Kapitel63
Kenntihr diese Sonntage, an denen man einfach im Bett bleiben möchte? Andenen man keinen Fuß auf den Boden setzen will, weil es zu schönist, zu kuschelig und gemütlich? So ging es mir in diesem Moment.Und ich wollte nicht weitermachen, ich wollte den Gedanken einfachnicht zulassen, dass ich mich heute verabschieden musste.
Edwardnahm mir die Entscheidung ab, er stand auf und suchte seine Hosen undzog sie an. Erst jetzt sah ich diese ganzen Tätowierungen. Ich hattein den ganzen letzten Tagen, oder Wochen, nicht darauf geachtet. Abersie waren punktgenau und sehr gut gestochen. Das es so viele sind,hätte ich jetzt nicht vermutet, aber es war sehr beeindruckend.
Ergrinste, als er meinen Blick sah. „Es gibt sogar zu jedem eineGeschichte."
„Wannwirst du sie mir erzählen?"
„Ambesten fange ich gleich jetzt an, oder was meinst du? Der Tag istnoch jung!"
Dasklang nach einem guten Vorschlag. Langsam pellte ich mich aus denLaken und schlüpfte in meine eigenen Sachen. Edward verschwand imNebenzimmer und rief mir nur zu, ich solle doch schon malfrühstücken.
„Wirsehen uns gleich." Mit diesen Worten ging ich aber erst einmalhinauf in mein Zimmer. Ich brauchte diese Morgenroutine. Und ichwollte keine Hosen mehr tragen. Dieses weißes Leinenkleid, würdeheute hervorragend passen.
Jasminerwartete mich schon, wie sollte es anders sein. Aber sie ließ sichnichts anmerken, dass ich nicht hier geschlafen habe. Sie half mir,meine Haare zu ordnen die ziemlich gelitten hatten. Anschließendwollte ich mich waschen, aber sie hatte andere Pläne. Jasminübergoss mich einfach mit dem Krug so das es fast wie Duschen war.Einfach herrlich. Erfrischt konnte ich so in das Kleid und michwieder sehen lassen.
Alsich den Weg hinunter zum Haupthaus ging, sah ich Edward an derBrüstung der Terrasse stehen, in Gedanken versunken. Langsam tratich hinter ihn und legte meine Arme um ihn. Ohne sich erschrocken zuhaben, ergriff er meine Hände und drückte sie an sich. „Wollenwir dann frühstücken und ich berichte dir von meinen Schandtaten,welche zu diesen Tätowierungen führten?" Mit einem schelmischenGrinsen nahm er meinen Arm und führte mich ins Haus zu Tisch.
Ausgiebigwurde ich über jeden Nadelstich informiert und es waren teilswirklich schon schauerliche Geschichten. „Wenn man im Eifer desGefechts plötzlich die Finger des Feindes in der Hand hat, weil mansie abgetrennt hat, ist das schon eigenartig, aber man gewöhnt sichdran." Gruselig... ich sags euch.
DerTag verging wie im Fluge, ich erzählte ihm einfach frei raus, wasich alles in meiner Zeit erlebte und das Frauen mehr Rechte hatten,als er sich je erträumen könnte. Ungläubige Blicke von seinerSeite und Gelächter von mir.
„Glaubmir, Frauen dürfen wählen gehen, sie dürfen entscheiden ob sieheiraten, WEN sie heiraten!"
„Aberdann hat man doch als Vater gar keine Verpflichtungen mehr gegenüberseinen Kinder?"
„Doch,du musst sie zu höflichen, aufgeschlossenen, guten und nettenMenschen erziehen!"
„Wennich jemals Kinder habe, dann werde ich dafür sorgen, dass sie eineneigenen Willen haben und sich durchzusetzen wissen!"
Beidiesem Satz standen mir die Nackenhaare zu Berge. Er wusste noch garnichts von Jenny! Von seiner Tochter!
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanfictionWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...