht. Ein stechender Schmerz durchzuckte mich und ich musste kurzinnehalten und mich an der Tischplatte festhalten.
Alsdieses Schwindelgefühl nachließ, trank ich einen kräftigen Schluckvom Wasser und reichte Edward ebenfalls den wieder befüllten Becher.Gierig kippte er ihn hinunter ohne zu maulen. Ein vorbildlicherPatient. Ich richtete mein Hemd und Mieder, zog meine Stiefel an undging hinaus auf Deck. Die Sonne war zwar warm und fühlte sich geradesehr angehm an. Gerne hätte ich das Ganze mehr genossen, aber ichging hinunter zur Kombüse und bat den Smutje um ein Frühstück fürden Käptn.
Eingut gelaunter Koch schaufelte Porridge auf einen Teller, der für 2reichte, dazu gab er noch gebuttertes Brot und reichte mir eine Kannemit Zichorienkaffee. Völlig verwirrt starrte ich ihn an, denn dashatte ich nicht erwartet, eher eine Predigt, wie leichtsinnig ichalle in Gefahr gebracht hatte. Aber die blieb aus. Stattdessen sagteer nur: "Wir wollen ja unseren Käptn bald wieder auf den Beinenhaben, damit er euch endlich mal zeigt, wie man als echter Piratkämpft!"
DASwar mal eine interessante Ansage....
Beladenmit der Ausbeute vom Smutje erschien ich wieder bei meinem Patientenund stellte das Tablett aufs Bett. Mit einem Lächeln griff erdankend zu und es freute mich, dass er einen solchen Appetit hatte.Wobei mir einfiel, wir hatten gestern nicht wirklich etwas in denMagen bekommen, es war einfach gar keine Zeit gewesen.
Mirselber hing meiner auch auf halb acht und knurrte verdächtig vorsich hin. Ich versuchte meinen Hunger mit Kaffee zu überlisten, wasmir aber nicht gelang. Sehnsüchtig sah auf das Porridge und Edwardreichte mir die Schüssel grinsend, aber wortlos, da er den Mund vollmit Brot hatte. Er spülte alles mit Ersatzkaffee hinunter und atmeteentspannt aus.
Schweigendassen wir weiter, aber es war kein unangenehmes Schweigen. Mirbrannte aber auf der Zunge, was er denn jetzt plante. Denn mir kamder Schatz, was auch immer sich dahinter verbergen mochte, in denSinn und ich brannte darauf, dem nach zugehen.
"Edward,darf ich euch etwas fragen?"
Erstauntsah er mich über den Rand der Porridgeschüssel an, welche wir unsabwechselnd hinhielten. "Aber sicher, immer raus damit."
"Wiegeht es jetzt weiter? Werdet ihr den Hinweisen nachgehen undversuchen, den Schatz zu bergen?"
"Ichweiß es ehrlich gesagt noch nicht. Viele Anhaltspunkte habe ich auchnoch nicht, von daher wird es schwierig, einen genauen Ort zulokalisieren."
Natürlich,ich hatte ja noch keine Gelegenheit ihm von meinem Gespräch mitAllister zu berichten! "Aber ich konnte dem Templer ein paarDetails entlocken, als er unter Deck gefesselt war. Ich konnte ihn jaschlecht so einfach davon kommen lassen. Immerhin hat er alle hiergetäuscht. Auch mich."
"Warseine Aussage denn hilfreich?"
"Wirwissen zumindest, dass er auf einer der Maya-Inseln liegen muss. Under sprach von Gefahren, die unsere Vorstellungskraft übersteigenwürden. Zuerst dachte ich an Tulum und...."
"Woherwisst ihr von dieser Insel?" fragte Edward scharf.
"Ich...Edward, ich weiß es einfach, weil ihr selber Aufzeichnungen darüberhinterlassen habt. Und... ich... habe sie halt studiert, immer undimmer wieder. Aber ihr habt nie einen Schatz erwähnt, weswegen ichjetzt auch nicht davon ausgehe, dass dieser dort ist." Es fielmir immer noch schwer, eine vernünftige und verständliche Erklärungabzugeben.
"Wennes mir besser geht, werden wir Kurs auf Tulum setzen und dann werdenwir sehen, wie hilfreich dieser Templer war!" Mit diesen Wortenlegte er sich zurück in die Kissen und schloss die Augen!
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
Fiksi PenggemarWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...