Kapitel26
Vorsichtigversuchte ich Edward auf den Rücken zu drehen und schnappte mireines seiner herumliegenden Hemden. Was für ein Glück, dass ernicht der ordentlichste Mensch war. Ich drückte es auf die Wunde,traute mich aber nicht, das Messer zu entfernen, denn er könnte dannverbluten.
Hintermir hörte ich das Poltern eines Kampfes. Adé war größer undweitaus besser trainiert, als dieser Templer und dieser steckte einenSchlag nach dem anderen ein. Die Prügelei hörte abrupt auf, alsMcAllister ohnmächtig, zumindest schien es so, am Boden lag. DerQuartiermeister fesselte seine Hände und Füße, schwang sich denbewusstlosen Körper über die Schulter und trat mit ihm aufs Deck.Dort wies er einen Matrosen an, sich um das Paket zu kümmern und zubewachen, koste es was es wolle.
Anschließendkehrte er wieder zurück und half mir dabei, Edwards Wunde zuversorgen. Auch Adé war sich ebenfalls nicht ganz sicher, ob er nundas Messer entfernen sollte oder nicht. Kam aber dann zu dem Schluss,dass es besser sei, denn so könnten wir ihn auch nicht bewegen.
"Frau,ihr werdet auf drei das Hemd wieder auf die Wunde drücken, wenn ichdas Messer entferne! Danach müssen wir den Käptn wiederzusammenflicken. Habt ihr sowas schon einmal gemacht? Wisst ihr wieman eine so tiefe Wunde behandelt?"
"Nein,das habe ich noch nicht gemacht. Aber ich werde mein Bestes geben!"
Adézählte bis drei, zog mit einem Schwung das Messer heraus und ichpresste das zusammengeknüllte Hemd darauf. Ich hoffte, es gab keineVerletzungen von irgendwelchen Organen. Hätte ich doch besser inBiologie aufgepasst. Mir fiel leider gerade noch nicht einmal ein,wie ich einen Puls messen müsste. Ich konnte nur auf Edward starren,der immer blasser wurde, geradezu grau im Gesicht sah er aus.
Ichsah Adéwalé fragend an: "Gibt es hier an Bord vielleichtjemanden, der annähernd der Beschreibung Arztgerechtwird? Oder gibt es eine Kiste mit Verbänden?" Ja, so ein ersteHilfekasten wäre jetzt hilfreich. Im selben Moment erschien einesder Crewmitglieder wie gerufen in der Tür und hielt eine großeLedertasche in den Händen "Wir haben zwar keinen echten Arzt anBord, aber wir haben irgendwann mal einem seine Tasche abgenommen.Brauchte sie ja nicht mehr!" sagte der Matrose mit einemzahnlosen Grinsen.
Ichwechselte mich mit dem Druckverband mit Adéwalé ab und nahm mir dieArzttasche. Es waren tatsächlich einige saubere Verbände darin,eine rostige Schere und einige kleine Fläschchen. Aber den Inhaltkonnte ich auch am Geruch nicht identifizieren und die Etikettenwaren völlig abgegriffen.
Ichbat den Zahnlosen darum, mir heißes Wasser und vom Smutjeirgendetwas mit Kamille zu bringen. Honig wäre für die Oberflächeder Wunde sehr zuträglich, den gab es hier aber nicht.
Esdauerte nicht lange und ich hatte mein Wasser, davon schöpfte icheine Portion ab und tunkte die Kamillenblüten vom Smutje hinein undließ das Ganze ziehen. Währenddessen war es dem Quartiermeistergelungen, die Blutung zu stoppen und hatte Edward bereits auf einimprovisiertes Lager verfrachtet.
Daswurde eine lange Nacht, so viel stand fest.
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanfictionWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...