Kapitel40
Sosaß er da und schwieg und atmete schwer. In meiner Verzweiflungergriff ich den Krug mit Wasser und schenkte einen Becher ein,welchen ich ihm reichte. Zweifelnd und mit verklärtem Blick sah erzu mir auf. "Was soll ich damit?"
"Trinken,was dachtet ihr denn?" Ich hatte es nur gut gemeint, dann ebennicht.
Ichnahm ihm den Becher ab und trank selber in langsamen Schlücken, dennmeine Kehle war trocken ohne Ende und mein Kopf dröhnte auch noch.
"Gebtmir die Flasche die hinter euch auf dem Regal steht! Ich kann mirschon selber einschenken!" Trotzig wie ein Kleinkind sah er michan und ich hätte ihm am liebsten den Rum über den Kopf gegossen.
"Hier,dann sauft euch doch zu Tode! Kann mir ja jetzt egal sein! Ich binnicht mehr lange genug da um DAS mit zuerleben!"
"Wiebitte? WAS war das?"
Jetztwar ich die Trotzigkeit in Person und verschränkte, zusätzlich umdiese zu verstärken, die Arme vor der Brust: "Ihr habt michschon gehört. Sauft bis ihr umfallt, in eurem Zustand ist Alkohol jaschon wie ein Todesstoß. Oder glaubt ihr..."
Edwardfiel mir ins Wort: "Was? Nein, das meine ich nicht... Was meintihr zum Teufel mit Ichbin nicht mehr lange genug da? "
Ichgab einen prustenden Laut von mir: "Das wisst ihr doch, ichwerde bald wieder zurück gehen. Und da kann es mir doch egal sein,was mit euch passiert, oder nicht?"
"Ach,so ist das. Wenn es brenzlig wird, verschwindet ihr einfach durcheure geheime Tür. Wie einfach das doch ist, nicht wahr?" OhneNachzudenken landete meine flache Hand auf seiner Wange. Entgeistertblickte er auf meine Hand, welche er mit festem Griff hielt, dass esschon schmerzte da die Knochen aufeinander rieben.
Dasführte doch so zu nichts. Was taten wir hier eigentlich? Verdammtnochmal. Mir fiel nichts Sinnvolles ein, was ich hätte tun odersagen können. Brauchte ich aber nicht, denn Edward ließ meine Handlos, drehte sich zur Seite und goß sich aus dem Krug Wasser ein.
Langsamhob er ihn an die Lippen und sah mich lauernd über den Rand desGefäßes an. Ich konnte ihn schlucken sehen und sah auch wie er einwenig angewidert das Gesicht verzog. Ohne abzusetzen trank er ihnleer und donnerte den Becher auf den Schreibtisch. "Seid ihrjetzt zufrieden?" Immer noch mit diesem herausfordernden Blicksah er mich an.
"Natürlichist es so besser und ihr werdet es auch selber merken! Wenn ihr dennwenigstens einmal auf mich..." Mitten im Satz brach ich ab, dennich bat ihn im Endeffekt um das selbe, um was er MICH gebeten hatte.Ihrsolltet auf mich hören! Ichbiss mir auf die Zunge und ich sah, wie er leicht grinsend dieMundwinkel hob.
"Undjetzt sollten wir uns darüber unterhalten, was überhaupt geschehenist. Ich gehe davon aus, ihr habt nach dem Kampf mit Goliath wohlnichts mehr mitbekommen?"
"Nein,ich kann mich nur an wirre Träume erinnern und weiß erst wiederetwas, als ich hier wach wurde. Edward, es... es tut mir leid!"Und wieder spürte ich die Tränen in meinen Augen, ich hatte einfachScheißegebaut.
Kurzerhandschilderte Edward mir den Kampf in kurzen knappen Sätzen, aber ließes sich nicht nehmen, von diversen abgetrennten Fingern oder Ohrender Templer zu berichten. Ich erwähnte es ja schon, er war ein guterErzähler, aber dieses mal war ich bei der Geschichte dabei gewesen.Die Crew der Jackdaw war einfach kampferprobter als die derfeindlichen Brigg. Gefangene gab es nicht, denn der Befehlshaberhatte sich lieber die Kehle selber durchgeschnitten, als sich von denPiraten gefangen nehmen zu lassen. Und zwei seiner Adjutanten wareneinfach von Bord gesprungen, als es ihnen zu heikel wurde. Gefundenhatte man sie nicht und da Haie hier nichts ungewöhnliches waren,gingen sie davon aus, dass das Abendessen für die Meeresbewohnersomit gesichert war.
Aufder Brigg selber fand man nichts wirklich wertvolles, man nahm nurdie Munition an sich. Edward aber selber durchsuchte mit Adé dieKajüte des Käptn und die Quartiere der Besatzung. Und sie wurdenauch fündig. Es gab einige Aufzeichnungen und Briefe, die Aufschlussdarüber gaben, WER der Auftraggeber von McAllister war. Es war keingeringerer als Woods Rogers und das traf sich gut, denn auf den warunser Käptn ja nicht so gut zu sprechen und hatte ihn auch schonpersönlich kennenlernen müssen.
Aberein Hinweis auf den Schatz, wo er zu finden wäre oder WAS das fürein Schatz sein sollte, gab es nicht. Oder er war gut versteckt inden Aufzeichnungen und war verschlüsselt. Nach dieser eher magerenAusbeute ließ Edward die Templerbrigg versenken.
Michhatte man mittlerweile bereits auf die Jackdaw gebracht und Patrickhatte Wache gehalten und versucht mir die Nase zu richten. Sie fühltesich halt noch nicht so an, aber ich ging davon aus, die Jungs hattenwohl schon so ihre Erfahrung damit und wussten was sie taten. Da warich erstaunlich zuversichtlich.
Edwarderzählte amüsiert, dass ich ihn für ein Monster oder so etwasgehalten hätte und mich immer wieder gewehrt hätte, wenn man michauch nur berührt hätte.
Plötzlichsah er auf und verdrehte die Augen kippte vom Stuhl...
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Eine Zeitreise die sich gewaschen hat!
FanfictionWir schreiben das Jahr 2000. Uns ist es gelungen, mit Hilfe eines Vorläuferartefaktes die Zeitlinie zu durchbrechen. Und da ich immer schon mal wissen wollte, wie Käptn Edward James Kenway wirklich ist und ob es sich wirklich so wie in den Büchern...