Kapitel19
DerQuartiermeister ließ mich angewidert los, als hätte ich die Krätzeund würdigte mich keines Blickes mehr. Für ihn war also eine Frauan Bord wirklich kein guter Fang. Tja, tut mir ja leid, aber erst malwar ich da und blieb...
Soleicht fühlte ich mich allerdings nicht. Mir lag dieses Gesprächschwer im Magen, aber ich hoffte, der Smutje könnte mir wenigstensein klein wenig Linderung verschaffen. Dieser sah mich kommen undverzog nur das Gesicht zu einem Ach,die schon wieder...und schepperte einen Becher mit "Ersatz"-Kaffee auf dieArbeitsfläche. Das konnte ja jetzt noch lustig werden... Am liebstenwäre ich von Bord gesprungen.
Wielange konnte es noch bis Great Inagua dauern? Ich kannte mich haltNull mit der Seefahrt aus und leider konnte und wollte ich auchniemanden hier fragen. Denn ALLE, wirklich alle, wichen mir aus undmachten einen Bogen um mich... Also verzog ich mich zum Bug undlümmelte mich dort auf eines der Netze und ... ja, was tat ich...abwarten... was denn noch so passierte oder eben auch nichtpassierte.
Nacheiner Weile wurde es mir aber doch zu langweilig. So zur Untätigkeitverdonnert zu werden, ist einfach nicht meins. Also ging ich zurKajüte, in der Hoffnung mir evtl. ein Buch oder irgendeineBeschäftigung zu suchen, zu holen oder was weiß ich... Die Brig isthalt nicht so groß, als das man Tage brauchte, um sie zu erkunden.Also fiel das auch schon mal weg...
Leiseöffnete ich die Tür, schlüpfte hinein und versuchte nun so leisewie möglich, an meinen Seesack zu gelangen, der blöderweise genauUNTER der Hängematte lag. Links und rechts war aber nicht genügendPlatz um ihn einfach darunter hervorzuziehen... ich musste mich unterden Schlafplatz schlängeln und ihn irgendwie befreien.
Kaumdass ich in der Nähe von Edward war, schoss dieser aus seinem Schlafhoch und drückte mir seine versteckte Klinge an den Hals. Das mussteich ihm lassen, ein gutes Reaktionsvermögen hatte er, trotz Alkoholund Schlafmangel.
Wirstanden eine Weile so da und Edward versuchte zu verstehen, wasgerade passiert war. Sein Blick klärte sich langsam. Ich berührtesein Handgelenk und schob es vorsichtig von mir, die Klinge sah danndoch seeeehr scharf aus und ich wollte kein unnützes Risiko vonabrupten Bewegungen riskieren.
"Verdammt,WEIB! Warum schleicht ihr hier so herum? Ich hätte euch umbringenkönnen!" Ja, hätte er, hat er aber nicht.
"Habtihr aber nicht und das ist ein gutes Zeichen! Und ich schleiche hiernur herum, weil ich euch nicht wecken wollte. Ich suchte nach meinemGepäck und nach einer sinnvollen Beschäftigung. Da IHR ja hierallen den Eindruck vermittelt habt, ich wäre eine Hexe oderähnliches. Ich hätte euch einer Gehirnwäsche oder irgendwelchemVoodoo Kram unterzogen! Schönen Dank auch, EDWARD!" Die letztenWorte spuckte ich ihm förmlich ins Gesicht, so dermaßen in Ragegeredet hatte ich mich.
Miteinem Griff hatte ich meinen Seesack gepackt und war schon zur Türwieder hinaus. Ich wollte nicht länger in seiner Gegenwart bleiben.Dann schlief ich lieber irgendwo an Deck oder... keine Ahnung... indiesem Moment war mir alles egal, ich wäre am liebsten wiederzuhause gewesen.
Dieserfriedlich Gedanke kam mir tatsächlich, aber ich konnte schlecht hieran Bord das Portal öffnen. Nicht wenn alle anwesend waren, amhellichten Tag ... selbst Nachts wäre es unmöglich. Es müsste einabgelegener, unbeobachteter Ort sein. Und dieses Schiff war allesandere als DAS.
Mirblieb nichts anderes übrig, als jetzt abzuwarten, bis wir GreatInagua erreichten. Ich fühlte mich plötzlich einfach nur nochunwohl und wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen.
Soverstrichen die nächsten Tage... ich war... ALLEIN! Auf einem Schiffmit voller Besatzung...
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanfictionWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...